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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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warnender Tonfall.
    »Allein daraus … Sind Sie verrückt?«, fragte Hannaford Lynley. »Die Freundin hat ihn erwischt, Thomas.«
    »Ihn oder sie beide?«
    »Ihn oder sie? Was spielt das für eine Rolle?«
    »Die entscheidende, wenn sie nichts gesehen hat.«
    »Ach, wirklich? Was hätte das Mädchen Ihrer Meinung nach denn tun sollen? Mit einer Kamera durchs Fenster springen, während sie es trieben? Um Beweismaterial zu sichern, falls sie ihre Geschichte je der Polizei erzählen müsste? Sie hat genug gesehen, um ihn zur Rede zu stellen, und er hat klein beigegeben und es gestanden.«
    »Er hat eingeräumt, dass er ein Verhältnis mit Dr. Trahair hatte?«
    »Was zum Teufel glauben Sie denn …«
    »Mir kam nur in den Sinn … Wenn er eine Schwäche für ältere Frauen hatte, hätte er sich vielleicht eine gesucht, mit der er sich regelmäßiger treffen konnte. Dr. Trahair kommt nur im Urlaub oder gelegentlich übers Wochenende hierher.«
    »Nach ihrer Aussage. Thomas, sie hat bisher in fast jedem Punkt gelogen. Wir können also davon ausgehen, wenn Santo Kerne zu diesem Cottage kam …«
    »Darf ich kurz unterbrechen, Inspector Hannaford?«, fiel Havers ihr ins Wort. »Ich müsste ein Wort mit dem Superintendent reden.«
    Lynley sagte entschieden: »Barbara, ich bin nicht mehr …«
    »Mit Seiner Lordschaft«, korrigierte Havers sich scharf. »Mit Seiner Durchlaucht. Mit Mr. Lynley. Mit wie immer er sich momentan auch nennen mag … Wenn's recht ist, Inspector.«
    Hannaford warf die Arme hoch. »Bitte. Machen Sie doch, was Sie wollen.« Sie wandte sich in Richtung Cottage ab, aber dann hielt sie inne und wies mit dem Finger auf Lynley. »Detective, wenn ich herausfinde, dass Sie diese Ermittlung in irgendeiner Weise behindern …«
    »… sorgen Sie dafür, dass ich meinen Job verliere«, beendete Lynley den Satz für sie. »Ich weiß.«
    Er sah ihr nach, während sie zum Haus hinüberging und anklopfte. Als niemand öffnete, ging sie um das Cottage herum, um offensichtlich das zu tun, was Santo Kernes Freundin ihrer Ansicht nach hätte tun sollen: durch die Fenster spähen.
    Lynley drehte sich zu Havers. »Danke«, sagte er.
    »Ich wollte Sie gerade nicht aus der Schusslinie bringen …«
    »Nicht dafür.« Er nickte zu Hannaford hinüber. »Sondern dafür, dass Sie ihr nicht gesagt haben, was Sie in Falmouth in Erfahrung bringen konnten. Das hätten Sie eigentlich tun sollen. Das hätten Sie eigentlich sogar tun müssen. Das wissen wir beide. Danke.«
    »Ich bleibe mir gern treu.« Sie nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette, ehe sie sie zu Boden warf. Dann zupfte sie sich ein Tabakstückchen von der Zunge. »Warum sollte ich aus heiterem Himmel so etwas wie Respekt gegenüber Vorgesetzten entwickeln? Wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Er lächelte. »Also verstehen Sie …«
    »Nein«, unterbrach sie ihn. »Ich verstehe überhaupt nichts. Jedenfalls nicht das, wovon Sie wollen, dass ich es verstehe. Sie ist eine Lügnerin, Sir. Das macht sie verdächtig. Wir sind hergekommen, um sie zum Verhör zu holen. Oder mehr, wenn's sein muss.«
    »Mehr? Eine Festnahme? Aus welchem Grund? Mir scheint, wenn sie wirklich eine Affäre mit diesem Jungen hatte, ist es jemand anderes, dem das ein Motiv liefert.«
    »Nicht unbedingt. Und bitte machen Sie mir nicht weis, das wüssten Sie nicht.« Sie schaute zum Cottage hinüber. Hannaford war aus ihrem Blickfeld verschwunden; sie war zu den Fenstern auf der Meerseite des Hauses gegangen. Havers atmete tief durch und hustete dann.
    »Sie müssen mit dem Rauchen aufhören«, ermahnte er sie.
    »Klar. Morgen. Bis dahin haben wir allerdings noch ein kleines Problem zu lösen.«
    »Kommen Sie mit mir nach Newquay.«
    »Was? Warum?«
    »Weil ich eine Spur in diesem Fall habe, und sie führt genau dorthin. Santo Kernes Vater war vor rund dreißig Jahren in einen Todesfall verwickelt. Ich glaube, dass wir der Sache nachgehen müssen.«
    »Santo Kernes Vater? Sir, Sie verschließen die Augen vor den Fakten.«
    »Vor welchen Fakten?«
    »Das wissen Sie genau.« Sie nickte zum Cottage hinüber.
    »Havers, das ist nicht wahr. – Kommen Sie mit nach Newquay.« Der Plan erschien ihm so vernünftig. Es erinnerte ihn obendrein an alte Zeiten: Havers und er zusammen unterwegs, um ein bisschen zu graben, gemeinsam Hinweise zu diskutieren und einander Theorien vorzutragen. Er wollte unbedingt, dass sie ihn begleitete.
    »Das kann ich nicht tun, Sir«, antwortete Havers.
    »Warum

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