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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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zerbrechen. Nur Jacob und ich wissen, dass du oben warst, und Jacob wird nichts verraten.«
    »Aber wenn die Polizei den Mann nicht erwischt, wird er doch nicht dafür bestraft, dass er Millie umgebracht hat«, wandte Belle ein.
    »Oh, er wird seine Strafe bekommen, verlass dich drauf«, sagte Annie grimmig.

KAPITEL 3
    Belle war immer noch hellwach, als sie Mogs vertraute Schritte auf der Treppe hörte. Mog hatte ein steifes Knie und ging immer langsam die Stufen hinunter.
    »Mog!«, wisperte Belle, die nicht wusste, ob die Polizei immer noch im Haus war. Vorhin hatte sie das Geräusch von schweren Schritten gehört und sich seelisch und geistig darauf vorbereitet, als Nächste befragt zu werden. »Kommst du bitte noch zu mir?«
    »Ach, mein Häschen, was für ein Drama!«, rief Mog, als sie ins Zimmer kam. Da es in Belles Zimmer kein Gaslicht gab, zündete sie eine Kerze an. »Deine Ma hat mir erzählt, was heute Abend passiert ist. Die Polizei war gerade eben weg, als ich kam. Nicht zu fassen, dass Millie ermordet worden ist! Die anderen Mädchen haben jetzt alle furchtbar Angst, und ich wette, die eine oder andere wird morgen verschwunden sein. Aber ich habe ihnen schon gesagt, dass sie hier sicherer als irgendwo sonst sind, weil der Blitz nie zweimal an derselben Stelle einschlägt.«
    Mogs geringes Maß an Hysterie war nicht weiter verwunderlich; sie regte sich kaum jemals wirklich über etwas auf. »Arme Millie«, fuhr sie fort. Ihre Augen glänzten feucht von unvergossenen Tränen. »Sie war ein liebes, gutes Ding, und so hätte sie nicht enden dürfen.«
    Sie kauerte sich auf die Bettkante und strich Belle das Haar aus dem Gesicht. »Alles in Ordnung, meine Hübsche? Musst ja einen furchtbaren Schreck bekommen haben, als du aufgewacht bist.«
    »Ich habe gar nichts davon mitbekommen, bis Ma mit dem Polizisten hier runter kam«, log Belle.
    Mog sah sie scharf an. »Unmöglich! Du hast doch Ohren wie einLuchs! Und du willst nicht gehört haben, wie der Mistkerl an der Regenrinne in den Hof runtergerutscht ist?«
    »Na ja, ich hab schon was gehört«, gestand Belle. »Aber ich dachte, es ist bloß eine Katze, die in den Mülleimern nach Abfällen sucht.«
    Mog saß einen Moment lang schweigend auf dem Bett. Im Kerzenlicht sah ihr Gesicht viel jünger und weicher aus. »Du warst noch oben in Millies Zimmer, als ich gegangen bin. Um wie viel Uhr bist du runtergekommen?«, fragte sie schließlich.
    Belle schüttelte den Kopf. »Weiß ich nicht genau, ich hab nicht auf die Uhr geschaut. Spät war’s nicht, im Haus war es ganz ruhig.«
    »Annie hat den Mädchen wegen des Schnees erlaubt, ins Varieté zu gehen. Bloß Millie und Dolly hat sie hierbehalten. Ich war noch da, und die Mädchen haben vor lauter Aufregung genug Lärm gemacht, um Tote zu erwecken, als sie loszogen. Komisch, dass du nichts gehört hast und nicht runtergekommen bist.«
    Belle war sehr unbehaglich zumute. Mog merkte es immer, wenn sie log.
    »Du bist oben im Zimmer eingeschlafen, stimmt’s?«, sagte Mog besorgt. »Ich wollte rauf und nachsehen, wo du steckst, aber ich hatte Angst, deine Ma wird sauer, wenn sie dich da oben erwischt. Ich dachte mir, du schleichst dich später nach unten, wenn alles ruhig ist.«
    Belle spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie war sich nie ganz sicher, ob ihre Mutter etwas für sie empfand, aber Mogs unerschütterliche, tiefe Liebe zu ihr spürte sie allein an der Art, wie sie mit ihr sprach und sie ansah. Es war schwer, sie jetzt zu belügen, auch wenn Annie sicher gute Gründe gehabt hatte, als sie darauf bestand.
    Plötzlich weiteten sich Mogs Augen vor Entsetzen. »Du hast gesehen, was passiert ist!«, rief sie und schlug eine Hand vor den Mund. »Guter Gott! Und deine Ma hat dir eingeschärft, nichts zu sagen?«
    »Bitte nicht«, sagte Belle schwach. Sie sehnte sich so sehr danach,alles loszuwerden und zu weinen und sich von Mog trösten zu lassen, bis der Schreck nachließ. »Bleiben wir einfach dabei, dass ich hier unten war und geschlafen habe.«
    Mog nahm Belles Hände in ihre. Ihre kleinen, normalerweise freundlich blinzelnden Augen waren kalt und ernst. »Nichts Gutes kann dabei herauskommen, bei einem Mord die Wahrheit zu verschweigen«, widersprach sie. »Das werde ich Annie gleich morgen sagen, und es ist mir ganz egal, wenn sie deshalb einen Wutanfall bekommt. Abgesehen davon, dass es schlimm ist, einen Mörder ungestraft davonkommen zu lassen, sollte jede Frau wissen, dass ein junges

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