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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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Großmutter auch haben will. Verraten Sie mir den Namen?«, was nicht gerade dazu führte, dass Detective Inspector Hannaford sie ins Herz schloss. Doch die junge Frau eröffnete ihnen bedenkenlos, dass Max Priestley sich mit jemandem namens Lily am St. Mevan Down befand, und wenn sie ihn sprechen wollten, müssten sie nur ›eben um die Ecke und den Hügel rauf‹ gehen.
    Bea und Havers machten sich auf den Weg zum höchsten Punkt der Stadt, wo eine etwa dreieckige Fläche aus Strandhafer und wilder Möhre von einer Straße durchschnitten wurde, die von der Stadtmitte in Richtung Sawsneck führte. Hier hatten an der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert die oberen Zehntausend aus den Großstädten die Sommerfrische in einer Reihe nobler Hotels verbracht, die inzwischen ziemlich heruntergekommen aussahen.
    Lily entpuppte sich als eine Golden-Retriever-Hündin, die übermütig durch das hohe Gras tollte und mit großem Entzücken einem Tennisball nachjagte, den ihr Herrchen mittels eines Tennisschlägers so weit ins Gelände schlug, wie er konnte. Sobald Lily den Ball aus dem üppigen Gesträuch geholt hatte, legte sie ihn einladend zurück auf den Schläger. Der Mann trug eine gewachste grüne Jacke und Gummistiefel, eine Schirmmütze auf dem Kopf, die bei jedem anderen lächerlich ausgesehen hätte – das manifestierte Klischee des Landmanns –, aber seltsamerweise ließ sie Max Priestley eher wie ein Model aus der Country Life wirken. Es war der Mann selbst, der dies zustande brachte. Die Bildunterschrift unter seinem Country-Life- Foto hätte vermutlich gelautet: ›auf herbe Weise gut aussehend‹. Bea verstand auf den ersten Blick, wieso Aldara Pappas ihn anziehend fand.
    Auf dem Hügel war es windig, und außer Max Priestley war niemand dort. Er feuerte seine Hündin an, die jedoch kaum Ermunterung zu brauchen schien, auch wenn sie heftiger keuchte, als für ein Tier in ihrem Alter und ihrer Verfassung gut sein konnte.
    Bea ging geradewegs auf Priestley zu, und Havers folgte ihr über die Trampelpfade im Gras. In den zahlreichen Vertiefungen hatten sich große Regenwasserpfützen gesammelt. Keine der Frauen trug die richtigen Schuhe für dieses Gelände, aber Sergeant Havers' knöchelhohe Turnschuhe waren allemal besser geeignet als Beas Pumps. Sie fluchte, als ihr Fuß in eine versteckte Pfütze tauchte.
    »Mr. Priestley?«, rief sie, sobald sie in Hörweite waren. »Können wir Sie kurz sprechen?« Sie griff nach ihrem Dienstausweis.
    Sein Blick schien auf ihrem feurigen Haar zu verharren. »Sie müssen Detective Inspector Hannaford sein«, sagte er. »Mein Reporter hat alle relevanten Informationen von Ihrem Sergeant Collins erhalten, der offenbar einigen Respekt vor Ihnen hat. Und das ist Scotland Yard?«, fügte er mit einem Blick auf Havers hinzu.
    »Beides korrekt«, bestätigte Bea. »Detective Sergeant Havers.«
    »Ich muss dafür sorgen, dass Lily in Bewegung bleibt, während wir reden. Wir arbeiten an ihrem Gewicht. An der Gewichtsreduktion, um genau zu sein. Gewichtszunahme war für sie noch nie ein Problem. Zu den Mahlzeiten erscheint sie pünktlich wie ein Uhrwerk. Und ich war seit jeher unfähig, diesen Augen zu widerstehen.«
    »Ich habe selbst Hunde«, sagte Bea.
    »Dann wissen Sie ja, wie es ist.« Er schlug den Ball rund fünfzig Meter weit, und Lily setzte ihm mit einem begeisterten Bellen nach. »Ich nehme an, Sie sind wegen Santo Kerne hier. Ich habe damit gerechnet, dass Sie früher oder später zu mir kommen. Wer hat Ihnen meinen Namen genannt?«
    »Ist das denn wichtig?«
    »Es kann nur Aldara oder Daidre gewesen sein. Niemand sonst wisse davon, hat Santo behauptet. Das Nichtwissen der Welt im Allgemeinen verhindere, dass mein Ego Schaden nähme, hat er freundlicherweise ausgeführt, falls mein Ego dazu neigte, Schaden zu nehmen. Reizend von ihm, nicht wahr?«
    »Tammy Penrule wusste es auch, wie sich herausgestellt hat«, eröffnete Bea ihm. »Jedenfalls wusste sie es teilweise.«
    »Wirklich? Also hat Santo mich angelogen. Unglaublich. Wer hätte von so einem Pfundskerl Unaufrichtigkeit erwartet? Hat Tammy Penrule Ihnen meinen Namen gegeben?«
    »Nein. Nicht Tammy.«
    »Also Daidre oder Aldara. Und von den beiden ist Aldara die wahrscheinlichere Kandidatin. Daidre ist ein stilles Wasser.«
    Er war so gelassen in dieser ganzen Sache, dass Bea einen Augenblick verdutzt war. Sie hatte im Laufe der Zeit gelernt, keine Erwartungen über den Hergang einer Vernehmung zu hegen, aber sie war

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