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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Bewegung zu setzen, obwohl diese merkwürdig schwer geworden war.
    (dreh dich Welt)
    Sobald das geschah, spürte sie, wie das unerträgliche Flattern in ihrem Kopf zuerst nachließ und dann aufhörte, während das Mädchen dorthin zurückbefördert wurde, wo es hergekommen war.
    Bloß ist es in Wirklichkeit nicht so gelaufen, und diese Sache ist viel zu ernst, als dass du dir den Luxus erlauben könntest, dich selber zu belügen. Du bist zu diesem Mädchen gegangen. Und direkt in eine Falle getappt. Weshalb? Weil du die Lage trotz allem, was du wusstest, unterschätzt hast.
    Rose öffnete die Augen, setzte sich auf und stellte die Füße auf den Teppichboden. Dabei stieß sie an die leere Flasche und kickte sie weg. Das Sidewinder-T-Shirt, das sie sich übergestreift hatte, war feucht; sie stank nach Schweiß. Es war ein schweineartiger Geruch, völlig reizlos. Ungläubig betrachtete sie ihre Hand, die zerkratzt, blutunterlaufen und geschwollen war. Die Farbe ihrer Fingernägel verwandelte sich allmählich von Violett in Schwarz. Wahrscheinlich verlor sie mindestens zwei davon.
    »Aber ich hab es nicht gewusst «, sagte sie. »Ich konnte es nicht wissen.« Der weinerliche Ton, den sie in ihrer Stimme hörte, war ihr abgrundtief zuwider. Das war die Stimme einer maulenden alten Frau. »Absolut nicht.«
    Sie musste aus diesem verfluchten Wohnmobil raus. Es war zwar das größte und luxuriöseste auf der Welt, fühlte sich momentan jedoch so an, als wäre es nicht größer als ein Sarg. Rose taumelte zur Tür, wobei sie sich an den Möbeln festhielt, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Bevor sie hinausging, warf sie einen Blick auf die eingebaute Digitaluhr. Zehn vor zwei. Alles war innerhalb von lediglich zwanzig Minuten geschehen. Unglaublich.
    Wie viel hat sie wohl herausbekommen, bevor ich mich von ihr befreit habe? Wie viel weiß sie?
    Darauf war keine konkrete Antwort möglich, aber selbst ein geringes Wissen konnte gefährlich sein. Dieses Balg musste außer Gefecht gesetzt werden, und zwar bald.
    Rose trat hinaus in das bleiche frühe Mondlicht und tat in der frischen Luft tiefe, beruhigende Atemzüge. Allmählich fühlte sie sich wieder besser, etwas selbstsicherer, aber diese flatternde Empfindung ließ sie nicht los. Dieses Gefühl, jemand in sich drin zu haben – und dann auch noch einen Tölpel! –, der in ihren privaten Dingen herumschnüffelte. Der Schmerz war schlimm gewesen und die Überraschung darüber, derart in die Falle gelockt worden zu sein, noch schlimmer, aber am allerschlimmsten waren die Demütigung und das Gefühl, missachtet worden zu sein. Man hatte sie bestohlen .
    Dafür wirst du bezahlen, Prinzesschen. Du hast dich gerade mit dem falschen Miststück angelegt.
    Eine Gestalt bewegte sich auf sie zu. Rose hatte sich auf die oberste Stufe ihres Wohnmobils gesetzt, erhob sich nun jedoch, angespannt und auf alles vorbereitet. Dann kam die Gestalt näher, und sie sah, dass es Crow war. Er trug lediglich eine Schlafanzughose und Pantoffeln.
    »Rose, ich glaube, du solltest …« Er hielt inne. » Was ist denn da mit deiner Hand passiert?«
    »Das geht dich einen Scheißdreck an«, zischte sie. » Was hast du hier um zwei Uhr in der Nacht eigentlich zu suchen? Vor allem, da du wusstest, dass ich beschäftigt bin?«
    »Es geht um Grampa Flick«, sagte Crow. »Apron Annie sagt, er liegt im Sterben.«

Kapitel elf
    THOME 25
    1
    Statt nach Raumspray mit Fichtenduft und Zigarren Marke Alcazar roch Grampa Flicks Fleetwood-Wohnmobil an diesem Morgen nach Scheiße, Krankheit und Tod. Außerdem war es überfüllt. Mindestens ein Dutzend Mitglieder des Wahren Knotens hatten sich eingefunden. Einige hatten sich um das Bett des Alten versammelt, weitere saßen oder standen im Wohnbereich und tranken Kaffee. Die übrigen hielten sich draußen auf. Alle sahen fassungslos und beklommen drein. An den Tod waren die Wahren einfach nicht gewöhnt.
    »Raus hier«, sagte Rose. »Crow und Nut – ihr bleibt da.«
    »Seht ihn nur an«, sagte Petty the Chink mit zitternder Stimme. »Diese Flecke! Und er kreist wie irre, Rose! Ach, ist das schrecklich!«
    »Nun geh schon«, sagte Rose sanft. Sie drückte Petty tröstend die Schulter, obwohl sie ihrem fetten Arsch am liebsten einen Tritt verpasst hätte, um ihn aus der Tür zu befördern. Petty war faul und geschwätzig, zu nichts anderem zu gebrauchen als dazu, Barrys Bett zu wärmen, und wahrscheinlich machte sie nicht einmal das besonders gut. Ihre Spezialität

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