Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
das?“ fragte Hakeem.
„Na, er lässt sich mit Allahs Hilfe mit unterschiedlichsten Gefechtsköpfen ausrüsten.“
Hakeem und Rashid sahen Naqui fragend an. Es war Jussuf, der sagte:
„Der Tomahawk ist einsetzbar als panzerbrechende Waffe, als Boden-Luft-Rakete, als Rakete gegen Überwasserziele. Er kann sogar chemische und nukleare Sprengköpfe transportieren. Auf Kriegsschiffen wird der Tomahawk als Vertical Launch System - VLS installiert. Die Rakete, wenn als Sea-to-Sea-Missile eingesetzt, startet senkrecht, steigt hoch in die Atmosphäre und sucht sich mittels GPS und der Hilfe Allahs das eingegebene Ziel. Das steuert sie senkrecht von oben herab an. Wie ein Falke auf den Hasen!“
„Und wo ist da der Vorteil?“ fragte Rashid. „Ihr habt doch immer erzählt, die Seaskimmer seien die besten Waffen gegen Schiffe! Wenige Meter über dem Wasser, aber unterhalb der Radarerkennung!“
Naqui ul Haq sagte:
„Im Prinzip schon! Es kommt darauf an, was man treffen will. Die Tomahawk eignet sich auch für Ziele an Land. Die französische EXOCET oder die NATO-SEA-SPARROW fliegen wirklich dicht über der Wasseroberfläche und unterhalb der vom Radar kontrollierbaren Höhen und können deshalb tatsächlich erst im letzten Moment erkannt werden. Allerdings kann, so Allah will, eine hohe Welle die Rakete zerstören. Zudem kann das angegriffene Schiff Chaff-Launcher oder Nahbereichswaffen wie die Vulcan-Phalanx aktivieren und den Seaskimmer ablenken oder zerstören. Dagegen sind Schiffe gegen eine Bedrohung direkt von oben ziemlich hilflos. Das hat mit eingeschränkten Suchmöglichkeiten des Radars und mit den eingeschränkten Abwehrmöglichkeiten in die Senkrechte zu tun!“
„Was geschieht jetzt mit den Raketen?“ fragte Hakeem bin Zaif.
„Je eine wird in torpedorohrähnliche Kanister eingefügt und an Bord der Tzabeh gebracht. Dort werden sie in die Torpedorohre eingeschoben und bei der nächsten Ausfahrt abgeschossen. Ihr solltet sehr genau darauf achten, was passiert!“
„Und die beiden anderen?“ fragte Hakeem.
„Die bleiben erst einmal hier. Für die nächsten Tests!“
Rupert Graf war unzählige Male in seinem Leben an dem gesichtslosen grauen Gebäude am Rande der Düsseldorfer Altstadt vorbeigefahren, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass hier die Staatsanwaltschaft der Landeshauptstadt untergebracht war. Nach dem Marsch durch triste mit Linoleum ausgelegte Flure und durch den Muff von zigtausenden von Akten wurde er von Staatsanwalt Güttel zu einem kleinen Besprechungszimmer geführt.
Den angebotenen Kaffee lehnte Graf ab.
Nach zehn Minuten kam auch der inzwischen eingetroffene KHK Praunz hinzu.
„Darf ich jetzt endlich wissen, um was es hier geht?“ fragte Graf.
„Wir haben erst einmal einige Fragen zur Person,“ antwortete Praunz formell.
„Hier ist mein Ausweis!“ sagte Graf. „Da sollte alles drinstehen, was Sie interessiert! Wollen Sie noch meine Fingerabdrücke?“
„Eventuell später,“ antwortete KHK Praunz humorlos.
Praunz notierte akribisch alle wesentlichen Daten auf einem Blatt Papier. Rupert Graf fand dies reichlich albern, weil all das, was sein Ausweis hergab, den Herren durch einen Blick ins Melderegister bereits bekannt sein musste.
Nachdem KHK Praunz eine handschriftliche Kopie von Rupert Grafs Personalausweis angefertigt hatte, belehrte Staatsanwalt Güttel förmlich Rupert Graf über seine Pflicht, als Zeuge die Wahrheit zu sagen. Er fragte sogar nach, ob Graf diese Belehrung verstanden habe. Graf bejahte. Er war ja nicht blöd! Graf musste ein Papier unterschreiben, in dem er bestätigte, die Zeugenbelehrung verstanden zu haben.
„In welcher Beziehung standen Sie zu Fräulein Sabine Sadler?“ fragte KHK Praunz.
„Ich würde jetzt gerne mal wissen, was hier los ist und was dieses ganze Theater soll,“ antwortete Rupert Graf ungehalten. „Ist Sabine etwas zugestoßen? Wird mir irgendetwas vorgeworfen? Ich habe eine lange Reise hinter mir, ich habe eine Reihe von Terminen heute. Ich habe wirklich anderes zu tun als hier meine Zeit zu verplempern. Also bitte, was soll das?“
„Beantworten Sie einfach unsere Fragen!“ sagte Staatsanwalt Güttel kühl. „Das wird Ihnen eine Menge Unannehmlichkeiten ersparen.“
„Herr Staatsanwalt Güttel,“ antwortete Graf und sprach das G bewusst wie ein K aus. „Ich werde hier gar nichts sagen, bis der von mir erbetene Zeugenbeistand eingetroffen ist!“
Moishe Shaked, Itzak Salomonowitz und Ezrah
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