Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
worden war, nicht mit der Bitte, sondern mit dem Befehl, sich um Naqui zu kümmern, auszunutzen, widersprach allen Geboten der Höflichkeit und Gastfreundschaft und der Tradition.
Das war, als hätte Ahmed Falouf vorgeschlagen, Siddiqui solle seinen Bruder oder seine Familie betrügen!
Umständlich und, so sah Ahmed Falouf, mit zitternden Fingern zündete Siddiqui sich eine weitere Zigarette an.
„Also soll ich dann zweitausend Dollar bekommen?“ fragte er.
„Ja, so Allah will.“
Siddiqui nahm eine Reihe tiefer Züge aus seiner Zigarette. Ahmed nippte an seinem Tee.
Schließlich sagte Siddiqui:
„Für dreitausend Dollar mache ich es.“
Auf dem Weg um den westlichen Teil des Verkehrsflughafens herum hatte Rupert Graf bereits Ausschau gehalten nach der Maschine, die ihn hier schon einmal zu Mahmut abgeholt hatte. Die aber war weit und breit nicht zu sehen.
Stattdessen wurde er in dem kleinen Abfertigungsgebäude für Privatflüge von einem Mann erwartet, der sich als Copilot der von Mahmut geschickten Maschine vorstellte. Ein Engländer durch und durch!
Graf wusste, dass viele ehemalige Piloten der Royal Air Force auf arabischen Fluglinien und in Privatjets Dienst taten.
Hinter dem Bereich für Personen- und Gepäckkontrolle, Graf hatte nichts bei sich außer seinem Mobiltelefon, Sabine nur eine Handtasche, wartete eine Limousine auf sie, die sie um das halbe Rollfeld fuhr.
Zwischen etlichen Maschinen von Charterfluggesellschaften stand eine weiße nicht gekennzeichnete Boeing 737, vor der sie ausgeladen wurden.
Mahmuts Flugzeug.
Rupert Graf und Sabine Sadler wurden oben an der Gangway begrüßt vom Kapitän, ebenfalls Brite, und von einem Steward in die mit üppigen Ledersofas ausgestattete geräumige Kabine geführt. Dort wurden ihnen Getränke, Obst, Häppchen angeboten, die Graf angesichts der frühen Stunde ablehnte.
Sabine nahm ein Glas Champagner.
Der Pilot entschuldigte sich, dass es bis zum Start noch einige Minuten dauern würde, sie hatten einen Slot erst für 10 Uhr 10, und bot an, Graf und Sabine das Flugzeug zu zeigen.
Graf wollte nur los. Flugzeuge kannte er zuhauf.
Aber Sabine nahm das Angebot gerne an und zog Graf mit sich.
Hinter dem Wohnraum, in dem sie reisen würden, befand sich ein Konferenzzimmer. Danach folgte ein Schlafgemach mit einem riesigen Bett und, so fand Graf, entsetzlich viel Golddekor an Decken und Wänden.
Ein Bad mit Wanne und Dusche, mehrere WCs. Nochmal eine Reihe von kleineren Schlafkabinen. Die Küche. Hier hatten sie ungefähr die Hälfte des Flugzeugs erreicht. Dann folgte eine Kabine mit Schlafsesseln für die Bediensteten Mahmuts, weitere Waschräume, im Heck ein Abteil, in dem größeres Gepäck und eines der Autos des Scheichen Mahmut Platz finden würde. Alle hinter der Küche reisenden Passagiere konnten nur über den Eingang im Heck der Maschine ihre Plätze erreichen.
Sabine Sadler war wie erschlagen. Das war Luxus pur!
Rupert Graf vermochte ihre Begeisterung nicht zu teilen. Wenn ihm Mahmut diese Maschine schickte, in der als Verkehrsflugzeug locker zweihundert Personen hätten Platz finden können, würden auf Graf unangenehme Gespräche warten.
Die Versuche Sabines während des Fluges, ihn für sie zu interessieren, ließen Rupert Graf völlig kalt.
Er war mit seinen Gedanken ganz woanders.
Hakeem bin Zaif war verwirrt, aber auch stolz.
Verwirrt war er, nachdem sich herausgestellt hatte, dass ausgerechnet Aisha das Bindeglied zwischen ihm und Hadschi Omar sein sollte. Eine Frau. Ein Wesen ohne Seele. Seine Lehrerin, die von ihm, na ja, von seinem Vater, bezahlt wurde.
Andererseits war Hakeem so voller Bewunderung für den Imam, dass er überzeugt war, Hadschi Omar wusste, wie er seinen Schüler würde schützen und dennoch trotz der Ferne zum Wohlgefallen Allahs einsetzen können.
Was Hakeem jedoch stolz machte, war der Inhalt der Nachricht von Imam Hadschi Omar gewesen:
„Befreunde Dich mit den Männern, die nach Bremen kommen, um den Umgang mit den Dingen zu lernen, über die wir gesprochen haben. Dadurch wirst Du Allah dienen.“
Dabei gewesen war eine Liste mit fünfzehn Namen.
Mehr allerdings nicht.
Hakeem hatte Aisha zunächst ratlos angesehen.
„Was soll ich damit?“ hatte er sie gefragt.
„Diese Männer werden den Bau der U-Boote überwachen und daran ausgebildet. Sie werden zu den zukünftigen Mannschaften gehören. Suche ihre Freundschaft, so wie es der Imam befiehlt.“
„Du kennst Hadschi Omar?“ hatte er
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