Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Torpedolager gefahren, und ul Haq und Rashid hatten mehrere Behältnisse aus dem Kofferraum des alten BMW geholt und in das Gebäude getragen.
„Der Sprengstoff, mit dem sie die Torpedos vollgestopft haben,“ sagte Almaddi. „Ich muss, sobald wir an Land sind, versuchen, über unsere Satellitenaufnahmen herauszufinden, wo der Prediger den Sprengstoff her hatte.“
Plötzlich kam Rupert Graf eine Idee.
Er bat Dr. Kummer, dazu zu kommen.
„Können Sie uns eine Satellitenschaltung nach Eckernförde legen, Dr. Kummer? Und uns die Simulatorbilder und Daten der Meerenge zwischen der Insel Qeshn und dem iranischen Festland aufrufen? Ich würde gerne sehen, was der Pakistani dort geübt haben könnte.“
Es dauerte eine Stunde, bis die Übertragung zustande kam. In Deutschland war noch tiefe Nacht!
Aber das Datenmaterial war überwältigend!
Für die Durchfahrt konnten unterschiedliche Licht- und Wetterverhältnisse aufgerufen werden. Almaddi und Graf beschlossen, sich das Ganze zunächst bei Tageslicht anzusehen.
„Er ist mit Sicherheit nachts aufgetaucht dort durchgefahren,“ sagte Kummer. „Das Wasser ist flach. Viele kleine Inseln. Mangrovensümpfe. Außerdem noch Bohrtürme. Sehen Sie, wie eng es ist zwischen den Bergen am Ufer und den Hügeln auf der Hauptinsel. Da muss er keine Entdeckung durch Radar befürchten. Außerdem betreiben die Perser immer noch Dynamitfischerei. Da ist nachts ziemlicher Krach!“
„Sorgt nicht Dynamitfischen dafür, dass das Meer ziemlich schnell leergeräumt ist?“ fragte Graf.
„Eigentlich schon, aber in der Meerenge herrscht eine starke Strömung. Bei Ebbe raus in den Indischen Ozean, bei Flut hinein in den Golf. Da kommt immer Fisch nach. Wegen der vielen Fischkadaver gibt es allerdings viele Haie!“
„Können wir das etwas schneller laufen lassen?“ fragte Graf. „Sonst sitzen wir stundenlang hier!“
„Wir kommen jetzt gleich zur schmalsten Stelle. Sehen Sie, hier sprechen wir von drei, vier Kilometern. Sobald er dort durch ist, wird es schwer sein, ihn aufzuspüren.“
Meerenge von Qeshn, Persischer Golf, 20.02.
„Was macht er jetzt?“ fragte Hakeem bin Zaif.
Es war plötzlich still geworden. Die Motoren waren abgestellt.
„Ich nehme an, Naqui will das Boot den Tag über hier verstecken. Wir hätten zwar schneller fahren können, aber dann wären wir auch lauter geworden. Deshalb sind wir unter fünf Knoten geblieben. Allerdings beträgt die Strömung hier bei ablaufender Flut nochmal gute vier Knoten. Die Insel ist ungefähr zweihundert Kilometer lang. Wir sind jetzt etwa auf der Hälfte dieser Strecke. Ich nehme an, wir legen uns gleich zwischen diesen kleinen Inseln an einer flachen Stelle auf Grund. Bei Licht wirst du sehen, es gibt hier Meereswälder, dichtes Gestrüpp, durch das niemand ans Ufer kommt. Sobald es Nacht wird, fahren wir weiter! Naqui hat gesagt, er habe sich das auf Satellitenbildern und im Simulator eingeprägt. Außerdem haben wir exzellente Karten.“
Sobald die Sonne aufging und es heller wurde, sah Hakeem, wie recht Rashid gehabt hatte. Die Tzabeh lag zwar etwas schief auf Grund, aber die Krängung betrug nur wenige Grad. Aus dem Wasser ragte nur ein Stück des Periskopes, durch das ständig einer von ihnen die Umgebung absuchte. Nur aus unmittelbarer Nähe würde jemand erkennen können, dass dies nicht ein Ast oder ein Pfahl war, der dort aus dem Wasser ragte. Sollte sich ein Boot nähern - es war nicht auszuschließen, dass hier Fischer oder Schmuggler unterwegs wären – würde das Periskop eingefahren.
„Das wird ein ruhiger Tag!“ sagte Naqui ul Haq. „Ruht euch aus! Wachwechsel alle zwei Stunden. Die Übrigen sollen schlafen. In der kommenden Nacht müssen wir hellwach sein!“
Arabischer Golf, 20.02.
Rupert Graf war verwundert, in den Funkraum der Seasparrow gebeten zu werden.
Seiner Sekretärin Brigitte Orlowski war es gelungen, eine Verbindung zur Seasparrow herzustellen.
Frau Orlowski ging eine ganze Reihe von Punkten mit ihm durch. Zum Schluss sagte sie: „Ich werde jetzt versuchen, Sie mit Rechtsanwalt Winter zu verbinden. Der will Sie dringend sprechen.“
„Herr Graf!“ hörte er wenige Augenblicke später die Stimme von Dr. Winter. „Staatsanwalt Güttel will Sie sehen. Es gibt neue Erkenntnisse, zu denen er Sie schnellstmöglich anhören will!“
„Ich bin in Arabien,“ sagte Graf. „Und ich kann nicht absehen, wann ich zurückreise.“
„Ich kann Ihnen nur empfehlen, Ihre Rückkehr
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