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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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nicht wieder vor.«
    »Das will ich hoffen. Wir können uns keine Mitarbeiter leisten, die nicht zur vereinbarten Zeit erscheinen, Cadan. In einem Unternehmen wie diesem müssen wir uns auf jeden verlassen …«
    »Ich hab doch gesagt, es kommt nicht wieder vor. Was willst du denn sonst noch? Eine in Blut geschriebene Garantieerklärung?«
    Alan verschränkte die Arme. Er wartete einen Moment, ehe er antwortete, und während dieses Moments konnte Cadan das Echo seiner eigenen, eingeschnappten Stimme in seinem Kopf hören. »Du befolgst nicht gerne die Anweisungen eines Vorgesetzten, oder?«, bemerkte Alan.
    »Niemand hat mir gesagt, dass du mein Vorgesetzter bist.«
    »Das ist jeder hier. Bis du dich bewährt hast, bist du so etwas wie ein Komparse, wenn du mich verstehst.«
    Cadan verstand ihn sehr wohl, aber er hatte die Nase gestrichen voll davon, sich bewähren zu müssen. In den Augen dieses Mannes, in den Augen seines Vaters oder in wessen Augen auch immer. Er wollte doch nur weiterkommen, aber nie ließ ihn irgendeiner gewähren. Diese Tatsache weckte das Bedürfnis in ihm, Alan Cheston gegen die erstbeste Wand zu schleudern. Er liebäugelte ernsthaft damit, es zu tun, dem Impuls zu folgen, ohne die Konsequenzen auch nur zu bedenken. Es würde sich so gut anfühlen.
    Doch dann sagte er nur: »Scheiß drauf. Ich bin weg. Ich bin nur gekommen, um mein Zeug zu holen.« Er wandte sich zur Treppe.
    »Hast du das Mr. Kerne schon mitgeteilt?«
    »Das kannst du ja für mich erledigen.«
    »Es wird kaum gut aussehen …«
    »Ist mir scheißegal, wie das aussieht.« Er ließ Alan stehen, der ihm hinterherstarrte, die Lippen leicht geöffnet, als wollte er noch etwas sagen, als wollte er beispielsweise – und völlig zu Recht – darauf hinweisen, dass Cadans Habseligkeiten, falls er überhaupt je welche bei Adventures Unlimited zurückgelassen hatte, wohl kaum im Obergeschoss zu finden wären. Aber Alan sagte nichts, und sein Schweigen ließ Cadan die Kontrolle, und das war einzig und allein, was er wollte.
    Wahrscheinlich hatte er nichts bei Adventures Unlimited liegen gelassen. Nichts Privates, keine Ausrüstung, rein gar nichts. Aber er sagte sich, er wollte lieber jeden Raum einzeln überprüfen, in dem er während seiner kurzen Karriere bei den Kernes gearbeitet hatte. Denn man wusste schließlich nie, ob man nicht doch irgendwann etwas vergessen hatte, und nach der heutigen Szene wäre es ein bisschen peinlich, wenn er zurückkommen müsste, um abzuholen, was immer er liegen gelassen haben mochte …
    Zimmer um Zimmer. Tür auf, kurzer Blick, Tür zu. Ein leises: »Hallo, ist hier jemand?«, als erwartete er, dass irgendein Gegenstand aus seinem vermeintlichen Besitz das Wort ergriff.
    Im obersten Stock, wo die Familie wohnte, wurde er schließlich fündig. Er hätte auch auf direktem Wege hingelangen können, wenn er in der Stimmung gewesen wäre, ehrlich zu sich selbst zu sein, aber das war er nicht gewesen.
    Sie war in Santos Zimmer. Jedenfalls nahm Cadan an, dass es Santos Zimmer war, denn an den Wänden hingen Surfposter, ein Einzelbett stand in der Ecke, auf einem Stuhl lag ein Stapel T-Shirts, und Dellen liebkoste ein Paar Turnschuhe, die sie im Schoß hielt.
    Sie trug Schwarz – Pulli und Hose und ein Band, das das blonde Haar zurückhielt. Sie hatte kein Make-up aufgelegt, und über ihre Wange verlief ein Kratzer. Ihre Füße waren nackt. Sie saß auf der Bettkante. Ihre Augen waren geschlossen.
    »Hey«, sagte Cadan, wie er hoffte, mit sanfter Stimme.
    Sie schlug die Augen auf. Ihr Blick war auf ihn fixiert, die Pupillen so geweitet, dass das Veilchenblau ihrer Iris fast nicht mehr zu sehen war. Mit einem dumpfen Poltern ließ sie die Turnschuhe zu Boden fallen. Dann streckte sie die Hand aus.
    Er ging zu ihr und half ihr auf die Füße. Er sah, dass sie unter dem Pulli nichts anhatte. Ihre Brustwarzen waren riesig, rund und hart. Das brachte ihn in Wallung. Ausnahmsweise gestand er sich einmal die Wahrheit ein: Das hier war der Grund, warum er hergekommen war. Zur Hölle mit Jagos Ratschlägen und mit dem Rest der Welt.
    Mit den Fingerspitzen fuhr er ihr über eine Brustwarze. Ihre Lider senkten sich, aber sie schloss sie nicht ganz. Er wusste, er konnte gefahrlos weitermachen. Mit einem Schritt verkleinerte er den Abstand zwischen ihnen. Eine Hand legte er auf ihre Hüfte, ließ sie nach unten gleiten und ihr Gesäß umschließen, während die andere blieb, wo sie war, und federleicht über

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