Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
gehabt hatte.
Barbara Humphries hatte einer Verabredung sofort zugestimmt.
Sie trafen sich in der Bar des Sheraton Hotels, eines Gebäudes im Zuckerbäckerstil in Fußweite des Weißen Hauses an der K-Street. Das kleine intime Restaurant galt als eines der besten in diesem Stadtteil.
Carl Almaddi hatte den Ort nicht ohne Bedacht gewählt. Je nach Verlauf des Abends könnte er kurzerhand hier ein Zimmer für sich und Barbara mieten.
Barbara erschien pünktlich zur abgesprochenen Zeit. Almaddi, der schon auf sie gewartet hatte, erhob sich aus seinem Sessel in der hinteren Ecke der Bar. Obwohl er in Zivil gekommen war, erkannte Barbara ihn sofort und kam strahlend auf ihn zu.
Nachdem ihre Getränke gebracht worden waren und sie sich zugeprostet hatten, sagte Barbara:
„Das war eine beeindruckende Präsentation. Trotz des ernsten Themas hat es Spaß gemacht, Ihnen zuzuhören.“
„Danke,“ antwortet Carl Almaddi bescheiden. „Sind nicht alle Briefings so?“
„Um Gottes Willen. Sie haben keine Ahnung, was für langweiligen Quark wir oft anhören müssen! Schaubilder, voll mit Texten und Zahlen, die keiner lesen, geschweige denn, nachvollziehen kann! Langweiliges Heruntergeleiere von Sachverhalten, die niemand kapiert! Ihr Vortrag mit den vielen Bildern war knackig. Dr. Lowen hat Sie sehr gelobt.“ Sie legte ihm ihre warme Hand auf den Unterarm. „Eigentlich darf ich Ihnen das nicht sagen. Aber er hat gesagt, jemanden wie Sie hätte er gerne in seinem Stab!“
„Wie sind Sie an diesen Job gekommen, Barbara?“ fragte Lieutenant Commander Carl Almaddi.
„Ich habe Politologie an der Washington University studiert. An der Uni lungern ständig Gestalten der Regierung herum, die die Studenten im Auge behalten. Und die den Absolventen dann Stellen im Regierungsapparat anbieten. Eigentlich hatte ich vor, in Baton Rouge, von wo ich komme, Lehrerin für Politologie zu werden. Unser Gouverneur ist mit meinen Eltern befreundet. Es hätte also die Chance bestanden, dass er mich eines Tages in seine Verwaltung berufen hätte. Aber das Angebot, im Weißen Haus zu arbeiten, konnte ich nun wirklich nicht zurückweisen!“
„Hatten Sie so tolle Noten?“ fragte Almaddi beeindruckt.
Barbara lachte.
„Überhaupt nicht! Carl, da mache ich mir keine Illusionen! Die haben mich genommen wegen meiner großen Brüste und meiner Figur! Die Frauen in der Nähe des Präsidenten und seiner engsten Berater sollen knackig und sexy aussehen, selbst, wenn sie auf den Fernsehbildern nur dabei zu sehen sind, wie sie ihren Chefs den Stuhl unter den Arsch schieben! An meinem Wissen ist da keiner interessiert! Diese alten Knacker hoffen, dass sie für besonders viril gehalten werden, wenn sie sich mit jungen Frauen umgeben, bei denen die halbe männliche Nation sich überlegt, wie es sich anfühlen mag, wenn man erst mal in deren Höschen vorgedrungen ist!“
„Warum machen Sie das dann mit?“
„Vielleicht wissen Sie,“ erzählte Barbara unbefangen weiter, „dass viele Anwälte, selbst die aus den besten Universitäten, eine Art soziales Jahr einlegen, bevor sie in die großen Kanzleien entschwinden. Als Pflichtverteidiger, als Beschützer sozial benachteiligter Gruppen. So ähnlich sehe ich mein Engagement im Weißen Haus. Das ist mein soziales Jahr!“ Sie kicherte. „Nur, dass ich nicht den Armen helfe, sondern mir, der armen Barbara aus Louisiana! Eine bessere Referenz für mich als die Mitarbeit im Weißen Haus kann es in den gesamten USA wohl kaum geben!“
„Unterliegen die Mitarbeiter des Weißen Hauses nicht besonderen Sicherheitsklassifizierungen?“ fragte Almaddi. „Insbesondere bei einer Tätigkeit für einen der engsten Präsidentenberater?“
„Ja klar!“ Barbara wurde plötzlich ernst. „Das war aber bei mir kein Problem. Mein Vater ist Dreisternegeneral Paul Jonathan Humphries. Ich bin sicher, Sie wissen, er war einer der Hauptbefehlshaber im Irakkrieg. Aktion Shock and Awe.“
Wieder kicherte sie. „Mit dem, was mein Alter am Mittagstisch erzählte, hätte ich den Kriegsausgang beeinflussen können! Glauben Sie im Ernst, ich hätte Probleme gehabt mit der Sicherheitsklassifikation?“
Während des Abendessens im Restaurant versuchte Carl Almaddi, Barbara etwas über seinen eigenen Werdegang zu erzählen. Aber sie winkte nur ab. „Weiß ich,“ sagte sie. „Ich habe deine Akte gelesen.“
Als sie eine Stunde später ihre Desserts serviert bekamen, legte Barbara ihre Hand auf seine und
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