Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
der Propeller dreht, desto mehr Bläschen! Das Platzen dieser Luftblasen ist auf Sonar zu hören.“
„Und unsere Dolphins fahren geräuschfrei?“
„Moishe, um permanent ein Boot im Golf zu haben, sind immer drei Boote unterwegs. Eines, das dort ist. Eines auf der Heimfahrt. Eines auf dem Weg in den Golf. Selbstverständlich können die nicht den ganzen Weg in Schleichfahrt zurücklegen. Die müssen schnorcheln, die Diesel anwerfen, Batterien nachladen! Sobald sie aber die Küsten des Iran erreichen, sind sie absolut still!“
„Also unauffindbar?“
„Selbst die berühmte Nadel im Heuhaufen ist auffindbar! Mit bloßen Händen und bloßem Auge findest du sie nicht. Mit einem starken Magneten aber doch!“
„Also doch Gefahr für unsere Boote?“ fragte Shaked.
„Ich habe die Niederschrift des Briefings im Weißen Haus. Ich teile die Ansicht des Vertreters des State-Departments, dass die Saudis nicht von sich aus einen Angriff starten. Ob sie hinter unserem Boot her sind? Die gesamte arabische Welt hat Angst vor der Atombombe des Iran. Und alle wissen, dass wir es sind, die den Iran im Zaum halten! Mit unseren Dolphins und unseren Raketen! Denn das wissen die Araber auch: Sollte der Iran eine Atombombe zu uns rüberschicken, und wir schicken eine zurück, wird die gesamte Region vom nuklearen Fall-Out betroffen sein. Was glaubt ihr denn, weshalb Ägypten uns mit den Dolphins durch den Suezkanal fahren lässt?! Die sind doch alle froh, dass wir vor der iranischen Küste Polizei spielen!“
„Was also macht uns Sorgen?“ fragte Ezrah Goldstein.
„Dass etwas im Gange ist, von dem die saudische Führung keine Ahnung hat. Der vielleicht im Nachhinein als Versehen dargestellte Abschuss eines Torpedos. Vielleicht eine Erpressung: Wir könnten euren Dolphin versenken, aber wenn ihr 50 palästinensische Gefangene freilasst, bleibt euer U-Boot unversehrt. Etwas in der Richtung. Vor den saudischen Offizieren habe ich keine Angst. Angst habe ich vor den Figuren, die die Saudis sich aus anderen Ländern geholt haben, um die Boote zu fahren!“
„Wie diese Pakistanis?“
„Ja. Und womöglich andere erzkonservative, wenn nicht fundamentalistische Gestalten! Vor einem Selbstmordattentäter, der das Boot in seine Gewalt bringt und glaubt, seine Tat sichert ihm einen Platz in der ersten Reihe im Paradies!“
„Hätten die Pakistanis das nicht längst auch mit einem der Boote der Pakistani Navy machen können? Oder die Indonesier?“
„Ja sicher!“ antwortete Itzak Salomonowitz. „Nur kommen die Pakistanis mit den Mini-U-Booten und ihrer begrenzten Reichweite von Karachi aus bestenfalls bis nach Hormuz, aber nicht hinein bis in den Golf! Mit ihren Daphnes kämen sie oder die Indonesier mit ihren 209-Booten bis in den Golf. Aber die Boote haben dreißig Mann Besatzung! Zudem sind alle indonesischen Marineleute, die ich kennen gelernt habe, lebensfroh. Die fahren nicht in den kollektiven Selbstmord! Die vögeln sich eher zu Tode, als für Allah zu sterben! Zu dem beten die nur, wenn ihre Potenz nachlässt!“
„Also doch ein Anschlag im Golf?“ fragte Goldstein.
Moishe Shaked zuckte mit den Schultern.
„Es muss mit diesem Imam zusammenhängen. Die Amerikaner haben die Saudis aufgefordert, sich den Mann vorzuknöpfen. Die Saudis haben versprochen, das zu tun. Carl Almaddi vom Heimatschutz der USA hat allerdings heute Nachmittag Chaim Zimmermann berichtet, der Bursche sei nicht auffindbar. Das ist verwunderlich, denn die Amerikaner hatten schon vor Wochen die Saudis gebeten, ein Auge auf den Mann zu haben, was sie angeblich auch taten. Trotzdem ist er weg! Urplötzlich! Untergetaucht.“
„Niemand reist nach Saudi Arabien ein oder von dort aus, ohne dass das registriert wird. Er muss also noch im Lande sein!“ sagte Moishe Shaked.
„Es sei denn, er hat mehrere Pässe und Identitäten,“ antwortet Salomonowitz trocken.
„Dann wäre mit dem Mann wirklich etwas faul!“ beharrte Shaked.
„Genau das ist, was wir alle vermuten!“
„Noch etwas,“ sagte Ezrah Goldstein. „Ari hat berichtet, dass die Dame Benheddi, Grafs muslimische Gespielin, die Abhörgeräte in ihrer Wohnung gefunden und entfernt hat.“
Sie sahen sich an.
„Das bedeutet nichts Gutes,“ sagte Shaked.
„Nein, wirklich nicht. Die Dame hat hat Geräte, um Wanzen aufzuspüren. Und jetzt sie ist gewarnt. Sie weiß, jemand ist hinter ihr her!“
Rupert Graf hatte mehrere Versuche unternommen, Scheich Mahmut al Ibrahim klar zu
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