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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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Jago.
    »Erzählen Sie uns von Santo Kerne«, bat Bea, während Lew sich an dem Instantkaffee zu schaffen machte. Er löffelte reichlich in einen Becher und war sparsamer bei einem zweiten.
    »Er hat ein Board bei mir gekauft. Vor zwei Jahren. Er hatte die Surfer am Strand unweit des Hotels gesehen und wollte das auch lernen. Zuerst war er unten bei Clean Barrel …«
    »Der Surfladen«, murmelte McNulty, als glaubte er, Bea brauchte einen Übersetzer.
    »… aber Will Mendick – ein Typ, der da gearbeitet hat – hat ihm wohl empfohlen, sich an mich zu wenden. Ich gebe hin und wieder ein paar Bretter bei Clean Barrel in Kommission, aber nicht viele.«
    »Man verdient ja nichts mehr, wenn man den Profit mit einem Händler teilen muss«, grollte Jago von hinten.
    »Nur zu wahr«, bestätigte Angarrack. »Jedenfalls hatte Santo dort ein Brett gesehen, das ihm gefiel. Aber es war zu schwierig für ihn, auch wenn er das damals noch nicht wusste. Ein Shortboard. Ein Thruster, mit drei Finnen. Er hatte sich das Brett zeigen lassen, aber Will wusste, dass er das Surfen darauf nicht gut würde lernen können – wenn er's denn überhaupt lernen würde. Also hat er ihn zu mir geschickt. Ich habe Santo ein leichteres Board gebaut: breiter, länger und mit nur einer Finne. Und Madlyn – das ist meine Tochter – hat ihn unterrichtet.«
    »So hat es mit den beiden also angefangen.«
    »Im Grunde genommen. Ja.«
    Der Wasserkocher schaltete sich aus. Angarrack goss das Wasser in die Becher, rührte um und sagte über die Schulter: »Hier ist dein Kaffee, Kumpel.« Jago Reeth trat zu ihnen, nahm den Kaffee entgegen und schlürfte geräuschvoll den ersten Schluck.
    »Wie standen Sie dazu?«, fragte Bea. »Zu der Beziehung der beiden?« Sie sah, dass Jago Lew nicht aus den Augen ließ. Interessant, dachte sie und setzte beide Namen auf ihre imaginäre Liste.
    »Um ehrlich zu sein, es hat mir nicht gefallen. Sie hat darüber ihr Ziel aus den Augen verloren. Früher hat sie immer auf etwas hingearbeitet. Die Landesmeisterschaft. Internationale Wettbewerbe. Doch als sie Santo kennengelernt hat, spielte das alles auf einmal keine Rolle mehr. Es gab nur noch Santo für sie.«
    »Die erste Liebe«, kommentierte Jago. »Kann sehr schmerzhaft sein.«
    »Sie waren beide zu jung«, befand Angarrack. »Nicht einmal siebzehn, als sie sich begegnet sind. Keinen Schimmer, wie alt sie waren, als sie sich zum ersten Mal …« Er vollführte eine Geste, die ihnen bedeutete, den Satz selbst zu beenden.
    »Geliebt haben«, schlug Bea vor.
    »In dem Alter hat das nichts mit Liebe zu tun«, entgegnete Angarrack. »Jedenfalls nicht bei den Jungs. Bei ihr war das anders. Leuchtende Augen und Watte im Hirn. Santo hier, Santo da. Ich wünschte, ich hätte etwas tun können, um es zu verhindern.«
    »Das ist nun mal der Lauf der Welt, Lew.« Jago lehnte im Türrahmen zur Gießerwerkstatt, den Kaffeebecher mit beiden Händen umschlossen.
    »Ich habe ihr nicht verboten, sich mit ihm zu treffen«, fuhr Angarrack fort. »Was hätte das schon genützt? Aber ich habe ihr eingeschärft, vorsichtig zu sein.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Das liegt doch wohl auf der Hand. Schlimm genug, dass sie an keinen Wettkämpfen mehr teilnahm. Aber was, wenn sie schwanger geworden wäre – oder Schlimmeres.«
    »Schlimmeres?«
    »Wenn sie sich eine Krankheit eingefangen hatte.«
    »Oh. Das hört sich an, als hielten Sie den Jungen für promiskuitiv.«
    »Ich habe keine Ahnung, was er war, aber ich wollte es auch nicht herausfinden, indem ich Madlyn in irgendwelche Schwierigkeiten hineingeraten ließ – ganz egal welcher Art. Also habe ich sie gewarnt, und dann hab ich sie gewähren lassen.« Bislang hatte Angarrack seinen Kaffee nicht angerührt, doch jetzt hob er den Becher und trank einen großen Schluck. »Das war wahrscheinlich ein Fehler.«
    »Warum? Ist sie …«
    »Sie wäre schneller über ihn hinweggekommen, wenn es früher aus gewesen wäre. Aber so, wie die Dinge dann gelaufen sind, ist sie eben nicht über ihn hinweggekommen.«
    »Ich schätze, jetzt wird sie es«, warf Bea ein.
    Die beiden Männer tauschten einen Blick. Schnell, beinahe verstohlen. Bea bemerkte es trotz alledem und versah auf der imaginären Liste ihre beiden Namen mit einem nachdrücklichen Ausrufezeichen.
    »Auf Santos Computer haben wir ein T-Shirt-Design für LiquidEarth gefunden.« Constable McNulty zückte den Ausdruck und reichte ihn an Lew Angarrack weiter. »Hatten Sie ihn

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