Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Überprüfung von Satellitenbildern ausgemacht haben will, wie in Riad ein Mann in der Uniform eines pakistanischen U-Bootfahrers in einer Moschee verschwand. Dort lehrt ein saudischer Hassprediger, ein Imam namens Hadschi Omar. Der Hadschi wiederum hat Kontakte zu einer den Taliban zugeordneten Koranschule im tiefsten Pakistan. Das hat Almaddi Chaim Zimmermann berichtet. Hadschi Omar ist auch uns aufgefallen. Der Kerl ist im gesamten muselmanischen Raum unterwegs. Vier offizielle Ehefrauen, je eine in Indonesien, Malaysia, Algerien und Saudi Arabien, dazu geschiedene Weiber in Pakistan und Jemen und im Sudan. Zahllose Blagen. Aber, oh Wunder, alle, auch die Exfrauen, finanziell bestens versorgt über eine Stiftung in Dubai. Und jetzt haltet euch fest: Hauptgeldgeber der Stiftung ist Scheich Mahmut, Partner der DRRS beim Verkauf der U-Boote an Saudi Arabien.“
Salomonowitz trank einen Schluck von seinem Kaffee. Einen Moment lang sahen sie sich stumm an.
Itzak fuhr fort:
„Almaddi ist weiterhin der Ansicht, dieser Hadschi Omar steht in Kontakt zu Hakeem bin Zaif. Er behauptet, er habe eine von Omar auf verschlungenen Wegen abgesandte Nachricht bis nach Hamburg verfolgen können, wo sich Hakeem aufhält.“
„Wer, zum Teufel, ist Hakeem bin Zaif,“ wollte Goldstein wissen.
„Der älteste Sohn von Admiral Zaif. Dem Kerl, der das U-Bootprojekt in Saudi Arabien vorangetrieben hat! Hakeem war in Riad einer der Schüler des Hadschi Omar. Das wiederum wissen wir auch von Falouf. Der weiß das vom Fahrer des Admirals, der den Bengel wohl mehrmals an der Koranschule abgeholt hat.“
„Was haben wir noch?“ fragte Goldstein, lustlos auf die Brühe in seinem Becher guckend.
Shaked meldete sich zu Wort:
„Falouf hat sich mit dem Pakistani Naqui ul Haq angefreundet. Ul Haq kommt aus der U-Bootwaffe der PN. Schwafelt viel von seiner Liebe zu Allah, von vergangenen Werten, die es zurückzugewinnen gälte, von seiner Bewunderung für die Nachdrücklichkeit, mit der die Taliban ihre Standpunkte verträten. Ein richtiges Herzchen!“
„Wie schafft so ein Arschloch es bis in den Offiziersrang in der Pakistanischen Marine?“
Itzak Salomonowitz blätterte wieder in seinen Unterlagen.
„Ein Bruder seines Vaters war Diener im Haushalt eines Offiziers in der Garnisonsstadt Abbottabad. Dort war der Junge einige Male in den Schulferien. Der Hausherr hatte wohl einen Narren an dem aufgeweckten Kind gefressen. Zumindest hat der dafür gesorgt, dass ul Haq mit fünfzehn als Kadett in die Marineschule in Karachi eintreten konnte. Nach der Matrikula Werdegang zum Ingenieur, die übliche Laufbahn. Er war zwei Jahre lang als Unteroffizier persönlicher Adjutant des pakistanischen Marineattachés, damals noch in Bonn, spricht fließend Deutsch. Dann Eintritt in die U-Bootwaffe. Wegen seiner Deutschkenntnisse drei Jahre später Mitglied der Bauaufsicht in Bremen, als dort die U-Boote für Pakistan zusammengeschweißt wurden. Anschließend LI auf dem ersten Boot, später Kommandant. Er muss sich da bei einer Sache ziemliche Meriten verdient haben. Irgendein Geheimkommando. Unterliegt absoluter Geheimhaltung. Auf deutschen U-Booten kennt der sich aus!“
„Wissen wir, wie viele Pakistani die Saudis noch holen, um die U-Boote zu bauen und zu betreiben?“ fragte Goldstein.
„Wir haben acht Namen. Dazu fünf aus Ägypten, und drei aus Indonesien. Alle verpflichtet gegen gutes Geld. Alle werden weit unterhalb der Ränge eingestellt, die sie in ihren eigenen Marinen hatten.“
„Was heißt das?“ fragte Shaked.
„Naja, ein ehemaliger Kapitän zur See der Ägyptischen Marine wird Kapitänleutnant bei den Saudis. Rückstufung um drei Ränge. Aber gleichzeitig mehrfaches Gehalt eines Admirals der Ägyptischen Marine. Die Saudis haben sich eine Expertengruppe eingekauft! Alle sprechen Arabisch, alle sind fromme Muslime. Und alle sind Experten in der U-Bootkriegsführung!“
„Gibt´s auch was Erfreuliches?“ fragte Shaked.
„Ja, absolut. Meine Katze hat zwei Junge geworfen.“
„Und was soll daran erfreulich sein?“
„Wir hatten mit sechs gerechnet!“
Henry Morton Stanley hatte für das Mittagessen einen separaten Raum im Georgetown Club in der Wisconsin Avenue ausgesucht. Das von außen unscheinbare graugrüne dreistöckige Gebäude war eines der ältesten im traditionellen Teil der Altstadt von Washington, und der Club gilt als eines der vornehmsten Lokale in der Hauptstadt. Kapitän Holborne hatte die Einladung nur
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