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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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Treffen,“ sagte Mahmut ohne längere Begrüßung. „Mirin besitzt ein Haus in Rougemont und lädt Sie zu einem Abendessen ins Palace Hotel in Gstaad ein. Er hat für Sie und Ihre Begleitung dort eine Suite reserviert. Bringen Sie Ihre Freundin mit. Abholung von Genf oder Zürich im Helikopter. Irgendwann innerhalb der kommenden drei Tage. Danach muss er zurück nach Riad.“
    „Sheikh Mahmut, ich fühle mich geehrt. Aber ich habe noch ein paar andere Verpflichtungen.“
    „Mr. Graf, wie viele Kunden vom Format des Prinzen Mirin haben Sie? Heute will er U-Boote, morgen vielleicht eine Yacht oder ein paar Containerschiffe für seine Flotte. Soll ich ihm sagen, Sie seien nicht in der Lage, Prioritäten zu setzen?“
    „Ich muss sehen, wie ich andere Verabredungen umschichten kann. Ich rufe Sie morgen an.“
    „Nein, Mr. Graf. Sie sagen mir jetzt, wann Sie kommen, und danach sagen Sie Ihre anderen Verpflichtungen ab! Auch ich lasse alles stehen und liegen, wenn Prinz Mirin mich ruft. Er ist der Kunde unseres Konsortiums. Er ist unser gemeinsamer Kunde!“
    Rupert Graf war verärgert. Dieser unverschämte Patron!
    „Es mag sein, Sheikh Mahmut, dass er Ihr einziger Kunde ist. Ich habe noch ein paar andere. Ich rufe Sie morgen früh an, um zu sagen, wann ich reisen kann. Ich werde versuchen, an einem der nächsten Tage dort zu sein.“
    Graf legte auf.
    Was ihn so ärgerte war, dass es nicht der Prinz war, der Druck ausübte, sondern Mahmut. Wahrscheinlich hatte der seine Termine geplant und versuchte nun, Graf in sein eigenes Terminprogramm hineinzupressen.
    Rupert Graf hatte sich gerade zu seinem zweiten Saunagang niedergelassen, als Sabine Sadler nackt und rosig zu ihm in die Kabine trat. Er hatte nicht mitbekommen, dass sie seine Wohnung betreten hatte.
    Nach einer kurzen Begrüßung und der Beantwortung ihrer Fragen, wie es in der Türkei gewesen sei, sagte Graf:
    „Morgen oder übermorgen muss ich nach Gstaad. Ein Treffen mit dem von dir so verehrten Prinz Mirin und mit Mahmut. Willst du mit? Einmal die Piste runter, Abendessen mit Mirin, Disco bis um vier Uhr, Rückreise am nächsten Morgen.“
    „Ohne mich, Rupert,“ antwortete Sabine Sadler. Sie war hochrot geworden, was Graf aber in der schummrigen Beleuchtung der Sauna nicht auffiel. „Ich mag diese Leute nicht. Die sind mir zu klebrig. Außerdem schreibe ich übermorgen eine Klausur. Da kann ich nicht weg!“

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    Erst viel später habe ich erfahren, dass ich nur die dritte Wahl war. Wie mir Rupert Graf irgendwann später gestand, hatte er ernsthaft erwogen, Aisha Benheddi mit nach Gstaad zu nehmen. Als seine Dolmetscherin! Aber das hat er sich dann offenbar doch noch überlegt!
    Ich habe mich damals über die spontane Einladung gefreut, einmal, weil ich gerne Ski laufe, aber auch, weil ein Besuch in Gstaad mit seinen prominenten Gästen für eine Journalistin durchaus spannend sein mochte.
    Rupert Graf wartete auf mich am Flughafen in Genf. Er war zwanzig Minuten vor mir aus Düsseldorf kommend gelandet; ich kam aus München.
    Der schaukelige Hubschrauberflug über den Genfer See bis Montreux und der anschließende Aufstieg auf weit über tausend Meter Höhe wird mir unvergesslich bleiben. Die schneebedeckten Gipfel der Alpen ließen mich meine Angst vergessen, auch wenn das Fluggerät alle Luftlöcher mitnahm.
    Rupert sah nicht mal aus dem Fenster. Er war vertieft in irgendwelche Papiere.
    Das Erste, was ich von Gstaad sah, war das im Zuckerbäckerstil gebaute Palace-Hotel, ein Gebäude, das hier hin gehörte wie eine Faust aufs Auge! Aus der Vogelperspektive gesehen schien dieses oberhalb des Ortes auf einem Bergvorsprung thronende hässliche Gebäude den Ort zu beherrschen.
    Unser Helikopter landete auf einer schneebedeckten Fläche in der Nähe des Hotels. Ein schwarzer Porsche Cayenne wartete auf uns. Die Scheiben des lieferwagengroßen Gefährtes waren schwarz. Von innen sah es aus, als sei draußen von einem Moment auf den anderen die Nacht ausgebrochen.
    Das Hotel sorgte dafür, dass Rupert und ich Ski, Schuhe, warme Bekleidung in der richtigen Größe bekamen. Knapp eine Stunde nach unserer Ankunft saßen wir bereits im Lift zur Vispile.
    Als geübte Skiläuferin nahm ich die schwarze Piste, Rupert die für die Anfänger. Klar. Weder in Düsseldorf noch in Bremen gab es Hügel, auf denen er hätte regelmäßig üben können.
    Am Abend trafen wir zunächst auf einen dicklichen Herrn mittleren Alters, den Rupert

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