Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Schute berieten sich, und auch die Mannschaft sprach laut und lebhaft miteinander.
„Was ist los?“ fragte Hakeem.
„Ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug. Es dürfte eigentlich hier nicht sein. Wir sind in den Gewässern des Iran!“ antwortete Jussuf.
Hakeem bin Zaif hörte jetzt auch das dumpfe Brummen der Motoren.
„Bleibt da unten sitzen!“ befahl ul Haq. „Die Ungläubigen wissen, dass ein Schiff wie die Lomri nicht mehr als sechs, sieben Leute an Bord hat. Wenn sie jetzt erkennen, wir sind dreizehn, werden sie misstrauisch!“
Das Motorengeräusch wurde lauter.
„Was machen sie?“ fragte Rashid, neben Hakeem am Boden sitzend.
„Sie fliegen ganz langsam in niedriger Höhe und machen Fotos! Sie sind höchstens hundert Meter hoch und umrunden unser Schiff!“ antwortete ul Haq. „Sobald sie gewendet haben, werden sie so schnell wie möglich wieder verschwinden. Sie sind hier im feindlichen Luftraum!“
„Können sie uns etwas tun?“ fragte Hakeem flüsternd.
„Sie haben Torpedos an Bord,“ antwortete Rashid. „Aber sie werden uns nicht hier in iranischen Gewässern angreifen.“
„Sie lassen etwas fallen!“ sagte ul Haq. „Ein Dipping Sonar. An einem Fallschirm. Sie hoffen, unter Wasser etwas zu hören! Sie sind so dumm, die Ungläubigen! So unglaublich dumm!“ Er trat hinaus auf das die Brücke umgebende Freideck und winkte. Er winkte der Besatzung des Flugzeuges zu! Auch Leutnant Mehmet trat hinaus, und der Kapitän der Schute. Alle drei winkten, als das Flugzeug in niedriger Höhe vorbeigeflogen kam.
Hakeem bin Zaif hielt es vor Neugier nicht mehr aus. Er reckte sich soweit auf, dass er durch die Fenster der Brücke die Maschine davonfliegen sah. Er sah, wie das Flugzeug mit den Flügeln schaukelte, bevor es nach Süden abdrehte.
„Wenn die Ungläubigen wüssten, was wir mit Allahs Hilfe beabsichtigen, würden sie uns nicht so freundlich zum Abschied grüßen!“ sagte Rashid mit einem spöttischen Grinsen. „Sie werden in wenigen Tagen bitter bereuen, dieses Schiff nicht versenkt zu haben!“
So wie die Form der Rillen in der Hautoberfläche des Daumens eines Menschen ist auch seine Stimme einzigartig. Selbst, wenn es für das menschliche Ohr so klingen mag, als ob sich die Stimmen unterschiedlicher Personen völlig gleich anhörten, lässt sich mittels elektronischer Analyse jede Stimme nur einem einzelnen Menschen zuordnen. Die Stimme besteht vornehmlich aus Schallwellen, die sich in der Luft ausbreiten. Zur Analyse werden diese Schallwellen graphisch aufgezeichnet und in eine Zeitskala versetzt.
An der Form der Wellen lässt sich erkennen, wie lang oder wie hoch ein Ton ist. Anschließend wird die Zeitskala in eine Frequenzskala umgewandelt, wodurch man die Frequenzlage und die Häufigkeit bestimmter Frequenzen feststellen kann.
Durch die Umwandlung in die Frequenzskala können Merkmale der Sprachsignale herausgefiltert und die Frequenzbänder zerlegt werden. Aus den hierdurch erlangten Informationen wird das für die Stimme des Sprechers charakteristische und einzigartige Sprachprofil erstellt.
Legt man die graphische Darstellung zweier Sprachproben ein und desselben Menschen übereinander, so ergibt sich ein völlig kongruentes Bild. Genauso verhält es sich auch mit den Geräuschsignaturen von Schiffen. Antriebsmotoren gleicher Baureihen desselben Herstellers haben winzige und für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbare unterschiedliche Geräuschabstrahlungen. Schiffspropeller, auch wenn nach identischen Plänen gegossen, haben durch das anschließende Auskühlen und Beruhigen der Gussmasse sowie das dann folgende Polieren der Flügeloberflächen winzige Unterschiede, so gering, dass sie nicht einmal mit Laser messbar sind. Dennoch haben sie Auswirkungen auf die Abstrahlung der vom drehenden Propeller unter Wasser verursachten Geräusche.
Nimmt man dann noch die Geräusche anderer an Bord befindlicher Geräte hinzu wie die zahllosen Pumpen, Gebläse, Ventilatoren, das Summen von Transformatoren, Vibrationen, so ergibt sich ein einzigartiges Geräuschprofil, das nur und allein diesem Schiff zuzuordnen ist.
Vorausgesetzt, man hat dieses Geräusch schon einmal aufgefangen, analysiert und gespeichert.
Dr. Kummer betrat die von Lieutenant Commander Carl Almaddi zu dessen Combat Information Center – CIC - ernannter Kabine wenige Minuten, nachdem Rupert Graf ihn über Bordtelefon angerufen hatte. Angesichts der noch frühen Stunde war Dr. Kummer unrasiert und noch
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