Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
verblüfft gefragt.
„Ja sicher. Er besitzt mein Herz.“
Diese Antwort wiederum hatte Hakeem nicht so gefallen.
Aber Hakeem war ratlos.
Wie sollte er die Freundschaft von fünfzehn Untergebenen seines Vaters gewinnen, die er nicht einmal kannte?
Wieder war es Aisha, die ihm half.
„Diese fünfzehn teilen sich auf in mehrere Gruppen. Vier sind für die elektronischen Geräte zuständig. Sie werden sich nicht in Bremen aufhalten, sondern bei den Lieferanten der Sensoren und Computer. Sechs werden auf der Werft in Bremen bleiben und den Bau der Sektionen überwachen. Die restlichen fünf gehen nach Eckernförde zur taktischen Ausbildung auf die U-Bootsschule der Deutschen Marine.“
Hakeem bin Zaif war zutiefst verwundert, woher Aisha dies alles wusste.
Aber sie sagte mit einem breiten und, so hätte Hakeem es in anderem Zusammenhang empfunden, fast schon laszivem Lächeln:
„Alle fünfzehn sind zur Zeit in Hamburg. Und acht von ihnen lernen bei mir Deutsch!“
Die meisten Europäer und Amerikaner wissen mittlerweile aus den Fernsehnachrichten, dass das Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan unwegsam, bergig, trocken und unwirtlich ist. Trotzdem versteht der Normalbürger nicht, wieso es nicht möglich war, einen Verbrecher wie Osama bin Laden in diesem Gebiet zu entdecken, wenn es doch gleichzeitig möglich ist, über Satellitenbilder Mr. Carl B. Smith, Computerfachmann, auf offener Straße in Arlington, Virginia, zu beobachten, wie er einem russischen Agenten Raketenpläne aushändigt.
Wer die Gegend am Khyberpass kennt, wundert sich nicht.
Ortschaften, zwei, dreihundert Meter lang und breit, rechteckig, umgeben von zehn Meter hohen Lehmmauern, mit einem einzigen Eingang, so groß, dass gerade eine einzige Person oder ein einziges Tier hindurch passt. Niemals würden mehrere Eindringlinge gleichzeitig in diese Ortschaften gelangen können. Innerhalb dieser Karrees enge Gassen, breit genug, dass zwei Menschen oder zwei Tiere aneinander vorbeigehen können, aber außer der Mittagszeit, wenn die Sonne fast senkrecht steht, immer dunkel, im Schatten der hohen Mauern der Häuser rechts und links.
Da man in diesen Dörfern weder in die Höhe noch in die Breite bauen kann, wird in die Tiefe gebaut.
Irgendwo, drei, vier Stockwerke unter dem Straßenniveau, befindet sich ein Keller mit einem Generator, der nicht alle, aber doch einige Häuser mit Strom versorgt. Auf einigen wenigen Häusern sind auf den Dächern Satellitenschüsseln für den Empfang von Fernsehsignalen installiert.
Diese Ortschaften, voll mit Männern, Frauen, Kindern und Vieh, könnten zwar mit wenigen Raketen ausgelöscht werden, aber ohne jedwede Sicherheit, dass jemand, der zwei Etagen unterhalb des Erdgeschosses sitzt, getroffen würde.
Osama bin Laden hätte hier steinalt werden können, umgeben von immer neuen jungen Frauen, die man ihm zugeführt hätte. Mit seinem Vermögens hätte er bestens für diese Frauen und eventuelle Kinder sorgen und glücklich leben können bis ans Ende seiner Tage. Und hätte er gut für seine verstoßenen Frauen gesorgt, den Kauf einer Kuh oder eines Stiers oder mehrerer Ziegen bezahlt, wäre er bei den Paschtunen dieser Gegend ein gern gesehener Schwiegersohn gewesen. An Nachschub an jungen Frauen herrscht kein Mangel, die Mädchen sind unerfahrene Jungfrauen, zur Unterwürfigkeit erzogen, meist des Lesens und Schreibens nicht mächtig und von daher auch nicht frech oder aufsässig.
Ein Traum für jeden Mann!
Osama bin Laden und seine von ihm bezahlten Helfershelfer hätten dort ein Leben führen können, wie es dem im vom Koran beschriebenen Paradies sehr ähnlich kam.
Zweiundsiebzig Jungfrauen im Himmel? Lächerlich! Auf Erden, wenn gewünscht, täglich eine!
Essen und trinken? Wenn auch von den Eselskarawanen aus Kabul die eine oder andere Bombenangriffen und Schießereien und Überfällen zum Opfer fiel, die meisten kamen immer noch durch mit Leckereien, Nahrungsmitteln, die hier nicht angebaut wurden, zudem Kaviar aus dem Iran, Langusten aus Karachi, Lachs aus Norwegen, eingepackt in mit Eis gefüllte Säcke auf den Rücken der Tiere.
Lieutenant Commander Carl Almaddi hatte die Satellitenbilder dieser Ortschaften gesehen, er hatte mit der Lupe versucht, die einzelnen Figuren zu erkennen, die sich im Halbdunkel der engen Gassen bewegten.
Wie gerne wäre er derjenige gewesen, der den Aufenthaltsort von Osama bin Laden entdeckt hätte.
Aber, und das machte Lieutenant Commander Carl
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