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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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Pakistan Navy derzeit in Saudi Arabien Dienst taten, in welchen Diensträngen, und mit welchen Aufgaben.
    Die Liste war lang.
    Allein die Ehrenkapelle der Saudischen Streitkräfte umfasste mehr als achtzig Namen: Eine der beiden Musikkapellen der Pakistanischen Marine, die in der Lage waren, sämtliche Nationalhymnen der 168 bei den UN registrierten Staaten weitgehend fehlerfrei zu spielen, war vor wenigen Monaten kurzerhand nach dem Besuch eines hohen saudischen Würdenträgers in Islamabad abgeworben und nach Riad geholt worden. Gegen ein Vielfaches des Soldes, den Pakistan hatte zahlen können.
    Es gab weiterhin rund hundert ehemalige oder beurlaubte Angehörige der Pakistani Navy, die in verschiedenen Dienststellen der Saudischen Marine Aufgaben übernommen hatten. Als Ausbilder, als Berater, als Techniker.
    Almaddi fragte zurück, wie viele U-Bootexperten Pakistan delegiert habe.
    Die Zahl war überschaubar: Bisher nur fünf, aber weitere zehn sollten in Kürze folgen.
    Lieutenant-Commander Carl Almaddi bat um Nennung der Namen der gesamten Gruppe.
    Als er die Namensliste erhielt, ließ er sie sofort durch die Rechner der US-Behörden überprüfen.
    Keiner der fünfzehn Männer war je als fundamentalistisch oder gar als talibanfreundlich aufgefallen oder in Erscheinung getreten.

    So gut kannte Rupert Graf den Scheichen Mahmut inzwischen, um zu wissen, am folgenden Morgen würde ein Flugzeug für ihn bereitstehen.
    „Ich muss nachher nach Rom!“ sagte Graf, als er wieder in sein Bett kroch.
    Sabine Sadler schmiegte sich an ihn.
    „Kann ich mit?“ fragte sie.
    „Wenn du willst. Aber es ist nur ein Tagesausflug.“

    Ahmed Falouf hatte eine ganze Weile gebraucht, dahinter zu kommen, was General Faisal in der Villa in einem der Außenbezirke Riads zu tun pflegte.
    Hier war eines der geheimen Spielkasinos der Stadt. Ausgerechnet hier sah Ahmed Falouf, hinter dem Steuerrad des Autos von General Faisal auf dessen Rückkehr wartend, um drei Uhr morgens das Auto von Admiral Zaif vorfahren. Bevor Siddiqui hätte aussteigen und ihm die Tür öffnen können, war der Admiral, trotz Burnus und Kufiya erkannte Ahmed ihn an seinem Gang, aus dem Wagen ausgestiegen und mit flinken Schritten in das Haus gewatschelt.
    Siddiqui fuhr weiter zu dem kleinen Parkplatz, wo auch die Fahrzeuge der anderen Besucher warteten.
    Sobald die Lichter des Mercedes erloschen waren, schlenderte Ahmed Falouf rüber zu Siddiqui.
    Siddiqui schrak zusammen, als Ahmed an die Scheibe klopfte, freute sich aber sichtlich, als er Ahmed erkannte.
    „Salam alaikum!“ sagte Ahmed fröhlich. „Welch ein Zufall!“
    Siddiqui stieg aus und umarmte Ahmed.
    „Allah sei gepriesen! Welch ein großartiger Zufall!“ Siddiqui grinste bis an beide Ohren. „Schön, dich zu sehen, Ahmed. Allah sei Dank!“
    „Ja, Allah sei Dank. Und mögen mit Allahs Hilfe die heutigen Wetten unserer Chefs erfolgreich sein und uns schöne Trinkgelder bescheren!“
    Beide lachten.
    „Der General ist schon eine Stunde drin. Komm!“ sagte Ahmed. „Ich habe eine Thermoskanne mit Tee im Auto.“
    Ahmed Falouf konnte seinen Freund natürlich nicht in das Auto des Generals einladen. Dort war die Abhöranlage der Israelis installiert.
    Riad ist zwar nicht die Wüste, liegt aber mitten drin. Trotz der in den Mauern der Stadt gespeicherten Hitze des Tages wird es auch hier des Nachts empfindlich kühl.
    Sie setzten sich auf einen Mauervorsprung und schlürften den heißen Tee.
    „Mit Allahs Hilfe besteht eine Chance, dein Einkommen zu erhöhen, Siddiqui,“ sagte Ahmed, nachdem sie sich Zigaretten angezündet und in Ruhe mehrere Züge inhaliert hatten.
    „Wie?“ fragte Siddiqui, hörbar interessiert.
    „Ich muss mit deinem Freund Naqui sprechen. Naqui ul Haq. Er hat das Interesse meiner Auftraggeber gefunden.“
    „Was will man von ihm?“
    „Ich weiß es nicht. Aber es hat wohl mit seiner Aufgabe hier zu tun.“
    „Naqui ist unbestechlich. Er ist Soldat.“
    „Ich will ihn nicht bestechen. Ich will ihn besser kennen lernen. So Allah will, sein Freund werden. Das Geld ist für dich, nicht für ihn. Fünfhundert Dollar.“
    Angesichts der Dunkelheit war für Ahmed Falouf zwar nicht sichtbar, aber spürbar, wie es in Siddiqui arbeitete. Ahmed hätte dies zwar nie in Worte fassen können, aber er konnte den Konflikt nachvollziehen, in dem Siddiqui sich befand: Einen Freund, der ihm von seinem älteren Bruder, also der nach Siddiquis Vater höchsten Autorität, ans Herz gelegt

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