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Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen

Titel: Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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einmal.«
    Sina musste prompt kichern und versuchte, die Augen ihrer Freundin im diffusen Halbdunkel des Zimmers zu fixieren. »Na hör mal! Erstens hatte ich in letzter Zeit nicht mal einen Lover – und zweitens war das ein Albtraum! Und was für einer!«
    »Also gut.« Gabi warf ihr Deckbett zurück, nahm den Schneidersitz ein. »Wie kriegen wir diese verflixte Nacht rum?«
    Sina zuckte mit den Schultern. »Weissauchnichwiie.«
    »Spaßen kannst du wenigstens schon wieder. Trotz deines Albtraums. Nun, ich würde vorschlagen, du erzählst mir einfach ein bisschen von Klaus.«
    »Klaus? Das fehlt mir noch! Wie kommst du denn ausgerechnet auf diese bescheuerte Idee?«
    »Ganz einfach: Albträume kommen ja nicht von ungefähr. Es gibt immer einen Grund dafür. Irgendwas – tief in deinem Inneren – belastet dich. Und da du ja sonst ein unbeschwertes und sorgenfreies Leben führst, muss es mit Klaus zusammenhängen.«
    Sina feixte: »Ach? Merkwürdigerweise kam aber nicht Klaus in meinem Traum vor, sondern du!«
    »Lenk nicht ab. Deine Schlaflosigkeit kann nur mit Klaus zusammenhängen. Also rück raus damit: Was lief denn so neulich Abend, als ihr zusammen in eure alte Stammkneipe ›El Coyote‹ gegangen seid? Was hat er dir da angetan?«
    »Angetan? Klaus tut mir nichts an. Er tut niemanden was an. Weißt du, es sind die Kleinigkeiten, durch die er mich immer wieder aus der Bahn wirft.«
    »Hatte ich also doch recht …«
    »Der Abend mit Klaus war wirklich gut. Wir haben uns – wie sagt man so schön? – toll verstanden. Friede, Freude, Eierschaum.«
    »Kuchen heißt das.«
    »Ja, meinetwegen. Dann eben Eierkuchen. Auf jeden Fall hatte ich zwischendurch stark das Gefühl, mit uns beiden könnte es noch mal was werden.«
    Stille. Sina schwieg.
    »Und weiter? Was hat dieses Gefühl zerstört?«, wollte Gabriele wissen.
    »Wahrscheinlich war es meine eigene Blödheit: Wir waren uns also gerade richtig schön einig. So, als wenn man gemeinsam auf einer Welle surft. Er wollte mich sogar küssen. Und ich Depp lehne ab und frage ihn stattdessem ausgerechnet in diesem Moment nach seinem Liebesleben. Frage ihn, wie es denn so mit seiner neuen Flamme klappt.«
    »Ich hoffe, er hat gesagt, dass du für immer und ewig seine einzige Flamme bleibst«, betonte Gabriele.
    »Sehr witzig. Hat er natürlich nicht. Anfangs hat er mich zwar weiter umgarnt, wie üblich. Aber als ich auf seine Anzüglichkeiten nicht ansprang, erzählte er mir von …«
    »Lass mich raten: vom akrobatischen Geschick dieser Zicke Sonja?«
    »Falsch. Das hätte ich vielleicht geschluckt. Nein, er rückte plötzlich mit einer Tina raus. ’Ne Braut, die er bei seinem Kumpel Ulrich auf einer Fete kennengelernt hat. Beide waren bereits ziemlich blau, als sie ›sich fanden‹. Sie hockte stockbesoffen auf ’ner Treppenstufe, er setzte sich daneben. Das erste, was die beiden festgestellt haben, war, dass sie eigentlich gar nicht zusammen passen. Weil sie nämlich einen guten Kopf größer ist als er.«
    »Na dann. Was ist so schlimm an der Geschichte?«
    »Den Größenunterschied hat sie neckisch ausgeglichen. Die Schlampe hat meinen Klaus bei der Hand genommen und ihn einfach eine Treppenstufe über sich drapiert.«
    »… und schon konnten sich die beiden in die Augen blicken«, vollendete Gabriele. »Trotzdem: Albträume hätte ich deswegen nicht.«
    »Es kommt noch dicker, Gabi«, jammerte Sina.
    »Also? Ich bin ganz Ohr.«
    »Sie hat ihm ihren Bauchnabel gezeigt.«
    Gabi glaubte sich verhört zu haben: »Bitte?«
    »Weißt du, wie er das beschrieben hat?«
    »Ich befürchte Schlimmes.« Gabriele griff sich ihr Kopfkissen und knautschte es, aufgewühlt durch eine Mischung aus Verlegenheit und Neugierde.
    »Er hat wörtlich gesagt: ›Dieser süße Bauchnabel war wie ein Strudel, in dem ich sofort versinken wollte.‹«
    »Geschmacklos!«
    »Wem sagst du das?«
    »Typisch Mann.« Das Kissen flog ans Kopfende des Bettes.
    »Typisch Klaus, würde ich eher sagen.«
    »Ich glaube, auf diesen Schreck haben wir uns doch noch ein paar Stündchen Schlaf verdient, was meinst du?
    »Du hast wohl recht. Versuchen können wir es zumindest.«
    »Gute Nacht.«
    »Schlaf schön, Gabi.«
    »Bauchnabel, pfff!«

14
    »Du Hure!«
    Das saß. Wie konnte es dieser schmuddelige alte Mann nur wagen, sie so zu beleidigen. Gabi fackelte nicht lange und knallte dem Alten ihre Handtasche ins Gesicht.
    Der Mann taumelte einige Schritte rückwärts, hatte sich aber schnell wieder

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