Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Shipbuilding in Dhahran.
Woher die das Geld hatte, war auf Anhieb nicht ersichtlich. Interessant war der Eigentümer, Scheich Mahmut al Ibrahim, Geschäftsmann mit Aktivitäten rund um den Globus, vorwiegend im militärnahen Bereich. Almaddi pfiff durch die Zähne: Das geschätzte Vermögen hätte gereicht, um ihn als möglichen Spender zu identifizieren.
Die Konten der Al Salam wiesen Geldeingänge in stattlicher Größenordnung auf. Die kamen jedoch, bis auf geringe Beträge, nicht aus Saudi Arabien, sondern aus Dubai. Und dort waren als Absender keine Unternehmen oder Individuen aufgeführt, sondern Banken. Geldhäuser.
Nun war Lieutenant Commander Almaddi bekannt, dass Koran und die strenge islamische Gesetzgebung, die Scharia, nicht erlauben, Zinsen zu nehmen. Dies veranlasst viele wohlhabende Saudis, ihr Geld im Ausland anzulegen. In Dubai waren die Sitten nicht so streng.
Almaddi versuchte deshalb, hinter die Eigentümerstrukturen der Banken zu kommen. Dies war alle andere als leicht, da alle Anteilseigner juristische Personen, also wiederum Unternehmen waren. Es waren keine individuellen Aktionäre genannt, es gab allerdings auch keine Aktien in Streubesitz.
Es blieb ihm also nichts übrig, als sich zu bemühen, die hinter den Anteilseignern der Banken stehenden Eigentümer der einzelnen Firmen herauszufinden und zu hoffen, dass hier einer oder mehrere Namen so oft auftauchen würden, dass die Identität des Geldgebers offenbar wurde. Schon bei der ersten Bank merkte er, das würde schwierig! Die Firmen gehörten anderen Firmen, Aktiengesellschaften aus Panama, Stiftungen auf den Channel Islands, Unternehmen auf den Cayman Inseln und den Bahamas.
Eines jedoch wurde ihm mit Erschrecken bewusst: Derjenige, der das Geld für die Boote gegeben hatte, wollte vermeiden, dass er als Finanzier erkennbar wurde. Trotzdem hatten das Verteidigungsministerium und die Marine diese Gabe akzeptiert! Also musste in der Spitze einer dieser Institutionen bekannt sein, wer der Geldgeber war!
Lieutenant Commander Carl Almaddi rief seinen Vorgesetzten, Colonel Fred Myers an und bat um ein Treffen.
„Kommen Sie, Sohn!“ antwortete der Oberst. „Wenn Sie wollen, sofort.“
Hakeem bin Zaif war verwirrt.
Er war verwirrt über die verschlungenen Wege, die Allah benutzte, ihn wissen zu lassen, was Er von Hakeem erwartete.
Allah ihn hielt für unwürdig, weiter im Kreise der Pforte zum Paradies seine Gebete zu sprechen und mit den jungen Männern zu diskutieren! Dies also war Allahs Strafe für seine Besuche bei den Freudenmädchen und Prostituierten, oder dafür, dass er sich so oft selbst befleckte.
Hakeem fühlte sich unendlich allein!
In der Gruppe Pforte zum Paradies hatte er sich wohl gefühlt und geborgen, weil die anderen Mitglieder der Gruppe dachten wie er, weil sie alle die gleichen Probleme teilten: In dieser gottlosen Stadt in diesem gottlosen Land zu wohnen und sich trotz allen Bemühens nicht gottgefällig verhalten zu können! Gut, Allah strafte die Einheimischen, dass Er ständig kalten Regen vom Himmel auf die Ungläubigen fallen ließ, und dass stets ein scharfer kalter Wind blies, der diesen kalten Regen noch unerträglicher machte!
Die Prüfungen, die Allah ihnen auferlegt hatte, waren schwer! In einer Stadt zu wohnen, in der einem die Sünde aus allen Ecken in die Augen sprang! Selbst die gläsernen Wartehäuschen an den Bushaltestellen, die Reklamen auf den Bahnhöfen der S-Bahn, die Zeitungen und Magazine waren voll mit Frauen, die sich in Unterwäsche oder sogar völlig barbrüstig präsentierten, ein Anblick, der jeden frommen Muslim zutiefst beleidigen musste, ihn aber auch aufs höchste erregte. So etwas hatte Hakeem bin Zaif nicht einmal in den USA gesehen, und dieses Land war ihm bisher als Gipfel der Verruchtheit erschienen.
Deutschland. Was für ein Land!
Wie Hakeem voller Entsetzen und Abscheu festgestellt hatte, gab es Bars, in denen Männer einander küssten und sich betatschten. Zunächst hatte Hakeems Empörung sich durch die Vorfreude darauf gemildert, dass jeden Moment die deutsche Polizei hereinstürmen und die Verbrecher festnehmen würde. Aber es kam keine Polizei. Stattdessen waren die knutschenden Paare im Obergeschoss des Etablissements verschwunden.
In einem Theater hatte er gesehen, wie zwei Männer sich gegenseitig beiwohnten! Auf der Bühne. Vor allen Leuten.
In seinem Heimatland würden beide mit dem Tode bestraft! Durch das Schwert. Köpfe ab! Bei allen
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