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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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Der lange Flug von Seoul nach Frankfurt, der frühmorgendliche Weiterflug nach Düsseldorf, seine Übermüdung, die winterliche kalte Feuchtigkeit, die beim Öffnen der Tür in das Flugzeug zog, all das war nicht dazu angetan, Rupert Grafs Laune zu heben.
    Als die Stewardess endlich die Flugzeugtür geöffnet hatte, gab es eine kurze Diskussion mit jemandem draußen auf der Plattform.
    Dann drehte sie sich um zu Graf, der in der ersten Reihe gesessen hatte, und sagte:
    „Herr Graf, Sie werden erwartet.“
    Die beiden Herren stellten sich vor als Staatsanwalt Güttel und als Kriminalhauptkommissar Praunz vom Landeskriminalamt.
    Beide begleiteten Graf auf dem Weg zum Gepäckband – angesichts der zweiwöchigen Reise hatte Graf einen Reisekoffer mitgenommen und nicht wie sonst üblich nur Handgepäck – und teilten ihm unterwegs mit, dass sie ihn als Zeugen befragen müssten. Zu den Vorgängen um Fräulein Sabine Sadler. Dem Opfer eines Gewaltverbrechens.
    „Was ist geschehen?“ fragte Graf. „Ist ihr etwas passiert? Ist sie verletzt?“
    „Der Fall ist sehr ernst. Wir werden Ihnen gleich die Details schildern. Aber wir haben eine ganze Reihe von Fragen.“
    Auf Grafs Reaktion:
    „Na dann fragen Sie!“ erhielt er zur Antwort:
    „Das tun wir gleich in Ruhe im Büro der Staatsanwaltschaft.“
    „Wird mir etwas vorgeworfen?“ fragte Graf.
    „Nein, nein, wir wollen nur Ihre Zeugenaussage.“
    „Und das hätte nicht Zeit gehabt, bis ich geduscht und umgezogen bin?“ fragte Graf. Er war verärgert über diese beiden Typen. Hätte man ihn telefonisch gebeten, sich zu einer bestimmten Zeit zur Verfügung zu stellen, wäre er selbstverständlich dorthin gegangen. Dazu hätte es nicht dieser Umstände bedurft. Das sagte er den beiden auch.
    „Uns geht es darum, Sie anzuhören, bevor Sie mit Bekannten und Freunden sprechen konnten. Das gibt ein klareres Bild,“ sagte Güttel.
    Dank der beiden Typen wurde Graf zumindest nicht an der Zollkontrolle aufgehalten.
    „Unser Fahrzeug steht im Parkhaus,“ sagte Praunz.
    „Mein Fahrer erwartet mich,“ antwortete Graf und deutete auf Herrn Schmitz, der hinter der Glastür im Empfangsbereich wartete und nach kurzer Begrüßung Grafs Gepäck übernahm.
    „Gut, dann fahre ich mit Ihnen,“ antwortete Güttel und wies Schmitz an:
    „Zur Staatsanwaltschaft in die Fritz Roeber-Strasse, bitte!“
    „Ich darf doch wohl telefonieren?“ fragte Graf, als sie im Wagen saßen.
    „Ja, aber bitte nur ein Gespräch.“
    Rupert Graf wählte die Mobilnummer seiner Sekretärin. Die war um diese frühe Zeit noch unterwegs zu ihrem Büro in Oberhausen.
    „Änderung des heutigen Programms,“ sagte Graf, als sie das Gespräch annahm. „Die Staatsanwaltschaft will mich in einem mir unbekannten Sachverhalt als Zeugen vernehmen. Man sagt mir allerdings nicht, um was es geht. Bitte sorgen Sie dafür, dass mir die Rechtsabteilung einen Zeugenbeistand schickt. Sofort. Düsseldorf Altstadt. Staatsanwalt…?“ er sah Güttel fragend an. „Wie war noch mal Ihr Name bitte?“
    „Güttel!“
    „Ja, Staatsanwalt Güttel. Nicht Küttel! Güttel, mit G wie Gustav.“
    „Ich möchte Sie bitten, Ihr Telefon jetzt auszuknipsen,“ sagte Güttel.
    „Ich hatte eine Menge Bitten um Rückruf, als ich vor zwei Stunden in Frankfurt meine Mailbox abgehört habe. Nur war es zu diesem Zeitpunkt zu früh, jemanden zurückzurufen.“
    „Das können Sie irgendwann später tun, Herr Graf. Nicht jetzt.“

    Der Besuch von Scheich Mahmut al Ibrahim und dem Prinzen Mirin in den Fertigungsanlagen der Al Salam blieb trotz der Prominenz der beiden Besucher weitgehend unbeobachtet. Wie Helmut Burghof später an Rupert Graf berichten würde, waren beide mit kleinen Lear-Jets in Dhahran angekommen, Mirin aus Riad, Mahmut aus Jeddah.
    Anlass für den Besuch war die Ankunft mehrerer LKW der Saudischen Landstreitkräfte, die je zwei Cruise Missiles des Typs Tomahawk 109 und zwei EXOCET SM 39 auf das Gelände der Al Salam brachten. Hakeem bin Zaif, Rashid und Jussuf beobachteten das Geschehen mit lebhaftem Interesse.
    „Was ist das?“ fragte Hakeem, als die matt glänzenden Röhren in ihren Gestellen vorsichtig von den Ladeflächen gehoben wurden.
    „Raketen,“ sagte Naqui ul Haq, der sich zu ihnen gesellt hatte. „Das muss man den Ungläubigen lassen: Der von Raytheon hergestellte Marschflugkörper Tomahawk 109 ist eine der besten Mittelstreckenraketen überhaupt. Weil er so vielseitig ist.“
    „Was heißt

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