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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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spöttisch die Augenbrauen hoch. »Das scheint mir ebenso unwahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass ich in Wirklichkeit König Edwards Kind der Liebe bin«, sagte sie lachend.
    Jimmy lächelte. »Na ja, mir ist es jedenfalls so gegangen. Ich war völlig verzweifelt, als du verschwunden bist. Du warst der einzige Mensch, mit dem ich befreundet war, und auf einmal warst du weg. Aber wie durch ein Wunder ist mein Leben dadurch trotzdem besser geworden. Nach dem Feuer ist Mog zu uns gezogen, mein Onkel ist durch sie viel glücklicher geworden, und die Suche nach dir hat uns ein gemeinsames Ziel gegeben und uns zusammengeschweißt. Sogar das Geschäft geht deshalb besser.«
    »Ja, dein Leben scheint sich wirklich verbessert zu haben«, sagte sie. »Aber ich glaube nicht, dass ich je den Punkt erreiche, an dem ich sage, dass ich froh bin, zur Prostitution gezwungen worden zu sein.«
    »Nein, natürlich nicht. Aber alles, was passiert, zieht andere Dinge nach sich, und zwar nicht nur schlechte. Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen. Es war schrecklich, Mogs Kummer mit anzusehen, und ich war selbst krank vor Sorge um dich. Es war eine wirklich schlimme Zeit. Aber hätte ich sonst je gelernt, meinen Onkel zu mögen und zu respektieren? Ich glaube nicht. Ich habe Mog bekommen, die ich einfach liebe, und in Noah einen sehr guten Freund gefunden. Sie haben mir Selbstvertrauen gegeben, und ich habe das Gefühl, jetzt eine Familie und eine Zukunft zu haben. Und es geht nicht nur mir so. Schau dir Mog und Onkel Garth an. Für drei Menschen hat sich das Leben eindeutig zum Besseren gewendet.«
    »Dann muss ich wohl auch zurückblicken und schauen, ob ich etwas Positives finden kann«, sagte sie.
    »Dafür ist es für dich noch zu früh. Du setzt dich immer noch mit deiner verlorenen Unschuld auseinander und mit den Leuten, die dir wehgetan haben. Aber ich bin sicher, manche Menschen und Dinge haben dich glücklich gemacht. Eines Tages wirst du aufwachen wie ich und dich darüber freuen.«
    »Mag sein«, sagte sie. Der einzige Mensch, der sie glücklich gemacht hatte, war Etienne, aber weil sie das nicht sagen konnte, wechselte sie das Thema.
    Belle fand Greenwich mit seinen malerischen kleinen, alten Häusern und Gaststätten am Themseufer und den etwas zurückgesetzten georgianischen Häusern bezaubernd, und sie war tief beeindruckt von der Royal Hospital School und dem Naval College. Sie aßen Aalpastete und Kartoffelpüree an einem Stand am Flussufer und wanderten dann den Hügel hinauf, um sich das Observatorium anzuschauen, setzten sich auf eine Bank und genossen den Blick auf die Themse.
    »Heinrich VIII. ist hier im Schloss geboren worden«, sagte Jimmy, der sich in Geschichte anscheinend gut auskannte. »Es ist irgendwann abgebrannt. Und wo heute das Observatorium steht, war früher Greenwich Castle, in dem er seine Mätressen untergebracht hat. Es muss ein toller Anblick gewesen sein, wenn Könige und Königinnen in ihren prächtigen Barken den Fluss hinaufsegelten. Und es ist ein seltsamer Gedanke, dass hier der Ort ist, an dem die Zeit und die geografische Länge gemessen werden, und dass sich alle Seefahrer daran orientieren.«
    »Macht es dir Spaß, das Ram’s Head zu führen, oder hast du andere Pläne?«, fragte Belle. Sie hatten über alles Mögliche gesprochen. Jimmy hatte ihr von der Beerdigung König Edwards und der Krönung von George V. erzählt. Damals war er die ganze Nacht aufgeblieben, um einen guten Platz für den Festzug zu ergattern. Er erklärte ihr, was die Suffragetten während ihrer Abwesenheit unternommen hatten, wie viele von ihnen im Gefängnis zwangsernährt worden waren und wie eine von ihnen ums Leben gekommen war, als sie sich bei den Pferderennen in Epsom vor das Pferd des Königs warf. Anscheinend hatten Mog und Garth deswegen hitzige Debatten geführt. Mog bewunderte diese Frauen, während Garth der Meinung war, dass sie lieber zu Hause bleiben und sich um ihre Familien kümmern und Politik und Wahlrecht den Männern überlassen sollten.
    Sie redeten auch über den Untergang der Titanic auf ihrer Jungfernfahrt, der sich am 15 . April ereignet hatte, als Belle sich noch in der Klinik in Paris erholte. Noah hatte ihr erzählt, dass tausendfünfhundert Menschen ihr Leben verloren, als das Schiff einen Eisberg rammte, hatte aber nicht mehr dazu gesagt, wahrscheinlich, weil er sich dachte, es würde Belle nur aufregen, und die französischen Zeitungsartikel über die Tragödie

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