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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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es müssen doch mindestens hundert Pubs an der Strecke liegen.«
    »Nicht da, wo sie entlanggefahren ist. Zu behaupten, das wäre ihre Route gewesen, war möglicherweise ihr erster Fehler. Und wer einen Fehler macht, macht weitere, glauben Sie mir. Was haben Sie über sie erfahren?«
    Lynley berichtete, was er in Falmouth über Daidre Trahair herausgefunden hatte. Er fügte hinzu, was er über ihren Bruder, ihre Arbeit und ihre Ausbildung wusste. Alles, was sie über sich erzählt hatte, habe sich als zutreffend erwiesen. So weit, so gut.
    »Und wieso habe ich das Gefühl, dass Sie mir nicht alles sagen, was Sie wissen?«, setzte Bea Hannaford nach, nachdem sie ihn einen Moment lang betrachtet hatte. »Verheimlichen Sie mir irgendetwas, Superintendent Lynley?«
    Er wollte entgegnen, dass er nicht mehr Superintendent war. Er hatte überhaupt nichts mehr mit der Polizei zu tun, und deswegen war er auch nicht verpflichtet, ihr alles zu sagen, was er herausgefunden hatte. Doch stattdessen antwortete er: »Sie hat eine eigenartige Internetrecherche gemacht. Mir ist allerdings nicht klar, was das mit dem Mord zu tun haben könnte.«
    »Was für eine Recherche?«
    »Wunder«, sagte er. »Oder vielmehr Orte, an denen angeblich Wunder geschehen sind. Lourdes, zum Beispiel. Eine Kirche in New Mexico. Da war noch mehr, aber ich hatte nicht die Gelegenheit, alles durchzusehen, außerdem hatte ich meine Lesebrille nicht auf. Sie hat den Internetzugang beim Watchman benutzt. Das ist die Lokalzeitung. Anscheinend ist sie mit dem Herausgeber bekannt.«
    »Max Priestley«, rief Constable McNulty von seinem Computer in der Ecke des Raumes herüber. »Er hatte übrigens Kontakt zu dem toten Jungen.«
    »Ach, wirklich?«, fragte Bea Hannaford. »Das ist ja mal eine interessante Wendung.« Sie erklärte Lynley, der Constable gehe auf der Suche nach nützlichen Informationen Santo Kernes E-Mails durch. »Was hat er denn geschrieben?«
    »›Es raubt mir nicht den Schlaf. Bring du dich also nicht um deinen.‹ Ich nehme an, das kommt von Priestley; die Absenderadresse lautet jedenfalls ›MEP at Watchman dot com‹. Obwohl es natürlich jeder geschickt haben könnte, der sein Passwort kennt und Zugang zu einem Computer in der Redaktion hat, schätze ich.«
    »Ist das alles?«, fragte Hannaford den Constable.
    »Das ist alles von Priestley. Aber ich habe eine ganze Sammlung von dem Angarrack-Mädchen, mit dem Absender ›at LiquidEarth‹. Fast schon ein Protokoll ihrer Beziehung. Von locker über vertrauter, intim, heiß bis hin zu … plastisch. Und dann nichts mehr. Als wollte sie keine schriftlichen Spuren hinterlassen, nachdem sie einmal angefangen hatten, es miteinander zu treiben.«
    »Interessant«, bemerkte Bea.
    »Fand ich auch. Aber ›verrückt nach ihm‹ kommt den Gefühlen, die sie für den Jungen hatte, nicht einmal ansatzweise nahe. Wenn Sie mich fragen: Als die Sache zwischen ihr und Santo in die Brüche ging, hätte sie ihm bestimmt am liebsten die Eier abgeschnitten. Wie war das doch gleich wieder mit den geschmähten Frauen?«
    »Die Hölle kennt keine Rache wie die einer verschmähten Frau«, murmelte Lynley.
    »Genau. Na ja. Ich würd sagen, wir nehmen sie mal unter die Lupe. Sie hatte bestimmt irgendwann Zugang zu seiner Kletterausrüstung. Oder wusste zumindest, wo er sie aufbewahrt hat.«
    »Sie steht auf unserer Liste«, bestätigte Hannaford. »War das alles?«
    »Ich hab hier noch ein paar E-Mails von jemandem, der sich ›Freeganman‹ nennt, und ich würde sagen, das ist Mendick. Ich glaube kaum, dass es in der Stadt noch mehr Leute mit seinem Fimmel gibt.«
    Hannaford erklärte Lynley das Pseudonym, wie sie davon erfahren hatten und auf wen es verwies. »Und was teilt Mr. Mendick mit?«, fragte sie den Constable.
    »›Können wir das für uns behalten?‹ Nicht besonders aufschlussreich, aber immerhin …«
    »Ein guter Grund, mit ihm zu reden. Setzen wir den Blue-Star-Supermarkt also auch auf die Liste.«
    »Okay.« McNulty wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    Hannaford ging zu einem Schreibtisch hinüber und begann, eine Schultertasche zu durchwühlen, die recht schwer aussah. Schließlich förderte sie ein Handy zutage und warf es Lynley zu. »Der Empfang ist miserabel hier in der Gegend, hab ich festgestellt, aber ich möchte, dass Sie es bei sich tragen, und zwar eingeschaltet.«
    »Und aus welchem Grund?«, fragte Lynley.
    »Muss ich meine Gründe wirklich darlegen, Superintendent?«
    Und sei es

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