Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Gangway zur Seasparrow heraufstiegen: Rashid al Hamid, der Experte für Salinometer, und Jussuf Shaikh, der sich mit der Entwicklung von Torpedos beschäftigt hatte!
Rashid und Jussuf waren nicht weniger überrascht als Hakeem!
„Allah akhbar! – Allah ist groß!“ rief Rashid und umarmte Hakeem voller Herzlichkeit!
Jussuf küsste Hakeem einfach nur die Hände und die Schultern, sprachlos vor Freude!
Wie sich herausstellte, hatte Leutnant Naqui ul Haq sich dafür eingesetzt, dass sie an der Indienststellung der Tzabeh mitarbeiten konnten. Beide hatten jetzt auf sechs Monate befristete Arbeitsverträge der Al Salam und würden, wie Hakeem, diese Zeit als Praktikum gewertet bekommen.
„Allah sei gepriesen! Naqui hat sein Versprechen gehalten!“ sagte Rashid.
„Allah ist groß!“ pflichtete Jussuf ihm bei. „Es war nicht leicht, Visa zu erhalten. Aber dank der Bemühungen von Leutnant ul Haq und mit Allahs Hilfe ist es gelungen!“
Nachdem die beiden die Säcke mit ihrer Habe in der ihnen zugewiesenen Kajüte verstaut hatten, führte Hakeem die beiden über das Schiff, stolz, sein Wissen weitergeben zu können.
Wieder an Deck, beobachteten sie von der kleinen Helikopterlandeplattform aus das Ablegemanöver der Tzabeh auf der anderen Seite des Beckens und das Ablegen der Seasparrow, die vor der Tzabeh das Hafenbecken verließ.
Bevor das Schiff das offene Meer erreichte, fielen beide, Rashid und Jussuf, auf die Knie und beteten nach Westen, Richtung Mekka. Hakeem konnte nicht anders, als sich ihnen im Gebet anzuschließen.
Da die Seasparrow nach Osten unterwegs war und wenige hundert Meter hinter ihr die Tzabeh fuhr, sah es aus, als ob die drei die Tzabeh anbeteten. Zumindest sollte dieser Eindruck durch spätere Zeugenaussagen und die Bilder der Videoüberwachungskameras auf dem Helodeck untermauert werden.
Sobald sie tieferes Fahrwasser erreichten, ging die Tzabeh auf Sehrohrtiefe. Hakeem, der dies schon mehrfach gesehen hatte, freute sich über die Verwunderung seiner beiden Freunde.
Plötzlich ragte nur noch eine kaum zu erkennende Stange aus dem Wasser, das Periskop. Auf die Entfernung sah es aus, als ob ein Schwan mit überlangem Hals auf dem Wasser schwämme.
Kurz darauf war auch das Sehrohr verschwunden. Gleichzeitig erloschen auch die Geräusche der Diesel der Seasparrow. Auf einmal schienen Geräusche nur noch aus dem Rauschen des Windes zu bestehen.
„Wir fahren jetzt mit Elektroantrieb,“ sagte Hakeem. „Gehen wir in die Zentrale!“
Er führte Rashid und Jussuf zwei Decks tiefer in einen abgedunkelten Raum, erleuchtet nur von den Dutzenden an der Stirnwand neben- und übereinander angeordneten Monitore.
Hakeem erklärte, was auf den einzelnen Monitoren zu erkennen war: Die Betriebsdaten der Seasparrow. Geschwindigkeit durchs Wasser, Geschwindigkeit über Grund, Wassertiefe. Betriebs- und Leistungsdaten der Batterien der Seasparrow, Stromverbrauch.
Die Daten, die über Unterwassertelefon kontinuierlich von der Tzabeh übermittelt wurden. Zwei schwarze Monitore, auf denen Daten gezeigt würden, falls die Seasparrow Geräusche der unmittelbar hinter ihr fahrenden Tzabeh auffangen konnte.
„Wir fahren zu schnell, um die Tzabeh zu hören,“ sagte Hakeem. „Unsere eigenen Propellergeräusche machen uns taub! Kommt mal mit!“
Hakeem führte die beiden auf das Deck unterhalb der Helikopterlandeplattform. Hier waren mehrere Männer dabei, von einer zwei Meter hohen Spule langsam ein dickes Kabel über das Heck der Seasparrow ins Wasser gleiten zu lassen.
„Das Towed Array. Die Schleppantenne. Voll mit Unterwassersensoren. Diese Sonarantenne lässt sich auf unterschiedliche Wassertiefen einstellen. Noch könnt ihr wetten, ob die Tzabeh erkannt wird oder nicht! Der Jackpot steht auf der Kommandobrücke.“
Zurück in der Zentrale versammelten sich die meisten Anwesenden vor den Monitoren, die die vom Schleppsonar empfangenen Signale anzeigten. Die Bildschirme blieben schwarz. Aus einem Lautsprecher erklang eine verzerrte Stimme, die sich anhörte, als würde jemand ganz langsam in eine leere Gießkanne sprechen, die sagte: „Wir gehen jetzt auf fünfzig Meter, drei Knoten, Schleichfahrt.“
„Warum geht er nicht noch tiefer?“fragte Jussuf. „Dieses Boot kann doch problemlos hundertfünfzig, zweihundert Meter tauchen.“
„Der Golf ist kaum irgendwo tiefer als einhundert Meter,“ antwortete Rashid. „Deshalb ist es so wichtig, Salz- und Temperaturschichten genau zu
Weitere Kostenlose Bücher