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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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Suchbegriff ›Adventures Unlimited‹ ein. Sie zögerte kurz, ehe sie den Suchvorgang startete. War es besser, diese Dinge zu wissen oder sie nicht zu wissen? Und wenn sie sie wusste, wäre sie dann in der Lage, sie nicht preiszugeben – nicht einmal durch ein verdächtiges Stirnrunzeln? Sie war nicht sicher, wie weit sie wirklich gehen sollte. Dann klickte sie auf ›Suchen‹.
    Die Trefferliste zu dem jungen Unternehmen war nicht allzu umfangreich. Die Mail on Sunday hatte einen längeren Artikel darüber gebracht, sah sie, genau wie verschiedene kleinere Zeitungen in Cornwall. Auch der Watchman zählte dazu.
    Warum auch nicht, überlegte sie. Adventures Unlimited war schließlich eine Story aus Casvelyn. Und der Watchman war die Lokalzeitung. Das King-George-Hotel war gerettet worden – Jetzt komm schon, Daidre, es ist ein denkmalgeschütztes Gebäude, wäre also kaum von der Abrissbirne bedroht gewesen! –, und hier hatte auch so etwas Nachrichtenwert … Sie überflog den Artikel und betrachtete die Fotos. Es war das Übliche: der architektonische Aspekt, der Businessplan, die Familie. Und da waren sie alle abgelichtet, auch Santo. Über jeden gab es ein paar Informationen, niemand war besonders hervorgehoben worden, denn es war ja schließlich ein Familienunternehmen. Zum Schluss las sie die Verfasserzeile: Max selbst hatte den Artikel geschrieben. Das war nicht ungewöhnlich, denn die Redaktion war winzig, sodass jeder mit anpacken musste. Trotzdem war es potenziell verdächtig.
    Sie fragte sich, was all das denn eigentlich mit ihr zu tun hatte: Max, Santo Kerne, die Klippen und Adventures Unlimited. Ihr kam John Donnes berühmter Ausspruch in den Sinn – »Ich bin verbunden mit der Menschheit« –, jedoch verwarf sie den Gedanken gleich wieder. Im Gegensatz zu dem Dichter fühlte sie sich der Menschheit viel zu häufig überhaupt nicht zugehörig und blieb lieber allein.
    Dann verließ sie die Zeitungsredaktion. Sie dachte an Max Priestley und die Dinge, die sie gelesen hatte, als plötzlich jemand ihren Namen rief. Sie fuhr herum und erkannte Thomas Lynley die Princes Street entlang auf sie zukommen, ein großes Stück Pappe unter dem Arm, und eine kleine Plastiktüte baumelte an seinem Finger.
    Wieder kam ihr in den Sinn, wie verändert er doch aussah ohne den zotteligen Bart, neu eingekleidet und wenigstens ein bisschen ausgeruhter. »Sie sehen nicht allzu niedergeschlagen aus nach Ihrem Waterloo am Dartbrett gestern Abend. Darf ich davon ausgehen, dass Ihr Ego nicht übermäßig ramponiert ist, Thomas?«
    »Sie werden's nicht glauben«, erwiderte er. »Ich war die ganze Nacht auf und habe am Dartbrett im Salthouse Inn trainiert. Wo Sie regelmäßig jeden Herausforderer in die Knie zwingen, wie ich gehört habe – notfalls sogar mit verbundenen Augen, munkelt man dort.«
    »Man übertreibt dort auch, fürchte ich.«
    »Ach, wirklich? Haben Sie eigentlich sonst noch etwas vor mir geheim gehalten?«
    »Roller-Derby«, gestand sie lächelnd. »Schon mal gehört? Eine amerikanische Sportart, wo furchteinflößende Frauen auf Inlineskates einander über den Haufen fahren.«
    »Mein Gott!«
    »Wir haben oben in Bristol ein junges Team, und als Jammer bin ich die Hölle auf Rädern. Auf meinen Skates bin ich noch weitaus rücksichtsloser als mit den Darts. Wir heißen übrigens die Boudica-Bräute, und mein Name ist Kickarse Electra. Unsere Pseudonyme sind allesamt angemessen bedrohlich.«
    »Sie stecken voller Überraschungen, Dr. Trahair.«
    »Das macht meinen Charme aus. – Was haben Sie denn da?«, fragte sie und nickte auf sein Paket hinab.
    »Ah. Ein Glücksfall, dass wir uns hier getroffen haben. Darf ich das hier in Ihrem Wagen deponieren? Es ist die neue Scheibe für das Fenster, das ich zerschlagen habe. Und das Werkzeug, um sie einzusetzen.«
    »Woher in aller Welt wussten Sie die Größe?«
    »Ich bin rausgefahren und habe es ausgemessen.« Er wies vage in die Richtung, wo er ihr Cottage vermutete, irgendwo im Norden von Casvelyn. »Ich musste schon wieder einbrechen, nachdem ich festgestellt hatte, dass Sie nicht da waren«, gestand er. »Ich hoffe, Sie verzeihen mir.«
    »Ich hoffe nur, dass Sie nicht schon wieder ein Fenster kaputt gemacht haben, um hineinzugelangen.«
    »Das war nicht nötig, weil ja bereits eines kaputt war. Besser, wir reparieren es, ehe jemand anderes den Schaden entdeckt und sich unter den Nagel reißt, was immer Sie dort versteckt haben.«
    »So gut wie

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