Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Was ich von da höre, gefällt mir gar nicht.“
„Was ist los?“ fragte Graf.
„Der Junge ist offenbar in schlechte Gesellschaft geraten. Er hat sich dort angehängt an eine als höchst konservativ, um nicht zu sagen, fundamentalistisch eingestufte islamische Gruppe, die unter Beobachtung des Landesverfassungsschutzes Hamburg steht. Ich will nicht ausschließen, dass Hamburg nach dem 11. September 2001 übervorsichtig geworden ist und bereits noch nicht aus den Nissen geschlüpfte Flöhe husten hört. Wenn es nur darum ginge, regelmäßig zu beten, wäre das ja OK. Aber der junge Mann hat sich verdächtig gemacht, nachdem er bemerkt hat, dass er beobachtet wurde.“
„Oder waren die zu ungeschickt?“ fragte Graf.
Dammbauer antwortete:
„Kann ich mir nicht vorstellen. Die Leute vom Verfassungsschutz arbeiten mit größter Professionalität. Allein dass der junge Herr Zaif bemerkt hat, dass er unter Beobachtung stand, zeigt, er muss in so etwas geschult sein, und das macht ihn bereits verdächtig. Und seither ist er ständig auf der Hut und entwischt seinen Beobachtern immer wieder mit großer Gewitztheit! Also hat er ein schlechtes Gewissen, und also kann etwas nicht stimmen! Es wäre gut, wenn Sie Admiral Zaif einen Hinweis geben könnten, bevor es zu ernsten Problemen kommt!“
Graf bedankte sich.
Trotz der diplomatischen Ansage Dammbauers war klar, was der sagen wollte.
Das hatte gerade noch gefehlt!
Der Sohn eines der höchsten Repräsentanten seines Kunden in Haft genommen wegen des Verdachts terroristischer Umtriebe!
Grafs erster Impuls war, da soll Burghof sich drum kümmern! Der war schließlich der Projektleiter! Auf der kurzen Fahrt durch das parkähnliche Gelände mit seinen zahlreichen zweieinhalbstöckigen Bürogebäuden zum Haupttor des BMVg ließ Graf sich Dammbauers Bemerkung noch mal durch den Kopf gehen.
Während sein Fahrer Schmitz die Besucherausweise gegen die an der Pforte hinterlegten Personalausweise austauschte, dachte Rupert Graf an Aisha.
Aisha!
Die hatte Einfluß auf Hakeem. Das hatte er selbst gesehen!
Er würde Aisha bitten, mit Hakeem zu sprechen! Sie sollte sich den Bengel vorknöpfen!
Sobald er Aisha treffen würde, wollte er sie darauf ansprechen.
Lieutenant Commander Carl Almaddi war alles andere als glücklich über die Probleme, die ihm der israelische Marineattaché Chaim Zimmermann aufgehalst hatte. Obwohl sowohl das Land Israel als auch die Israeli Navy recht klein sind, wird aufgrund der engen Rüstungskooperation beider Länder die Israeli Navy in Washington durch einen ausgewachsenen Kapitän zur See, wenn nicht sogar durch einen Konteradmiral vertreten. Chaim stand kurz vor seiner Beförderung in den Admiralsrang. Trotz des großen Rangunterschieds nannten Carl und Chaim sich bei ihren Vornamen.
Chaim Zimmermann bevorzugte, Carl Almaddi nicht in der Behörde aufzusuchen, wo er stets gezwungen war, das Protokoll zu wahren und zunächst mit den ihm gleichrangigen Vorgesetzten Almaddis zu sprechen. Stattdessen trafen sie sich lieber im Stauffer´s Hotel in Crystal City.
Was die Vorgänge im Nahen Osten und in der Arabischen Welt angeht, konsultieren und informieren USA und Israel sich gegenseitig aufs Engste. Almaddi war immer wieder überrascht, in wie vielen Ländern der Region Israel über ausgezeichnete Informanten verfügte, die dort unter ständiger Gefahr lebten. Hinzu kam ein Netz an angeworbenen lokalen Kräften, die sich zum großen Teil nicht einmal bewusst waren, dass ihre Informationen geradewegs nach Israel gingen. Ohne die von Israel beigebrachten Informationen, so wusste Lieutenant Commander Carl Almaddi, würden die US-Behörden trotz all ihrer Computer, ihrer Spionagesatelliten, trotz der hohen in die Aufklärung gesteckten Geldsummen hoffnungslos mit der Stange im Nebel stochern.
Insofern nahm Almaddi die Informationen von Chaim Zimmermann, so absurd sie auch klingen mochten, keineswegs auf die leichte Schulter.
Es war eine ganze Reihe von Fakten, die auf den ersten Blick nicht dramatisch waren, die aber auf den zweiten Blick nicht zueinander zu passten und ihn deshalb beunruhigten.
Almaddi und Zimmermann versuchten, die Situation zu analysieren.
Die Saudis bekamen Mini-U-Boote.
„Kein Problem!“ hatte Almaddi geantwortet. „Sie haben Fregatten aus Frankreich, Korvetten von uns, Schnellboote, sie haben Flugzeuge und anderes hochmodernes Gerät von uns, Raketen, Panzer, Geschütze, hochkarätige Überwachungssysteme für ihre
Weitere Kostenlose Bücher