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Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen

Titel: Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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nahm ein metallenes Geräusch wahr. »Stahl!Ich habe es gefunden. Ich habe dieses verdammte Mistding endlich gefunden.«
    Der harte Schlag, den Gabriele der Stahltür verpasst hatte, war auch Sina nicht entgangen. Wie angespitzt saß sie auf ihrem Pulli, reckte aufgeschreckt den Kopf. Sie versuchte sich zu orientieren und bemühte sich herauszufinden, von wo genau das Geräusch gekommen war.
    Gabriele holte erneut aus, durchtrennte eine Schicht Strauchwerk mit einem einzigen Hieb und stieß bis zum Grund. Ein weiterer Krach – diesmal war kein Zweifel möglich: Metall auf Metall. Aufgeregt zerrte Gabriele die restlichen Äste beiseite. Ganz deutlich konnte sie die verrostete und mit Moos bedeckte Stahlplatte erkennen. An ihrem Rand war sie von einem zylinderförmigen Gebilde überlagert. Gabriele glaubte zunächst, einen weiteren, besonders dicken Ast vor sich zu haben. Aber als sie es anfasste, fühlte sie, dass der Gegenstand genauso kalt war wie das Tor selbst. Vorsichtig versuchte sie, das sperrige Teil beiseite zu drücken.
    Sina hatte sich inzwischen auf den Weg zum Rand der Lichtung gemacht. Auch den zweiten Metallschlag hatte sie nicht überhören können und war durch ihn zu der kleinen Schneise geführt worden. Misstrauisch folgte sie dem Weg ins Dunkel.
    Da sich der merkwürdige Zylinder nicht bewegen, geschweige denn verbiegen ließ, beschloss Gabriele, weniger zimperlich vorzugehen. Sie griff zur Machete und bearbeitete das störende Metall mit der Klinge. Doch es erwies sich als zäh und gab nur wenige Zentimeter nach. Gabriele drosch noch härter drauf ein.
    Sinas Missmut wuchs. Die klirrenden Schläge, die sie dicht vor sich wahrnahm, behagten ihr gar nicht. Sie steigerte das Tempo, sofern das bei den grünen Stolperfallen auf der Erde überhaupt möglich war.
    Gabriele bekam davon nichts mit, hämmerte unverdrossen auf den Stahlzylinder ein. Er verbeulte, wollte aber partout nicht den Weg freigeben.
    Sina konnte ihre Freundin nun sehen. Sie bemerkte die Machete, die Gabriele über dem Kopf schwingen und mit Wucht auf den Boden niedergehen ließ. Und sie bemerkte das Metallrohr, auf das Gabriele so vehement eindrosch. Sina wurde kreidebleich. Mit aufgerissenen Augen taumelte sie einen Schritt zurück. »Oh mein Gott. Das darf nicht wahr sein.«
    Gabriele hatte bereits zu einem weiteren Schlag ausgeholt, als sie eine Hand an ihrer Schulter spürte. Ehe sie sich versah, hatte Sina sie herumgerissen, ihr die Machete aus der Hand geschlagen und sie grob zu Boden gerissen. Gabriele war so überrascht, dass sie unbeholfen in die Knie ging und seitlich gegen die Betonmauer fiel. Beim Versuch, sich abzustützen, schürfte sie sich ihren Ellenbogen auf.
    »Sina!« Gabrieles Augen waren gläsern vor Schmerz. Sie umfasste verkrampft ihren blutenden Arm. »Was zum Teufel ist in dich gefahren?« Sina, kreidebleich, wankte benommen zurück. Fassungslos starrte sie auf das rohrförmige Metallstück, dem Gabriele einen letzten harten Schlag hatte verpassen wollen. Gabriele blaffte sie an: »Steh nicht so unbeholfen rum, sondern sag mir, warum du dich wie eine Furie auf mich gestürzt hast.«
    Sina gewann allmählich ihre Fassung zurück: »Tut mir leid, Gabi, aber du warst kurz davor, dich ins Jenseits zu befördern.«
    Gabi starrte sie fragend an. Dann folgte sie Sinas Blick – geradewegs auf das Metallrohr. Erst jetzt wurde Gabriele bewusst, in welcher Gefahr sie in den letzten Minuten geschwebt hatte. »Eine … – meinst du etwa, das ist eine Bombe? Mein Gott. Habe ich da etwa auf einen Blindgänger eingeschlagen?«
    Sina näherte sich vorsichtig dem zerbeulten Etwas. »Sieht ganz so aus, Gabi. Sieht ganz so aus.«
    Nun wurde auch Gabriele reichlich blass um die Nase. »Meine Güte, Sina! Du hast mir das Leben gerettet!«
    »Jaja, reg dich ab. Ist ja gut.« Sina hatte sich wieder voll im Griff. Mit zaghaften Tastversuchen ergründete sie den gefährlichen Munitionsfund. »Viel verstehe ich von den Dingern nicht. Aber es schaut so aus, als ob diese Höllenmaschine noch scharf ist. Sieht verflucht intakt aus – wenn man einmal von der Hülle absieht. Ist mir ein Rätsel, warum das Ding bei deiner Attacke nicht in die Luft gegangen ist.«
    Auch Gabriele hatte den Schreck schnell wegstecken können und beugte sich neugierig über ihre Freundin. »Und? Wie kriegen wir die Bombe da weg?«
    Sina drehte sich ihr mit fragendem Blick zu: »Wegkriegen? Dieses Ding? Natürlich überhaupt nicht. Bin ich etwa ein

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