Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Freundin zu erreichen, aber die hat er in Hamburg nicht angetroffen. Offenbar weiß niemand, wo sie ist! Kommen Sie zurück!“
„Dr. Winter, hier brennt der Bär! Wegen dieser Scheiße komme ich doch jetzt nicht nach Hause! Wir haben hier an Bord einen in Deutschland ausgebildeten arabischen Arzt. Ich schicke Ihnen gleich per Fax ein Attest, dass ich todkrank bin und keinesfalls reisefähig! Am besten, ich schicke es in Arabisch-Sütterlin, dann braucht Güttel noch ein paar Tage, es zu entziffern und übersetzen zu lassen. Wenn er seinen Fall für so wichtig hält, soll er herkommen und mich hier befragen!“
„Ich muss das Ihnen überlassen, Herr Graf. Ich kann Sie nur beraten! Aber Sie riskieren einen Haftbefehl. Güttel wird sich solch eine Gelegenheit nicht entgehen lassen: Spektakuläre Festsetzung eines mehr als doppelt so alten begüterten deutschen Rüstungs-Managers wegen Aussageverweigerung im Mordfall seiner jugendlichen Lebensgefährtin. Güttel wird dafür sorgen, dass Presse anwesend ist. Sie werden wochenlang durch die Medien gezerrt. Mysteriöse Ermordung einer Arzttochter! Bilder aus Monaco! Der ehemalige Geliebte mit einer Muselmanin liiert, die nicht auffindbar ist. Eine Geschichte, nach der sich die Klatschblätter die Finger lecken! Auch, wenn Sie zum Schluss völlig unschuldig aus der Geschichte herauskommen, woran ich keinen Zweifel hege, wird eine Menge Dreck an Ihnen haften bleiben. Ich kann Ihnen nur empfehlen, kommen Sie so schnell wie möglich zurück! Eine Woche kann ich noch rausholen, danach garantiere ich für nichts!“
„Das ist doch schiere Willkür!“ sagte Graf.
„Ja sicher. Aber meine Empfehlung ist: Kommen Sie zurück!“
Moishe Shaked rief seine beiden Kollegen an:
„Es ist was los im Golf! Wollt ihr mal herkommen?“
Als sie wenige Minuten später zusammensaßen, berichtete Shaked, welche Nachrichten ihn erreicht hatten:
„Um zusammenzufassen:
Das saudische U-Boot bleibt verschwunden. Die Amerikaner glauben, sie hätten eine Signatur im Golf von Oman aufgefangen, aber das ist nicht die Tzabeh. Sie haben uns die Signatur gegeben, und wir haben sie verglichen mit dem was wir haben. Es ist eines der Boote der Pakistanis. Gleicher Typ, aber nicht die Tzabeh. Das Boot ist bei uns als Nummer drei eingestuft. Da es mit einem Ping,“ mit Blick auf Ezrah Goldstein fügte er schnell hinzu: „Mit einem aktiven Sonarstrahl, ein amerikanisches U-Boot virtuell angegriffen hat, und die Amerikaner nicht davon abzubringen sind, es müsse die Tzabeh sein, versucht die US-Navy, das Boot zu finden und zum Auftauchen zu zwingen oder es zu versenken.“
Shaked nahm einen tiefen Schluck Kaffee aus seinem Styroporbecher.
„Unsere Leute glauben, die Tzabeh könne unmöglich in dem Seegebiet sein, in dem die Amerikaner glauben, sie gehört zu haben. Die Suche ist in vollem Gange. Innerhalb des Golfes versuchen vier saudische Fregatten, die Tzabeh aufzuspüren. Die Saudis haben mehrere Handelsschiffe aufgebracht und zum Stopp gezwungen, um sie zu durchsuchen. Es gab offizielle Proteste im Außenministerium in Riad. Draußen, außerhalb der Meerenge von Hormuz, liegen Fregatten der US-Navy und mindestens zwei U-Boote. Die Amerikaner schenken der Meerenge besondere Aufmerksamkeit, weil in den kommenden Wochen ein Flottenaustausch stattfindet und eine Großzahl von Schiffen durch diesen engen Kanal muss!“
„Hat unser U-Boot nichts aufgeschnappt?“ fragte Ezrah Goldstein. „Ich verlasse mich lieber auf unsere Leute!“
„Das Boot ist unterwegs Richtung Hormuz,“ antwortete Itzak. „Bisher haben wir nichts. Ein zweites Boot ist unterwegs im Roten Meer und soll den Golf von Oman in den kommenden Tagen erreichen. Dann haben wir zwei Boote in diesem Seegebiet.“
„Wie ihr wisst, haben wir dort ein Spionageschiff,“ sagte Moishe Shaked. „Es wurde lebhafter Funk- und Datenverkehr registriert. Wir sind noch dabei, diesen zu entschlüsseln. Was ich euch aber schon sagen kann, ist, es wurden amerikanische Offiziere an Bord der saudischen Fregatten geflogen, um die Saudis bei der Suche nach ihrem eigenen U-Boot zu unterstützen. Das wiederum beweist, dass die saudische Führung mit diesem Vorfall nichts zu hat. Die Deutschen sind mit ihrem Begleitschiff unterwegs. Auch da ist ein amerikanischer Offizier an Bord. Es werden fleißig riesige Datenmengen hin– und hergeschickt. Heute Nachmittag sollten wir wissen, um was es geht.“
Er nahm wieder einen Schluck Kaffee, bevor er
Weitere Kostenlose Bücher