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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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Geschichte Ungereimtheiten gibt, denen nachgegangen werden muss.«
    »Ach wirklich? Gut zu hören. Also, gehen Sie ihnen nach! Haben Sie das Handy dabei? Ja? Dann lassen Sie es eingeschaltet.« Sie nickte zum Auto hinüber. »Wir sind dann mal weg. Sobald Sie Dr. Trahair ausfindig gemacht haben, bringen Sie sie zur Wache. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Allerdings«, erwiderte Lynley. »Völlig klar.«
    Er sah Hannaford nach, als sie zum Wagen hinüberging, und dann tauschte er einen schnellen Blick mit Havers, ehe auch sie sich abwandte.
    Er würde trotzdem nach Newquay fahren. Das war das Schöne an seiner Rolle bei dieser Ermittlung. Zur Hölle mit den Folgen, wenn Hannaford anderer Ansicht war. Er war nicht verpflichtet, ihrer Intuition den Vorzug vor seiner eigenen zu geben.
    Nachdem er das Geflecht kleiner Sträßchen hinter sich gelassen hatte, das zwischen Polcare Cove und der A39 lag, nahm er den kürzesten Weg nach Newquay. Fünf Meilen hinter Wadebridge war ein Lastwagen umgestürzt, und Lynley geriet in einen Stau, was ihn viel Zeit kostete, sodass er erst gegen zwei Uhr nachmittags in Cornwalls Surfmetropole eintraf. Dort verirrte er sich hoffnungslos und verfluchte den gehorsamen, rücksichtsvollen Sohn, der er vor dem Tod seines Vaters stets gewesen war. Newquay sei ein Tummelplatz für vulgäre Menschen, hatte sein Vater mehr als einmal ausgeführt – kein Ort, wo ein Lynley sich je aufhielt. Und so kam es, dass er sich in der Stadt nicht im Geringsten auskannte, während sein jüngerer Bruder, der nie von dem Bedürfnis, Erwartungen zu erfüllen, geplagt gewesen war, sich vermutlich mit verbundenen Augen zurechtgefunden hätte.
    Nachdem er sich zweimal durch das Labyrinth aus Einbahnstraßen gekämpft hatte und sogar um ein Haar in die Fußgängerzone hineingefahren wäre, gab Lynley auf und folgte den Schildern zur Touristeninformation, wo eine freundliche Frau sich erkundigte, ob er den Fistral Beach suchte. Offenbar hielt sie ihn für einen alternden Surfer. Doch sie zeigte sich ebenso willig, ihm den Weg zur Polizeiwache zu erklären, und dank ihrer detaillierten Beschreibung fand er schließlich ohne weitere Probleme dorthin.
    Sein Dienstausweis öffnete ihm die Türen, genau wie er es sich erhofft hatte, brachte ihn aber nicht so weit, wie er es sich gewünscht hätte. Der Constable am Empfang verwies ihn an den Leiter der Abteilung für Kapitalverbrechen, einen Detective Sergeant namens Ferrell, dessen Kopf kugelrund und die Augenbrauen so buschig und schwarz waren, dass sie künstlich aussahen. Ferrell wusste über die laufenden Ermittlungen in Casvelyn Bescheid. Was er allerdings nicht wisse, sei, dass Scotland Yard eingeschaltet worden war, erklärte er vielsagend. Die Anwesenheit von Scotland Yard deute auf eine Ermittlung bezüglich der Ermittlung hin, was wiederum ein höchst fragwürdiges Licht auf die Kompetenz des leitenden Beamten werfe.
    Aus Fairness gegenüber Hannaford zerstreute Lynley die Bedenken, die Ferrell hinsichtlich der Fähigkeiten der Kollegen ausbrütete. Er sei in der Gegend in Urlaub und zufällig zugegen gewesen, erklärte er, als die Leiche entdeckt wurde. Der tote Junge sei der Sohn eines Mannes, der vor vielen Jahren selbst in einen Todesfall verwickelt gewesen sei, wenn vielleicht auch nur am Rande. Die Polizei von Newquay habe damals ermittelt. Darum sei Lynley hergekommen. Er suche nach Informationen über diesen alten Fall.
    Vor dreißig Jahren war Ferrell kaum aus den Windeln herausgewesen, und so sagte ihm weder der Name Parsons, Benesek Kerne noch ein Unglück in einer Strandhöhle in Pengelly Cove irgendetwas. Andererseits sei es ein Leichtes für ihn herauszufinden, wer etwas über diesen Todesfall wusste. Wenn der Superintendent so lange ausharren wolle …
    Lynley beschloss, in der Kantine zu warten, damit seine Präsenz nicht vergessen wurde, was die Dinge vielleicht beschleunigte. Auch wenn er seit seiner Unterhaltung mit Havers am Morgen keinen Appetit mehr verspürte, kaufte er sich einen Apfel, denn er wusste, er musste irgendetwas essen. Er biss hinein, war dankbar, dass der Apfel mehlig war, und warf ihn in einen Mülleimer. Als Nächstes versuchte er es mit einer Tasse Kaffee und wünschte sich, er wäre noch Raucher. Die Kantine war selbstverständlich inzwischen zum Nichtraucherbereich erklärt worden, aber es hätte ihm die Wartezeit verkürzt, wenn seine Hände beschäftigt gewesen wären. Selbst eine nicht brennende Zigarette

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