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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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erleben. Denn was ich hier gesagt habe – jedes einzelne Wort –, ist reine Spekulation. Ich kenne meine Rechte. Ich habe meine Rechte eingehend studiert. Also, wenn ich hier rausgehe …«
    »Verstehen Sie denn nicht? Es spielt keine Rolle«, erwiderte Ben. »Denn ich gehe zuerst hier hinaus.«
    Und genau das tat er. Er schloss die Tür hinter sich und ging den Pfad zur Treppe entlang. Seine Kehle schmerzte von der Anstrengung, alles zurückzuhalten, was er im Laufe der Jahre zurückgehalten hatte, ohne es sich selbst einzugestehen. Jemand rief seinen Namen, und er wandte sich um.
    Detective Inspector Hannaford trat zu ihm. »Er hat einen Fehler gemacht, Mr. Kerne. Sie machen immer einen Fehler, und wir werden ihn finden. Niemand kann je alles bedenken. Haben Sie Geduld.«
    Ben schüttelte den Kopf. »Es spielt keine Rolle«, wiederholte er. »Würde es Santo zurückbringen?«
    »Aber er muss büßen. So funktioniert das eben.«
    »Er büßt doch schon. Und selbst wenn nicht, wird er irgendwann begreifen, dass das, was er getan hat, ihm keinen Frieden bringen wird. Er kann es nicht aus seiner Erinnerung löschen. Das kann keiner von uns.«
    »Trotzdem«, beharrte Hannaford. »Wir bleiben dran.«
    »Tun Sie, was Sie tun müssen«, erwiderte Ben. »Aber nicht um meinetwillen.«
    »Dann um Santos willen. Er hat verdient …«
    »O ja. Und wie. Aber dies hier hat er ganz bestimmt nicht verdient.«
    Und mit diesen Worten ließ Ben sie stehen, ging den Weg entlang und die Steinstufen zur Klippe hinauf. Dort schritt er das kleine Stück über den Küstenpfad bis zu den Weiden, die sie überquert hatten, und zurück zu seinem Wagen. Sollten sie doch mit Jago Reeth oder Jonathan Parsons tun, was immer sie wollten. Oder was sie innerhalb der engen Grenzen des Gesetzes und der Rechte, die er so gut kannte, tun konnten. Denn ganz gleich was sie taten oder was sie nicht taten – es wäre nie genug, um Ben von der Verantwortung freizusprechen, die für immer seine Bürde sein würde. Diese Verantwortung ging weit über Santos Tod hinaus, erkannte er. Sie umfasste die Entscheidungen, die er wieder und wieder getroffen hatte und die das Leben derer bestimmt hatten, die zu lieben er verdammt gewesen war.
    Er wusste, es würden Tage kommen, da er Tränen vergoss. Noch konnte er es nicht. Er war wie betäubt. Aber der Trauer entkam man nicht, und zum ersten Mal in seinem Leben akzeptierte er dies.
    Als er nach Hause kam, machte er sich auf die Suche nach ihr. Alan war in seinem Büro bei der Arbeit. Den Telefonhörer in der Hand, stand er an der Magnettafel vor zwei Reihen Karteikarten, auf denen Ben den Plan für das Video erkannte, das Alan über Adventures Unlimited drehen wollte. Kerra war im Gespräch mit einem großen blonden Jungen – zweifellos ein potenzieller Übungsleiter. Ben zog sich zurück, ohne die beiden zu stören, und ging die Treppe hinauf. Weder in der Privatwohnung noch sonst irgendwo im Gebäude war sie zu finden. Er spürte ein Flattern in der Brust und trat an den Kleiderschrank, um nachzusehen, aber ihre Kleider waren noch da, und der Rest ihrer Sachen lag in der Kommode. Schließlich sah er sie durchs Fenster: eine schwarz gekleidete Gestalt am Strand, die er für einen Surfer in einem Neoprenanzug hätte halten können, doch er erkannte ihre Kontur und ihr Haar auf einen Blick. Dellen stand mit dem Rücken zum Hotel. Es war Flut, und der Großteil des Strandes lag bereits unter Wasser. Die Wellen umspülten ihre Knöchel. Um diese Jahreszeit war das Wasser immer noch eisig, doch sie trug keinerlei Schutz.
    Er ging die Treppen hinunter und zu ihr hinüber. Als er sie erreichte, erkannte er, dass sie einen Stapel Fotos in der Hand hielt. Ihre Augen lagen tief in den Höhlen. Sie wirkte beinah so betäubt, wie er selbst sich fühlte.
    Er sagte ihren Namen. Mehr zu sich selbst als zu ihm, murmelte sie: »Ich habe seit Jahren nicht an ihn gedacht. Aber heute kam er mir plötzlich in den Sinn, als hätte er all die Zeit auf diese Gelegenheit gewartet.«
    »Wer?«
    »Hugo.«
    Es war ein Name, den er nie zuvor gehört hatte, und er wollte ihn auch jetzt nicht hören. Er schwieg. Weit draußen auf dem Wasser warteten fünf Surfer auf ihren großen Moment. Eine Welle baute sich hinter ihnen auf, und Ben blickte hinüber, um zu sehen, wer sie nehmen würde. Keiner. Die Welle brach zu weit entfernt, sodass sie auf die nächste Gelegenheit warten mussten.
    Dellen fuhr fort: »Ich war sein Liebling. Er hat

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