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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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einen zweiten, einen heimlichen Liebhaber. Das war Santo.«
    »Wissen all Ihre Liebhaber voneinander?«, fragte Havers.
    »Dann wäre die Affäre schwerlich heimlich.« Aldara tauschte erneut die Schaufel gegen die Harke. An ihren Stiefeln klebte Mist, bemerkte Bea. Sie sahen teuer aus, würden nun jedoch monatelang den Geruch von Tierdung tragen. Es verwunderte sie, dass Aldara das offenbar gleichgültig war. »Santo wusste es natürlich. Er musste es wissen, um die … man kann wohl sagen, um die Regeln zu verstehen. Aber der andere Mann, nein. Es war wichtig, dass er es nicht erfuhr.«
    »Weil es ihm nicht gefallen hätte?«
    »Auch das, natürlich. Aber vor allem, weil Heimlichkeit der Schlüssel zur Erregung ist und Erregung die Voraussetzung für das Feuer.«
    »Mir fällt auf, dass Sie von diesem anderen Kerl in der Vergangenheit sprechen. War, nicht ist. Wie kommt das?«
    Aldara zögerte, als ginge ihr mit einem Mal auf, was ihre Antwort der Polizei suggerieren könnte.
    »Dürfen wir annehmen, dass diese Beziehung vorbei ist?«, hakte Bea nach.
    »Finito«, fügte Havers hinzu, für den Fall, dass Aldara sie nicht verstanden haben sollte.
    »Unsere Beziehung ist ein wenig abgekühlt«, antwortete Aldara vorsichtig. »Ich schätze, so würde man es nennen.«
    »Und wann hat das begonnen?«
    »Vor einigen Wochen.«
    »Was hat den Anstoß dazu gegeben?«
    Aldara schwieg sich aus, was Antwort genug war.
    »Wir brauchen seinen Namen«, sagte Bea.
    Das schien die Griechin zu überraschen, was Bea ihr nicht abkaufte. »Warum? Er hat nicht … Er weiß nicht …« Sie zögerte. Sie ließ sich die Sache durch den Kopf gehen, nahm Bea an, mit allen Konsequenzen.
    »Doch, meine Liebe«, sagte Bea. »Es spricht allerhand dafür, dass er es sehr wohl wusste.« Sie erzählte ihr von Santos Gespräch mit Tammy Penrule und Tammys Rat, aufrichtig zu sein. »Wie sich herausgestellt hat, bezog Santos Frage sich nicht auf Madlyn, denn die hatte es ja selbst herausgefunden. Es ist also naheliegend, dass er darüber nachdachte, es jemand anderem zu sagen. Ich schätze, es handelte sich hierbei um Ihren Freund. Was ihn, wie Sie sich sicher vorstellen können, für uns ausgesprochen interessant macht.«
    »Nein. Er wäre niemals fähig …« Doch dann zauderte sie erneut. Es war offensichtlich, dass sie in ihrem hübschen Kopf verschiedene Szenarien durchspielte. Ihr Blick trübte sich. Er schien zu sagen, dass sie genau wusste: Er war sehr wohl fähig.
    »Ich bin keine Expertin auf dem Gebiet, aber ich nehme an, die wenigsten Männer sind erbaut davon, ihre Frau mit einem anderen zu teilen«, bemerkte Bea.
    »Das ist der Höhlenmensch, der noch in ihnen allen steckt«, erklärte Havers. »Meine Höhle, mein Feuer, mein Mammut, meine Frau. Ich Tarzan, du Jane.«
    Bea fuhr fort: »Santo geht also zu ihm und sagt ihm die Wahrheit. ›Wir treiben es beide mit Aldara Pappas, Kumpel, und zwar weil sie es so will. Ich dachte nur, du würdest vielleicht wissen wollen, wo sie steckt, wenn sie nicht mit dir zusammen ist.‹«
    »Das ist doch absurd! Warum sollte Santo …«
    »Logisch betrachtet, wollte er wahrscheinlich vermeiden, eine Szene wie die mit Madlyn noch einmal zu erleben, vor allem wenn ein Mann darin verwickelt wäre, der ihn möglicherweise windelweich prügeln würde.«
    »Und jemand hat ihn geschlagen«, erinnerte Havers Bea. »Jedenfalls hat er ein ordentliches Ding abbekommen.«
    »Das ist richtig«, antwortete Bea und fuhr, an Aldara gewandt, fort: »Was die Dinge für den anderen Kerl nicht gerade rosig aussehen lässt.«
    Aldara tat das ab. »Nein. Santo hätte es mir gesagt. Das war das Wesen unserer Beziehung. Er hätte Max niemals …« Sie brach ab.
    »Max?« Bea sah zu Havers. »Haben Sie das, Sergeant?«
    »In Stein gemeißelt«, antwortete Havers.
    »Und sein Nachname?«, fragte Bea liebenswürdig.
    »Santo hatte keinen Grund, irgendwem irgendetwas zu erzählen. Er wusste, wenn er das täte, wäre unser Arrangement beendet.«
    »Was ihn in tiefe Depression gestürzt hätte«, merkte Bea sarkastisch an. »So wie jeden Mann. Also schön. Aber vielleicht war Santo mehr als die Summe der Teile, die Sie gesehen haben.«
    »Was sich ja wohl auf die Extremitäten beschränkte«, murmelte Havers.
    Aldara warf ihr einen scharfen Blick zu.
    »Vielleicht hatte Santo tatsächlich ein schlechtes Gewissen wegen der Dinge, die Sie taten«, mutmaßte Bea. »Oder vielleicht wollte er nach der Szene mit Madlyn mehr von

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