Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
auch die Wanzen, die wir im Auto des Generals platziert hatten.“
„Irgendwelche Hinweise auf uns?“ fragte Goldstein.
„Natürlich nicht! Rekorder und USB-Stick sind deutsche Fabrikate. Die Wanzen und der Sender aus den USA. Sollen die Araber jetzt erst mal rätseln!“
„Woher weißt du das alles?“ fragte Goldstein.
„Ezrah,“ antwortete Shaked in fast mitleidigem Ton. „Wir haben gute Leute dort!“
Sabine Sadlers Herz klopfte bis zum Hals. Sie wusste, würde sie jetzt in einen Spiegel gucken, sie hätte gerötete Stellen an ihrem Hals und an ihrem Dekolletee.
Die Nummer, die sie wählen wollte, hatte sie von Frau Heinrich bekommen. Frau Heinrich hatte Sabine am Nachmittag angerufen und gesagt:
„Frau Sadler, Sie hatten wohl Frau Dr. Benheddi um eine Telefonnummer gebeten. Da Frau Dr. Benheddi nicht wusste, wie sie Sie erreichen sollte, hat sie mir vorhin für Sie folgende Nummer durchgegeben….“
Sabine Sadler hatte die Nummer in ihr Handy getippt und musste jetzt nur noch die Taste drücken, die den Wählvorgang auslösen würde. Sie hatte zuvor noch mal die Vorwahl überprüft, 00966, ganz eindeutig Saudi Arabien.
Mit einer energischen Bewegung drückte sie die Taste mit dem symbolisierten grünen Telefon. Während sie dem Rattern der Wähltöne lauschte, überlegte sie, ob sie nicht besser vorher noch mal Pipi hätte machen sollen. Sie war sehr aufgeregt!
Als nach einigen Rufzeichen am anderen Ende abgehoben wurde, erklang ein Ton, der alles hätte bedeuten können. Ja, Yes, Was?
„Spreche ich mit Prinz Mirin?“ fragte Sabine Sadler vorsichtig auf Englisch.
„Wer spricht da?“ wurde zurückgefragt. Sabines Herz machte einen Sprung. Es war die Stimme des Prinzen.
„Wir sind uns bei der Taufe des U-Boots in Bremen begegnet. Ich bin die Gefährtin von Rupert Graf.“ Sabine Sadler hatte bewusst das englische Wort genannt, das auch Rupert Graf benutzt hatte. „Companion.“
„Was für eine nette Überraschung!“ rief der Prinz lachend. „Wo sind Sie?“
„In Düsseldorf.“
„Ich bin in London. Kommen Sie her!“ Sabine hörte, wie Prinz Mirin mit jemandem auf Arabisch sprach. Dann sagte er:
„In drei Stunden steht für Sie ein Jet am General Aviation Terminal in Düsseldorf bereit, der Sie herbringt! Ich freue mich auf Sie!“
Ganz so hatte Sabine Sadler sich das nicht gedacht!
Bevor sie allerdings etwas entgegnen konnte, hatte Mirin schon aufgelegt.
Verwirrt hielt sie ihr Telefon in der Hand. Sollte sie noch mal anrufen und sagen, das geht nicht? Sagen, so lasse ich nicht über mich bestimmen? Andererseits, Rupert Graf war verreist, sie hatte Zeit, und tags darauf könnte sie schon wieder zurück sein!
Mit einiger Beklemmung machte sie sich daran, ihre Reisetasche zu packen.
Siddiqui hatte es gerade noch geschafft, das von ihm im Auto von Admiral Zaif angebrachte Aufnahmegerät zu entfernen, als die Anweisung erging, sofort alle Dienstwagen der Militärs zu einer Garage der Special Security Forces zu bringen, wo sie einer gründlichen Untersuchung unterzogen werden würden.
Siddiqui hatte nicht gewusst, dass Naqui vorgehabt hatte, Ahmed zu töten. Siddiqui hatte sich gefreut über das Geld, das er von Ahmed dafür bekam, ihm die USB-Sticks mit den Gesprächsaufzeichnungen des Admirals aus dessen Auto auszuhändigen, und dafür, dass er an Ahmed weitergab, was er von Naqui ul Haq aufschnappte. Nachdem jedoch Naqui und Ahmed sich kennen gelernt hatten und sie oft zu dritt zum Essen gegangen waren oder Karten gespielt hatten, war zwischen Naqui und Ahmed so etwas wie Freundschaft entstanden.
Siddiqui wusste nicht, wer Ahmed das Geld für die Informationen bezahlte. Ahmed hatte gesagt, Franzosen. Aber jetzt hatte Naqui berichtet, die amerikanische Regierung hätte über ihren Botschafter Saudi Arabien aufgefordert, nachzuforschen, was für ein Anschlag mit dem U-Boot gegen eine amerikanische Person oder Anlage mit der Nummer Fünf geplant sei.
Einer der Mitarbeiter von Admiral Zaif, der das U-Bootprogramm beaufsichtigte, hatte die in Riad anwesenden U-Bootexperten, darunter auch Naqui, zu sich bestellt und sie über die Anfrage der Amerikaner informiert.
Naqui, Ahmed und er selbst hatten damals zu dritt zusammengesessen, als Naqui die Bemerkungen bezüglich der Nummer Fünf und den Amerikanern gemacht hatte. In einem für Siddiquis Empfinden sehr großspurigen Ton.
Es war nicht einfach gewesen, die Leiche Ahmeds abzutransportieren.
Sie hatten gewartet bis drei
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