Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Peter. Du wirst mehr Zeit zuhause in den USA verbringen als während deiner Einsätze an Bord unserer U-Boote. Wie lang wart ihr immer unterwegs, sechs, manchmal sieben Monate?“
„Ja, aber da war es gemütlich. Große Kabinen, exzellentes Essen, Unterhaltung, Videospiele, Filme. Es war fast wie auf einer Kreuzfahrt, nur eben, unter Wasser! Jetzt soll ich in dieser Sardinenbüchse mitfahren. Das ganze verfickte Boot ist kleiner als unsere OPZ! Schöne Scheiße! Sollte ich je dahinter kommen, wer mich für diesen Job vorgeschlagen hat, dem drehe ich den Hals um!“
„Peter, du bist der einzige U-Bootexperte im RSNSO. Da war doch klar, dass die nur auf dich kommen konnten.“
„Du meinst, Holborne…?“
„Der hatte doch keine Wahl! Du arbeitest in diesem Office, du warst etliche Male in Saudi Arabien, du kennst deren Leute. Da kommt Barbara.“
Beide standen auf, um Barbara Humphries zu begrüßen.
„Peter ist heute befördert worden,“ sagte Carl Almaddi. „Heute Abend hast du das Privileg, in der Gesellschaft von gleich zwei Lieutenant Commanders zu speisen!“
Barbara beglückwünschte Peter mit einer Umarmung und Küssen auf die Wangen.
„Warum knutschst du mit meinem Mann?“ fragte Maureen Huntzinger, die soeben dazugekommen war.
„Ich knutsche grundsätzlich nur mit Rängen vom Lieutenant Commander an aufwärts,“ antwortete Barbara.
Maureen sah einen Augenblick lang unsicher drein, guckte in die Runde, Carl und Barbara nickten, und Maureen fiel ihrem Mann um den Hals.
„Peter! Ich freue mich so für dich! Und ich bin so stolz auf dich!“
Jetzt war sie es, die ihren Mann abknutschte.
„Maureen, hör auf, dich zu freuen,“ sagte Carl Almaddi. „Du darfst heute Abend nichts trinken. Du musst ihm noch seine neuen Streifen an die Uniform nähen.“
„Die tätowiere ich ihm auf die Arme!“ sagte Maureen entschlossen und rief mit einem Fingerschnipsen den Kellner. „Bitte eine Flasche Champagner! Nicht den sauren aus Kalifornien! Französischen! Den von dieser Witwe, die so ähnlich heißt wie Clitoris!“
„Veuve Cliquot?“ fragte der Kellner.
„Ja, genau, den!“ rief Maureen unbefangen. „Und jetzt, Peter? Eine Stelle als Dozent in Annapolis? Oder auf Hawaii, in Pearl Harbour? Oder wieder zurück auf ein U-Boot?“
„Auf ein U-Boot!“ sagte Peter traurig. „Auf ein U-Boot, so groß wie ein Greyhound-Bus.“
„So was gibt´s nicht in der US-Navy!“ antwortete Maureen.
„Da hast du Recht, mein Schatz. Aber die Saudis bekommen solch ein Boot.“
„Du meinst…..?“ fragte Maureen Huntzinger, der auf einmal alle Fröhlichkeit aus dem Gesicht gewichen war.
„Genau dieses Boot. Das Boot, über das wir gesprochen haben.“ Unsicher fügte er hinzu:
„Dhahran, Königreich Saudi Arabien.“
Stumm sahen sie zu, wie der Kellner den Champagner entkorkte. Er drehte nicht an dem Korken, sondern, wie Carl Almaddi zufrieden beobachtete, er hielt den Korken mit einer Serviette fest und drehte die Flasche unter dem Korken, der mit einem leisen Plopp zum Vorschein kam.
Der Kellner machte Anstalten, die Gläser zu füllen.
Maureen Huntzinger hielt ihre Hand über ihr Glas.
„Für mich keinen Champagner,“ sagte sie. „Ich brauche jetzt erst mal einen doppelten Whisky!“
14. Die 3 Knaben
Hakeem bin Zaif hatte quengeln müssen, bis sein Vater ihm erlaubt hatte, die Semesterferien in Dhahran zu verbringen. Ausschlaggebend war das Argument gewesen, er könne bei der Al Salam ein Praktikum machen, das in Deutschland anerkannt würde. Dies würde den Geldbeutel des Vaters weniger belasten als ein in Deutschland absolviertes Praktikum.
Auf diese Idee gebracht hatte ihn Leutnant Naqui ul Haq.
Als Sohn von Admiral Zaif wurde Hakeem problemlos eine Unterkunft in der Marinebasis Dhahran zur Verfügung gestellt.
Da es auf dem Betriebsgelände der Al Salam noch so gut wie keine industriellen Aktivitäten gab – die ersten U-Bootsegmente würden frühestens in anderthalb Jahren hier eintreffen -, gehörte Hakeem bin Zaif plötzlich und ohne sein Zutun zu der kleinen Gruppe von Männern, die sich um das U-Boot Tzabeh kümmerte.
Und obwohl strikteste Geheimhaltung militärischer Angelegenheiten oberstes Gebot in den saudischen Streitkräften war, konnte Hakeem an Bord der Seasparrow kommen und die Probefahrten der Tzabeh begleiten.
Hakeem bin Zaif war sprachlos vor Überraschung, als eines Morgens zwei seiner Freunde aus Hamburg mit graugrünen Seesäcken auf den Schultern die
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