Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
nicht richtig wach. Letzteres änderte sich allerdings schlagartig, als Almaddi ihm auf der Karte zeigte, wo man glaubte, die Signatur der Tzabeh gefunden zu haben.
Kummers erste Reaktion war:
„Unmöglich!“
Wieso?“
„Carl, wir sprechen von einer Entfernung von annähernd eintausend Seemeilen. Die Tzabeh hätte die Strecke mit mindestens fünfzehn Knoten fahren müssen. Unter Wasser kann die Tzabeh diese Entfernung in dieser Geschwindigkeit nicht zurücklegen, ohne die Batterien nachzuladen. Brennstoffzelle hin oder her! Kein U-Bootskommandant, nicht mal der skrupellose Herr ul Haq, wissend, dass er gesucht wird, wird seine Batterien völlig leer lutschen, um dann mit gleicher Geschwindigkeit zu schnorcheln und nachzuladen. Damit läuft er ein viel zu hohes Risiko, entdeckt zu werden. Die Gefahr eines dieselelektrischen U-Bootes liegt in seiner Unauffindbarkeit! Ihre Schiffe und Ihre U-Boote halten nach ihm Ausschau. Bei dieser Geschwindigkeit hätten Sie ihn hören müssen ! Offenbar haben Sie ja auch jetzt ein schnorchelndes Boot gehört!“
„Wer also sonst kann sich dort aufhalten und klingen wie die Tzabeh?“
„Haben Sie eine Aufnahme von der aufgefangenen Signatur?“ fragte Kummer zurück. „Pakistan hat mehrere Boote dieses Typs. Die hätten in iranischen Gewässern zwar auch nichts zu suchen, aber es scheint mir das Wahrscheinlichste, dass es eines dieser Boote ist. Besorgen Sie mir die Signatur, und ich kann es Ihnen mit Gewissheit sagen.“
„Wie das?“
„Wir haben diese Boote gebaut und getestet. Wir haben selbstverständlich deren Signaturen. Ebenso wie die Signatur der Tzabeh, die wir Ihnen gegeben haben. Wahrscheinlich hat das Boot außerhalb der iranischen Hoheitsgewässer geschnorchelt und die Batterien geladen und ist dann in Schleichfahrt unter die Küste des Iran geschlüpft. Die Pakistanis sind Verbündete der USA. Fragen Sie in Islamabad nach, ob sich eines der pakistanischen Boote in der fraglichen Gegend aufhält!“
„Was das für Verbündete sind, haben wir bei Osama bin Laden gesehen!“ antwortete Almaddi bitter. „Den Aussagen der Pakistani traut bei uns niemand mehr!“
„Geben Sie mir die Signatur, Carl! In anderthalb Stunden beginnt man in Deutschland, zu arbeiten. Dann kann ich Ihnen sagen, welches der pakistanischen Boote sich dort aufhält. Und ich wette: Die Tzabeh ist es nicht!“
Rear Admiral Hugh Harald Haroldson hatte keinen allzu freundlichen Morgen. Zwar wurde auch ihm ein üppiges Frühstück serviert, ein Filetsteak mit gebackenen Bohnen in Tomatensoße, zwei Spiegeleiern und kross gebratenen Speckstreifen, aber der Appetit verging ihm angesichts der Nachricht, die ihm von einem Läufer in seine Messe gebracht wurde:
Das U-Boot USSN Miami war von einem Ping getroffen worden!
Ein Ping, das in einer Kampfsituation einen Torpedoangriff bedeutet hätte! Die Miami war, nachdem sie festgestellt hatte, dass kein Torpedo sich auf dem Weg zu ihr befand, auf Periskop- und auf Antennentiefe gestiegen und hatte diese Hiobsbotschaft an die über dieser Region befindlichen Satelliten übermittelt.
Haroldson sah, der Vorfall lag noch nicht einmal eine halbe Stunde zurück! Von wo das Ping gekommen war, ließ sich nur eingeschränkt feststellen. Die Lautstärke ließ eine Entfernung in nördlicher Richtung, also aus den Gewässern des Iran, von fünfzehn bis dreißig Seemeilen vermuten.
Diese Hurensöhne!
Die Torpedos an Bord des saudischen Bootes, so wusste Admiral Haroldson, hatten nur eine begrenzte und in keiner Weise mit der der amerikanischen Torpedos vergleichbare Reichweite. Aber sie könnten einen Torpedo langsam ausschwimmen und ebenso langsam und damit unhörbar in Richtung des amerikanischen Bootes schicken.
Bert Befumo hatte das einzig Richtige getan: Er war mit Höchstgeschwindigkeit zurück in den Golf von Oman gefahren, um aus der Reichweite des Torpedos zu gelangen. Selbst, wenn die arabischen Halunken den Torpedo auf höchste Geschwindigkeit gebracht hätten, hätte die USSN Miami sich noch retten können!
Mit grimmigem Lächeln wartete Rear Admiral Hugh Harald Haroldson auf die Erkenntnisse der beiden Orion-P-3, die sich dort aufhalten mussten, von wo das Ping ausgesandt worden war. Er hatte den Kommandanten der beiden Flugzeuge Genehmigung erteilt, Torpedos abzuwerfen, sobald sie eine Signatur erkennen könnten!
An Bord der Schute Rwbah war die Stimmung ausgelassen!
Das Schiff fuhr mit Höchstgeschwindigkeit auf südlichem Kurs.
Weitere Kostenlose Bücher