Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
jemenitischen Terroristen gekapert worden. Es war eine Fügung Allahs, dass eines unserer Boote dort war und Prinz Mirin hat befreien können. Mit Allahs Hilfe wurden alle Terroristen erschossen, ohne dass jemand von Mirins Familie zu Schaden gekommen wäre. Allerdings haben auch vier Besatzungsmitglieder der Yacht nicht überlebt. Prinz Mirin hatte damals schon versprochen, eines Tages der Marine ein großzügiges Geschenk machen zu wollen. Dass es dermaßen groß sein würde, hatten wir niemals erwarten können!“
Almaddi übermittelte die Nachricht unverzüglich an seine Behörde in Washington mit der Aufforderung, alles zusammenzutragen, was über den Prinzen herauszufinden war!
Es hatte doch erheblich länger gedauert als Almaddi erwartet hatte, bis die von den amerikanischen Sensoren aufgefangene Signatur des unbekannten U-Bootes und die von der Orion P-3 aus geschossenen Photos der verdächtigen Schute an Bord der Seasparrow geschickt wurden. Die Seasparrow war kein amerikanisches Schiff, und verschiedene Sicherheitssysteme hatten automatisch energisch dagegen protestiert, dass hoch geheime Daten an ein deutsches Schiff, das unter der der Flagge der Virgin Islands fuhr, übermittelt wurden. Egal, ob ein amerikanischer Offizier der Empfänger sein sollte, hier waren gleich mehrere Signallampen aufgeleuchtet. Dr. Kummer durfte die Signatur nicht an sein Büro in Bremen übermitteln, wo man mühelos einen Abgleich mit den dort vorhandenen Datenbänken hätte vornehmen können. Stattdessen wurde der umständliche Weg über den amerikanischen Marineattaché in Berlin gewählt, der wiederum das deutsche Ministerium der Verteidigung ansprechen musste, das seinerseits die Signatur entgegennahm und an eine von Dr. Kummer angegebene elektronische Adresse weitergab. Da hierzu der offizielle Arbeitsbeginn in Deutschland abgewartet werden musste, verzögerte sich die Angelegenheit um mehrere Stunden.
Genauso umständlich war der Weg der Fotografien. Auch die mussten über Berlin, die Hardthöhe in Bonn, wo das deutsche Verteidigungsministerium immer noch saß, nach Bremen an das Büro von Rupert Graf verschickt werden. Grafs dortige Sekretärin hatte für diesen Morgen einen Zahnarztbesuch vereinbart – schließlich war ihr Chef auf Reisen – und ohne sie kam niemand an Grafs Computer, auf den die Bilder als PDF-Dateien geschickt worden waren. Als Frau Heinrich gegen 10 Uhr endlich erschien und die Dateien zur Seasparrow übermittelte, waren die zwar sichtbar, konnten aber als PDF nicht bearbeitet und somit auch nicht gezoomt werden. Über den gesamten Weg zurück wurden jpg-Formate angefordert und geschickt, was eine weitere Stunde in Anspruch nahm.
Erst im Nachhinein fiel Carl Almaddi ein, er hätte die Dateien einfach an den Rechner in seinem Büro schicken lassen sollen, auf den er über die sichere Verbindung Seasparrow-Dhahran-Manama-Washington direkten Zugriff hatte. So, wie auf die Satellitenbilder!
Die Stimmung in Almaddis CIC wurde auch dadurch aufgeheizt, dass Rupert Graf mehrere Telefonate in deutscher Sprache führte, bei denen er augenscheinlich immer verärgerter wurde. Schließlich ging Graf in seine eigene Kabine, um die anderen nicht zu stören.
Was Rupert Grafs Laune so beeinträchtigte, war, neben der Tatsache, dass sie ohne die Anwesenheit von Frau Heinrich nicht an die Bilder kamen, auf die sie alle warteten, der wiederholte Versuch seiner Sekretärin Brigitte Orlowski in Oberhausen, ein Gespräch mit Rechtsanwalt Dr. Winter herzustellen.
Winter hatte hinterlassen, er müsse Graf dringend sprechen, war dann aber seinerseits in Gerichtsterminen, und wenn er zurückrief, führte Graf gerade andere Telefonate. Graf war ja hier nicht auf einer Kreuzfahrt und musste versuchen, zahlreiche geschäftliche Angelegenheiten von der Seasparrow aus zu erledigen. Erst nach dem siebten oder achten Versuch gelang es, Graf und Winter zusammenzubringen.
„Staatsanwalt Güttel will Sie dringend vernehmen! Er ist nicht mehr bereit, sich von mir vertrösten zu lassen! Ich muss ihm einen Termin nennen!“
„Sagen Sie, in sechs bis acht Wochen!“ antwortete Graf.
„Herr Graf, Ihnen ist nicht bewusst, was Sie erwarten. Sie sind verpflichtet, eine Aussage zu machen. Die Verweigerung einer Zeugenaussage ist strafbar. Staatsanwalt Güttel kann, wenn er will, Sie bei Ihrer nächsten Einreise nach Deutschland verhaften lassen, wenn Sie seiner Aufforderung nicht nachkommen. Zudem hat er versucht, Ihre arabische
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