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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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Zaif.
    Burghof hatte nicht versäumt, einige U-Bootexperten der deutschen Marine einzuladen, ebenso den Marineattaché der Saudis aus Berlin.
    Keiner der Anwesenden trank Alkohol. Wasser, Fruchtsaft, Tee.
    Graf wusste, dies würde ein fürchterlicher Abend.
    Nachdem die kalten Vorspeisen abgeräumt und bevor die warmen Vorspeisen gebracht wurden, klopfte Graf an sein Wasserglas, um Aufmerksamkeit für seine Tischrede zu bekommen.
    Er pries in blumigen Worten die Weitsicht der Entscheidungsträger im Königreich, sich für die Ausstattung der Marine mit U-Booten entschlossen zu haben, mit Booten, die aufgrund ihrer geringen Größe defensiven Charakter hätten, aber jeden Feind abschrecken würden, in das maritime Hoheitsgebiet des Königreiches einzudringen.
    Graf versäumte nicht, die Vorzüge der Boote herauszustreichen: Die Lautlosigkeit, die geringe Signatur, die Möglichkeit, wochenlang unter Wasser zu bleiben, in flachen Gewässern unerkannt zu operieren. Graf wusste, dass die Saudis die Boote gekauft hatten, um sich vor dem durch seinen völlig unberechenbaren Präsidenten als Bedrohung empfundenen Iran zu schützen. Er machte einige Ausführungen, welche Häfen, Ölanlagen, Tanker- und Versorgungsrouten des Iran durch die U-Boote kontrolliert werden könnten.
    Das war nichts Neues. Dieselben Erläuterungen hatten die Vertreter der DRRS bereits während der verschiedenen Präsentationen im Marinehauptquartier in Riad gemacht. Graf zitierte eigentlich nur aus Unterlagen, die er am Nachmittag noch mal nachgelesen hatte. Allerdings war von den heute hier anwesenden jungen Offizieren aufgrund ihrer niedrigen Ränge in Riad keiner dabei gewesen. Insofern hingen alle Zuhörer an Grafs Lippen.
    „Was mich besonders freut, weil es die internationale Bedeutung Ihres Projektes unterstreicht ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika für das erste Boot, dessen Lieferzeit besonders kurz ist, ein Sonargerät zur Verfügung stellen. Unter Experten gilt es als das derzeit weltweit modernste. Ich habe erst vergangene Tage in Washington die Zusage vom Royal Saudi Navy Support Office der US-Navy bekommen.“
    Die Bemerkung wurde mit beifälligem Gemurmel aufgenommen.
    „Über dieses Gerät erhält die Königlich Saudische Marine Zugriff auf die sorgsam gehüteten Datenbänke der US-Navy. Hier ist jedes im Iran oder im Irak registrierte Schiff vermerkt, ebenso alle Schiffe, welche die Häfen dieser beiden Länder regelmäßig anlaufen. Eine ungeheure Datenfülle. Gespeichert im Computersystem Ihres Bootes. Abrufbar in Sekunden!“
    Um den Ernst aus seiner Ansprache zu nehmen und die Stimmung etwas zu lockern, fügte Graf hinzu:
    „Und, damit unsere amerikanischen Freunde nicht versehentlich eines ihrer eigenen Schiffe aus dem Wasser blasen, sind selbstverständlich auch die Geräuschsignaturen sämtlicher unter amerikanischer Flagge fahrenden Schiffe gespeichert.“
    Diese Bemerkung wurde mit schadenfrohem Gelächter quittiert.
    Kapitän Mehmet Jaffa fragte grinsend:
    „Und die saudischen?“
    „Darauf können Sie wetten!“
    Mehmets Frage und Grafs Antwort lösten Heiterkeit aus. Graf war erleichtert. Vielleicht würde der Abend ja doch nicht ganz so steif wie befürchtet.
    „Sämtlicher?“ fragte Khalid bin Abdul. „Auch die der Marineschiffe?“
    „Sämtlicher!“ antwortete Graf.
    Die nächste Frage kam mit etwas schriller Stimme von dem Bengel Hakeem, den Burghof neben Graf platziert hatte:
    „Was ist mit der Signatur Ihrer U-Boote. Ist die auch in dem Computer?“
    Auf einen Schlag war es totenstill. Alle sahen Graf an.
    Was für ein kleiner Scheißkerl!
    „Die ist ganz sicherlich nicht darin, Mr. Bin Zaif,“ antwortete Graf. „Unsere Boote kann man nicht hören. Die sind lautlos! Absolut lautlos!“

    Sabine Sadler war verärgert.
    Sie hatte, auf ihr Drängen hin, und weil ein paar vorlesungsfreie Tage anstanden, Rupert Graf nach Bremen begleitet und hockte jetzt in seiner Wohnung, während er zu einem Abendessen unterwegs war. Rupert hatte ihr zwar zuvor gesagt, dass er kaum Zeit für sie haben würde, aber dass sie ihn immer erst nach Mitternacht sehen würde, hatte sie nicht erwartet.
    Auch von Bremen hatte sie sich mehr versprochen. Was sie kennenlernte, war ein provinzielles Nest, wo außer im Altstadtviertel Die Zeil nichts los war, und selbst dort, in der angeblichen Restaurantmeile, waren Qualität und Lebhaftigkeit der Lokale nicht mit Düsseldorf vergleichbar.
    Rupert hatte versprochen, heute

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