Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
der Meeresoberfläche, auch wenn er tiefe Zweifel hegte, dass ein so kleines Boot wie das der Saudis den Wasserspiegel über sich beeinflussen würde.
Trotz seiner zahlreichen wichtigeren anderen Aufgaben war er fest entschlossen, dieses verfluchte Boot unschädlich zu machen!
Rupert Graf war in seinem Leben selten so fasziniert gewesen wie jetzt, als er mitbekam, wie Leutenant Commander Carl Almaddi begann, die eingehenden Satellitenbilder auszuwerten.
Almaddi hatte eine Weile gebraucht, bis es gelungen war, eine codierte und damit sichere Funkverbindung von Manama zur Seasparrow herzustellen. Selbst an Bord der Seasparrow konnten die eingehenden Bilder nur von Almaddis Laptop entschlüsselt werden.
Graf hatte eine Menge gelesen und gehört über die Errungenschaften heutiger Beobachtungsmöglichkeiten. Er hatte selbst mitbekommen, wie Bilder weit entlegener militärischer Operationszonen um die halbe Welt auf Bildschirme in Zentren von politischer oder militärischer Bedeutung übertragen worden waren. Er hatte zusehen können, wie auf Ausbildungssimulatoren Live-Bilder einer Tausende Kilometer entfernten Einfahrt in eine Bucht oder in einen Hafen erschienen, so dass man den Eindruck hatte, direkt vor Ort zu sein.
Trotzdem war er verblüfft, als er jetzt solche Bilder auf dem handelsüblichen Laptop des amerikanischen Offiziers zu sehen bekam.
„Das hier sind Bilder des Hauses des Predigers Hadschi Omar in Dhahran,“ erklärte Almaddi. „Nachdem wir einmal wussten, wann er sich auf dem Gelände der Al Salam aufgehalten hat, war es kein Problem, seinen Weg zu verfolgen. Jetzt wissen wir, wo er wohnt. Im Laufe des Tages soll er festgesetzt werden. Jetzt schauen wir mal, woher der Lärm kam, den unsere Sensoren heute früh aufgefangen haben.“
Die Lärmquelle war von mehreren Sonarbojen erkannt und durch eine Peilung lokalisiert worden. Noch war es in dem angegebenen Seegebiet dunkel, aber bald musste die Sonne aufgehen.
Almaddi kreiste dieses Gebiet immer weiter ein. Mit jeder Betätigung seiner Eingabetaste wurde das Bild näher auf eine dunkle Fläche herangezoomt. Auf der Fläche leuchteten einzelne Lichter auf.
„Die Positionslaternen der Schiffe, die dort unterwegs sind,“ erklärte Almaddi. Die Schifffahrtsroute durch die Straße von Hormuz wurde vom Rechner mittels zweier schwach erleuchteter Linien auf der Meerenge angezeigt. Die meisten der erkennbaren Lichter befanden innerhalb dieser Linien.
„Der aufgefangene Lärm war weiter nördlich,“ sagte Almaddi. Der Computer zoomte sich auf das vorgegebene Gebiet ein. Zu erkennen waren vier Positionslaternen, die am Bug, und sowie die Steuer- und Backbord -Laternen und das weiße Licht im Heck.
„So, wie es aussieht, fährt dieses Schiff in den Golf von Oman und den Indischen Ozean. In einer halben Stunde ist es hell. Dann werden wir sehen, was es mit diesem Fahrzeug auf sich hat.“
Leutnant ul Haq und der Kapitän der Schute hatten sich mit großer Herzlichkeit umarmt, nachdem ul Haq an Bord der Schute gestiegen war.
Es war zwar eng für sie alle auf der Kommandobrücke, aber es gab heißen Tee, und sie standen windgeschützt. Hakeem bin Zaif hätte sich niemals vorgestellt, dass hier draußen ein dermaßen kalter Wind wehte. In seiner immer noch feuchten Kleidung hatte er gebibbert, bis er das Innere der Schute hatte betreten können.
Der Kapitän gab einen Befehl an den Mann am Steuerstand. Die Drehzahl der beiden Motoren wurde merklich heraufgefahren. Auf dem Kompass konnte Hakeem erkennen, dass sie einen Kurs geradewegs nach Süden einschlugen: Hinaus aus der Straße von Hormuz in den Golf von Oman.
Rear Admiral Hugh Harald Haroldson war auf den Beinen und in seiner Operationszentrale.
Was ihn elektrisiert hatte, war die Nachricht über eine im Golf von Oman aufgefangene Geräuschsignatur, die der des unter Dieselbetrieb schnorchelnden U-Bootes Tzabeh zu entsprechen schien. Aufgefangen worden war diese Signatur vor sechs Stunden von einem U-Boot der Los-Angeles-Klasse, der USSN Miami, die auf einer Position nördlich von Muskat kreuzte und angab, das Geräusch aus nördlicher Richtung empfangen zu haben. Die USSN Miami war erst vor einer halben Stunde auf Sehrohrtiefe gestiegen und hatte zur vorgegebenen Zeit ihre verschlüsselte Funknachricht in den Äther geschickt, wo sie per Satellit aufgefangen, nach Fort Meade übermittelt und entschlüsselt worden war. Die USSN Miami hatte sich der Position genähert, an der man das
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