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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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    »Erzählen Sie das mal Scotland Yard. Sie haben nicht geantwortet. Wie wollen Sie angesprochen werden? Mit dem beruflichen oder mit dem Adelstitel?«
    »Mit ›Thomas‹. Und jetzt, da Sie wissen, dass ich derjenige bin, für den ich mich gestern Abend ausgegeben habe – was Sie vermutlich schon vorher wussten, denn warum hätten Sie mich sonst mit in die Pathologie genommen –, darf ich davon ausgehen, dass es mir freisteht, meine Wanderung wieder aufzunehmen?«
    »Das ist das Allerletzte, wovon Sie ausgehen dürfen. Sie gehen nirgendwohin, bis ich es Ihnen erlaube. Und wenn Sie damit liebäugeln, sich bei Nacht und Nebel davonzuschleichen, rate ich Ihnen, sich das noch einmal gut zu überlegen. Sie können sich nützlich machen, jetzt da ich den Beweis habe, dass Sie derjenige sind, der zu sein Sie behauptet haben.«
    »Nützlich als Polizist oder als Privatperson?«, fragte Lynley.
    »Was immer besser funktioniert, Detective.«
    »Funktioniert in Bezug worauf?«
    »Auf unsere Tierärztin.«
    »Bitte?«
    »In Bezug auf Dr. Trahair. Sie und ich wissen, dass sie lügt. Und Ihr Job wird es sein herauszufinden, warum.«
    »Sie können unmöglich von mir verlangen …«
    Hannafords Handy klingelte. Sie hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen, fischte das Telefon aus der Tasche und entfernte sich ein paar Schritte. »Ich höre«, sagte sie, als sie das Handy aufgeklappt hatte. Sie senkte den Kopf, während sie lauschte, und tippte mit der Fußspitze auf den Boden.
    »Die Arbeit ist ihr Lebensinhalt«, erklärte Ray Hannaford. »Früher war das anders. Aber jetzt ist sie es, die ihr das Gefühl gibt, am Leben zu sein. Ziemlich dumm, oder?«
    »Dass der Tod jemandem das Gefühl gibt, lebendig zu sein?«
    »Nein. Dumm von mir, dass ich sie habe gehen lassen. Sie wollte eine Sache, ich etwas anderes.«
    »Das kommt vor.«
    »Hätte ich nur einen Funken Verstand gehabt!«
    Lynley betrachtete Hannaford. Vorhin hatte er seinen Status als Exmann der Polizistin als bedauerlich bezeichnet. »Vielleicht sagen Sie es ihr einmal«, schlug Lynley vor.
    »Das habe ich bereits getan. Aber manchmal, wenn man sich in den Augen eines anderen herabgewürdigt hat, kann man es nicht wiedergutmachen. Ich gäbe etwas darum, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte.«
    »Ja«, erwiderte Lynley. »Da geht es uns beiden ähnlich.«
    Bea Hannaford kehrte zu ihnen zurück. Ihre Miene war grimmig. Sie fuchtelte mit dem Handy herum und sagte zu ihrem Exmann: »Es war Mord. Ray, ich will diese Einsatzzentrale in Casvelyn. Mir ist egal, was du tun musst, um das für mich zu regeln, und mir ist auch egal, welche Gegenleistung du dafür forderst. Ich will Zugang zur HOLMES-Datenbank und ein ausgebildetes Ermittlerteam als Mordkommission. Und einen Beamten für die Aktenführung. Kapiert?«
    »Das ist ja auch alles andere als zu viel verlangt, nicht wahr, Beatrice?«
    »Ganz im Gegenteil, Raymond«, erwiderte sie gelassen. »Wie du sehr wohl weißt.«
    »Wir besorgen Ihnen einen Wagen«, teilte Bea Hannaford Lynley mit. »Den werden Sie brauchen.«
    Sie standen vor dem Portal des Royal Cornwall Hospital. Ray hatte sich mit den Worten verabschiedet, er könne ihr nichts versprechen. Nur zu wahr, hatte sie geantwortet. Sie wusste, das war unfair, aber sie hatte es dennoch gesagt, denn sie hatte vor langer Zeit gelernt, dass in einem Mordfall der Zweck einer Verhaftung und Anklage jedes notwendige Mittel heiligte.
    »Ich glaube nicht, dass Sie dies von mir verlangen können«, sagte Lynley in einem Tonfall, der so etwas wie Vorsicht auszudrücken schien.
    »Weil Sie ranghöher sind als ich? Das spielt hier bei uns in der Provinz keine Rolle, Superintendent.«
    »Das war nur eine Interimslösung.«
    »Was?«
    »Ich war lediglich ›Acting Superintendent‹. Es war keine Beförderung auf Dauer. Ich habe nur in einer Notlage ausgeholfen.«
    »Wie reizend von Ihnen. Genau die Sorte Mann, die ich brauche. Sie können auch jetzt bei einer ziemlich dringenden Notlage aushelfen.« Sie spürte seinen Blick auf sich, während sie den Parkplatz überquerten, und sie lachte laut auf. »Nicht so eine Notlage«, versicherte sie ihm. »Obwohl ich schätze, dass Sie ganz ordentlich im Bett sind, wenn eine Frau Ihnen die Pistole auf die Brust setzt. Wie alt sind Sie?«
    »Das hat man Ihnen bei Scotland Yard nicht verraten?«
    »Stillen Sie doch einfach meine Neugier.«
    »Achtunddreißig.«
    »Sternzeichen?«
    »Wie bitte?«
    »Zwilling? Stier? Jungfrau?

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