Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Golfregion. Und was immer die Kerle vorhatten, es würde dem Frieden in der Region nicht dienlich sein!
Die Ortschaft Ormara im Süden Pakistans liegt auf einer Halbinsel, die sich gute dreißig Kilometer in den Golf von Oman erstreckt. Auf der Landkarte sieht die Halbinsel aus wie ein auf dem Kopf stehender Hammer. Die Ortschaft selbst liegt auf dem Stiel des Hammers, unmittelbar unter dem Hammerkopf. Zum offenen Meer hin ist Ormara durch einen kahlen felsigen Bergrücken von ungefähr hundertfünfzig, zweihundert Metern Höhe geschützt, der sich über die gesamte Länge des Hammerkopfes zieht. Im Schutz des Bergrückens liegt landeinwärts die kleine Basis der Pakistan Navy. Die Einfahrt in die Basis und den Fischereihafen wird durch einen vorgelagerten Wellenbrecher aus Felsbrocken und Betonklötzen geschützt.
Das Ping, das die USSN Miami traf, kam direkt aus der wenige hundert Meter breiten Fahrrinne zwischen Bergrücken und Wellenbrecher. Das Ping, das die Miami zurück schickte, traf ins Leere.
Commander Befumo fluchte wie ein Berserker. Natürlich wusste er, dass sein Boot das denkbar schlechteste Gerät war, um ein Klein-U-Boot in engen Küstengewässern zu jagen. Mit seinen Systemen, Sensoren, seiner hohen Geschwindigkeit und seiner nahezu unbegrenzten Reichweite konnte die Los Angeles Klasse jedes russische Jagd-U-Boot und jedes ballistische U-Boot durch die Weltmeere scheuchen und neutralisieren. Auf offener See. In tiefem Wasser. Hier, bei diesem Winzling, musste er passen.
„Die Hurensöhne wissen genau, wo wir sind!“ schimpfte Befumo.
„In pakistanischen Gewässern,“ antwortete Jack Russel trocken. „Und da wollen sie uns offenbar nicht haben.“
„Ich hätte Lust, unserem Ping einen Torpedo hinterher zu schicken,“ sagte Befumo.
„Wäre schade um den schönen Wellenbrecher. Was anderes würden wir nicht treffen!“
„Die können doch unmöglich vor uns hier gewesen sein!“ maulte Befumo. „Selbst, wenn sie mit höchster Geschwindigkeit gefahren wären. Dann hätten wir sie hören müssen! Wir hatten nicht mal eine Signatur. Washington oder Manama müssen uns sagen, welche Höchstgeschwindigkeit der verfluchte Kahn erreicht. Womöglich ist er erheblich schneller als wir glauben. Die Deutschen haben diesel-elektrische U-Boote gebaut, die annähernd dreißig Knoten schnell sind.“
„Ich vermute, sie wollen mit dem Boot nach Osten. Nach Karachi. Würden sie zurückwollen in den Golf, hätten sie längst in einem der weiter westlich liegenden Häfen Zuflucht gesucht,“ sagte Jack Russel.
„Warten wir vor Karachi auf sie! Kurs nach Süden! Sobald wir außerhalb der pakistanischen Gewässer sind, Nachricht nach Manama, dann Kurs noch Osten! Diese Hurensöhne werde ich das Fürchten lehren!“
Als Lieutenant Commander Carl Almaddi vier Stunden später die Funknachricht der USSN Miami mit Dr. Kummer besprach, sagte der nur:
„Da hat Ihr Boot aber Glück gehabt, lieber Carl. Das Ping hätte auch ein Torpedo sein können. Pakistan hätte alles Recht der Welt, ein fremdes, nicht angemeldetes U-Boot zu versenken. Die haben genau gewusst, wer dort war. Wäre ein indisches Atom-U-Boot dort gekreuzt, sie hätten es todsicher versenkt!“
„Ich dachte, das indische Atom-U-Bootprogramm sei noch nicht abgeschlossen. Fahren die denn schon?“
„Soweit man weiß, sind sie noch bei den Erprobungen. Aber die Inder haben ein russisches Boot geleast. Die K-152 Nerpa. Ein Boot der Akula II-Klasse. Läuft jetzt unter INS Chakra.“
„Was glauben Sie, woher die wussten, das Boot vor Ormara gehört uns?“ fragte Almaddi.
„Die Akula II-Klasse hat eine andere Signatur als Ihre Los-Angeles-Boote. Vor allem bei Schleichfahrt. Die Akula kann seitlich zwei kleine Propeller ausfahren, die für Geschwindigkeiten bis zu 5 Knoten sorgen. Dadurch muss nicht mehr der große Propeller im Heck gedreht werden. Ihre Miami ist in diesem Geschwindigkeitsbereich lauter. Hinzu kommt: Leutnant ul Haq dürfte mit den unterschiedlichen Signaturen bestens vertraut sein. Die Inder hatten schon mal eine Akula geleast, und Sie können sicher sein, lieber Carl, die Pakistaner erkennen eine Akula besser als die Inder oder die Russen selbst! Ich glaube weiterhin nicht, dass Ihre Miami das richtige Boot jagt.“
„Wie schnell ist die Tzabeh denn nun wirklich?“ wollte Almaddi wissen.
„Den Pakistanern und den Arabern wurde eine Höchstgeschwindigkeit unter Wasser von 24 Knoten vertraglich zugesichert. Diese
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