Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
weitergehenden Informationen versorgen soll, sollen sie dafür auch mehr bezahlen.“
„Wieviel?“
„Fünfundzwanzigtausend Dollar für das Band und die Liste. Für mich allein!“
„Vergiss es!“
„Beides ist viel mehr wert.“
„Vergiss es!“
„Gut,“ sagte Ahmed. Er machte dem Kellner ein Zeichen, dass er bezahlen wollte.
„Was soll das jetzt?“ fragte Majed .
„Ich habe einen anderen Interessenten. Den will ich nicht warten lassen. Er ist bereit, mehr zu zahlen. Erheblich mehr!“
Das war glatt gelogen, und beide wussten es.
Majed sagte:
„Ich könnte versuchen, fünftausend Dollar für das Band herauszuschlagen. Das wird nicht leicht. Es würde überzeugender sein, wenn ich sagen könnte, ich hätte selbst gehört, was darauf ist.“
„Vergiss es!“
„Du musst verstehen, Ahmed, dass ich unmöglich einen Betrag in der geforderten Höhe vorschlagen kann mit dem Risiko, dass dein General seine vier Weiber angerufen und sich mit denen über die U-Boote ausgelassen hat! Ich müsste sagen können, dass ich den Inhalt des Tonbandes kenne.“
„Vergiss es!“
Majed sah jetzt richtig wütend aus, wütend und hilflos.
„Wenn ich mit einer solchen Forderung zu meinen Auftraggebern komme, schließe ich nicht aus, dass sie den Kontakt abbrechen.“ Er sah Ahmed verschlagen an. „Ich kann nicht einmal ausschließen, dass sie dem General eine Nachricht zukommen lassen, dass du ihn ausspionierst.“
Ahmed schluckte, fing sich aber sofort wieder:
„Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als auf dich als denjenigen hinzuweisen, der mich dazu angestiftet hat. Wenn dann noch herauskommt, dass du jahrelang bei den Juden gelebt und bei ihnen studiert hast, kommst du hier nicht mehr lebend raus.“
Das saß!
Ahmed konnte sehen, dass Majed auf einmal sehr nervös war. Urplötzlich ging ihm auf, dass er möglicherweise voll ins Schwarze getroffen hatte! Womöglich gingen die von ihm gelieferten Informationen tatsächlich an die Israelis!
Dieser Gedanke machte jetzt auch Ahmed nervös.
Konnte es sein, dass Majed, sein Jugendfreund Majed, ein Spion der Israelis war?
Wenn das herauskam, und wenn herauskäme, dass er Majed mit Informationen über den General versorgt hatte, wäre sein Leben hier in diesem Lande keinen Pfifferling mehr wert!
„Ich werde sehen, was sich machen lässt,“ sagte Majed gerade. „Vielleicht lassen sich meine Auftraggeber ja auf deine Forderung ein. Es wird aber sicherlich ein paar Tage dauern, bis ich eine Entscheidung habe.“
Ahmed Falouf war hin- und hergerissen zwischen seiner plötzlichen Angst und der Möglichkeit, fünfundzwanzigtausend Dollar zu verdienen.
„Verlange vierzigtausend!“ sagte er, sich räuspernd, zu Majed. „Sie werden versuchen, herunterzuhandeln, zu schachern. Alles, was über fünfundzwanzigtausend hinausgeht, werden wir teilen.“ Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er niemals herausfinden würde, ob Majed mehr als fünfundzwanzig tausend Dollar erhalten hatte!
„Ich werde sehen, was ich erreiche. Ich rufe dich in ein paar Tagen an.“
Ahmed Falouf sah hinter Majed her, als er das Café verließ. Majed ging mit schleppenden Schritten, wie ein alter Mann, der eine schwere Last trug.
Es war das letzte Mal, dass Ahmed seinen Freund Majed Akhad sah.
Ahmed Falouf wartete auf eine Nachricht Majeds. Mit jedem Tag wurde er nervöser. Inzwischen war er bereit, auch ein Gegenangebot von weniger als dem geforderten Betrag anzunehmen. In den ersten Tagen hatte er die Audiokassette und seine handschriftliche Liste mit den vom General angerufenen Nummern, die er einfach von der Anrufliste des Mobiltelefons des Mercedes abgeschrieben hatte, ständig mit sich herumgetragen, in der Hoffnung, diese sofort gegen den Geldbetrag eintauschen zu können, wenn Majed sich meldete.
Aber Majed hatte sich nicht gemeldet!
Ahmed hatte schließlich das Band und den Zettel mit Klebeband an der Rückseite der Kommode in seiner Kammer befestigt. Allabendlich sah er nach, ob sich die Kassette noch dort befand.
Aufgenommen hatte er die Gespräche des Generals mit einem Audiorecorder, den er sich irgendwann gekauft hatte, um seinen Eltern mündliche Berichte über sein Leben in Riad zu schicken. Seine Mutter konnte nicht richtig lesen, und sein Vater hatte zu schlechte Augen, um seine Briefe noch zu entziffern.
Den Recorder hatte er unter den Beifahrersitz gelegt.
Allah sei Dank pflegte der General am Autotelefon immer sehr laut zu sprechen. Trotzdem war Ahmed
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