Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
ungemein!“
„Wenn das problemlos geht, warum werden dann nicht alle Torpedos mit zusätzlichem Nitroglycerin ausgestattet?“ fragte Kapitänleutnant Khalid.
„Die Explosionsgefahr ist zu groß. Eine kräftige Erschütterung könnte das Nitroglycerin zum Explodieren bringen. Der Torpedo würde im Torpedorohr explodieren und das gesamte Boot vernichten.“
„Und dieses Risiko seid ihr eingegangen?“ fragte Khalid fassungslos.
„Es waren ausnahmslos Ungläubige an Bord der Tzabeh, Kapitänleutnant Khalid. Und wir hatten das Nitroglycerin geliert. Es war nicht mehr flüssig, sondern mehr eine gallertartige Masse. Wie Haargel. Wie Aspik. Eingeschweißt in Plastikfolie. Aber wir haben jetzt, Allah sei Dank ein Mittel, die Sprengkraft eines Torpedos annähernd zu verdoppeln!“
Leutnant ul Haq schaltete sich ein:
„Ich habe mir die Videobilder der Explosion angesehen. Sie war wirklich gewaltig! Genau das, was wir brauchen!“
„Ihr habt das Boot riskiert!“ sagte Leutnant Khalid wütend.
„Es war ein kalkulierbares Risiko. Das Boot befand sich in keiner Gefechtssituation. Erschütterungen durch feindliche Wasserbomben konnten wir ausschließen. Seegang und Wellenschlag machen dem Nitroglycerin nichts aus,“ antwortete ul Haq gelassen.
„Ihr hättet die Gesichter der Deutschen sehen sollen!“ rief Rashid begeistert. „Die Fontäne über der Explosionsstelle war bestimmt fünfzig Meter hoch. Der Ponton muss zersplittert worden sein. Die Deutschen hatten ausgerechnet, es gäbe ein tiefes Loch, der Ponton läuft völlig mit Wasser voll, die Ketten, mit denen er an Bojen hing, reißen und der Ponton sinkt auf den Grund. Als sie die Bojen einsammelten, hingen nur noch kleine Reste des Pontons unten dran. Dr. Kummer und seine Experten waren völlig fassungslos.“
„Allah sei gepriesen,“ meldete sich Hadschi Omar zu Wort. „Es wird also wirklich funktionieren?“
Hakeem bin Zaif wusste nicht, von was der Hadschi sprach. Er wunderte sich nur über die Antwort von Leutnant ul Haq:
„Keine Sorge. Sollten jetzt noch die Raketentests einwandfrei verlaufen, wird es ein Schlag, den die Ungläubigen niemals vergessen werden!“
Es war das erste Mal, dass Lieutenant Commander Carl Almaddi die Büros des Royal Saudi Navy Support Office besuchte, in die ihn Captain Michael Holborne eingeladen hatte.
Obwohl nicht leicht einzuschüchtern, schaute Almaddi sich scheu um. Eine derartige Eleganz hatte er noch in keinem der zahlreichen Büros in Crystal City gesehen, in denen die Angehörigen der US-Navy untergebracht waren! Almaddi hatte Büros von Admirälen gesehen, kaum größer als ein Hühnerstall, 10 Quadratmeter groß, vollgepfropft mit Büromöbeln, PCs, Besucherstühlen. Die nachgeordneten Ränge saßen in winzigen Kabuffs, Schreibtisch, PC, ein paar metallene Aktenschränke, auf vier oder sechs Quadratmetern. Arbeitsplätze, so eng wie an Bord eines Schiffes.
Schon der Eingangsbereich des RSNSO war pompös und für Crystal City völlig unüblich.
Eine dunkelhaarige junge Frau im Range eines Obermaates führte ihn direkt zum Vorzimmer von Captain Holborne.
„Sie werden bereits erwartet, Lieutenant Commander,“ sagte sie mit einem Augenaufschlag, der so vielversprechend war, dass Almaddi darüber hätte seine vergangenen Ehen sowie das laufende Verhältnis mit Barbara Humphries völlig vergessen können!
Das Büro von Captain Michael Holborne war größer als Almaddis Apartment.
Mit grünem Leder gepolsterte Sofas, Holzmöbel, eine kleine Palme vor dem Fenster mit Ausblick auf die Startbahn von Washington National, aber so dick verglast, dass von den abfliegenden Maschinen nichts zu hören war. Almaddi war beeindruckt. In ihm wuchs das Verständnis für Peter Huntzinger, der es vorzog, lieber hier als in Dhahran zu arbeiten.
Lieutenant Commander Carl Almaddi hatte keine Ahnung, warum er so plötzlich hierher gerufen worden war. Insofern war er überrascht, als er neben Captain Holborne auch Admiral Hugh Harald Haroldson antraf.
Als Almaddi die Hacken zusammenschlug und formell grüßte, sagte Haroldson:
„Entspannen Sie sich, mein Junge! Nehmen Sie Platz!“
Jovialität von Vorgesetzten hatte Carl Almaddi schon immer misstrauisch gemacht!
Almaddi wartete, bis Captain Holborne sich gesetzt hatte, bevor er sich auf einen der Sessel niederließ.
Die junge Frau in ihrer eng sitzenden weißen Uniform brachte Kaffee. In richtigen Tassen, nicht in den üblichen Styroporbechern!
„Zucker oder
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