Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Hand. »Sie haben ihn damit begraben«, sagte er. »Sie haben ihn entführt, gefoltert und ermordet, und dann haben sie ihn mit seinem Baseballhandschuh begraben.«
    »Ja«, sagte Dan.
    Dave wandte sich an seine Tochter. » Willst du dieses Ding wirklich anfassen, Abra?«
    Sie streckte die Hände aus. »Nein«, sagte sie. »Aber gib es mir trotzdem.«
    5
    David Stone zögerte, dann überließ er Abra den Handschuh. Sie nahm ihn in die Hände und betrachtete die Innenseite. »Jim Thome«, sagte sie, und obwohl Dan seine gesamten Ersparnisse (nach zwölf Jahren kontinuierlicher Arbeit und ebenso kontinuierlicher Abstinenz hatte er tatsächlich welche) darauf verwettet hätte, dass sie noch nie auf diesen Namen gestoßen war, sprach sie ihn richtig aus: Toh-mé. »Der gehört zu denen, die mehr als sechshundert Homeruns erzielt haben.«
    »Das stimmt«, sagte Dave. »Er …«
    »Pst«, machte Dan.
    Die drei beobachteten Abra. Sie hob den Handschuh ans Gesicht und schnupperte an der Tasche. (Dan, dem das Wanzengewimmel darin einfiel, musste sich zusammenreißen, dass er nicht angeekelt das Gesicht verzog.) »Nicht Barry the Chunk, sondern Barry the Chink . Aber der ist gar kein Chinese. Sie nennen ihn bloß so, weil seine Augen an den Winkeln schräg nach oben gehen. Er ist ihr … ihr … weiß auch nicht … Moment mal …«
    Sie hielt sich den Handschuh an die Brust, als wäre er ein Baby. Dann begann sie schneller zu atmen. Ihr Mund fiel auf, und sie stöhnte. Erschrocken legte Dave ihr eine Hand auf die Schulter. Abra schüttelte ihn ab. »Nein, Daddy, nein! « Sie schloss die Augen und drückte den Handschuh an sich. Die anderen warteten.
    Endlich gingen Abras Augen auf, und sie sagte: »Sie kommen, um mich zu holen.«
    Dan stand auf, kniete sich neben sie und legte eine Hand über ihre beiden Hände.
    (wie viele sind es einige von ihnen oder alle)
    »Bloß einige. Barry ist dabei, deshalb kann ich es sehen. Und noch drei andere. Vielleicht auch vier. Darunter eine Frau mit einem Schlangentattoo. Sie nennen uns Tölpel. Wir sind Tölpel für sie.«
    (ist das die Frau mit dem Hut)
    (nein)
    » Wann werden sie hier sein?«, fragte John. » Kannst du uns das sagen?«
    »Morgen. Zuerst müssen sie irgendwo anhalten und was abholen …« Sie hielt inne. Ihr Blick schweifte durchs Zimmer, ohne etwas zu sehen. Eine Hand kam unter der von Dan hervor und begann, über den Mund zu reiben. Die andere hielt den Handschuh umklammert. »Sie müssen … ich weiß nicht …« Aus ihren Augenwinkeln quollen Tränen, nicht aus Traurigkeit, sondern durch die Anstrengung. »Ist es Medizin? Es ist … Moment, Moment, lass mich los, Dan, ich muss … du musst mich loslassen …«
    Er nahm seine Hand weg. Es knisterte scharf, und das blaue Flämmchen einer statischen Entladung blitzte auf. Das Klavier spielte eine disharmonische Reihe von Tönen. Eine kleine Sammlung Hummel-Figuren, die auf dem Tischchen neben der Tür zum Flur standen, geriet rappelnd ins Wackeln. Abra schlüpfte mit der Hand in den Handschuh. Ihre Augen weiteten sich.
    »Einer heißt Crow! Ein anderer ist Arzt, und da haben sie Glück, weil Barry krank ist! Er ist krank!« Sie starrte die drei wild an, dann lachte sie. Dans Nackenhärchen stellten sich auf. So lachten wohl Wahnsinnige, wenn sie zu spät ihre Medikamente bekamen. Fast hätte er ihr den Handschuh von der Hand gerissen.
    »Er hat die Masern! Er hat sich bei Grampa Flick damit angesteckt, und jetzt wird er bald kreisen! Verfluchte Scheiße, das kommt von diesem Jungen! Offenbar war der nicht geimpft! Wir müssen Rose Bescheid sagen! Wir müssen …«
    Das reicht, dachte Dan. Er zog ihr den Handschuh von der Hand und warf ihn quer durchs Zimmer. Das Klavier verstummte. Die Hummel-Figuren gaben ein letztes Klappern von sich und beruhigten sich dann. Eine war so weit an den Rand gerutscht, dass sie fast heruntergefallen wäre. Dave starrte seine Tochter mit offenem Mund an. John war aufgestanden, schien jedoch nicht in der Lage zu sein, auch nur einen Schritt vorwärts zu tun.
    Dan nahm Abra bei den Schultern und schüttelte sie heftig. »Abra, komm raus da!«
    Sie blickte ihn mit weit aufgerissenen, ziellos umherwandernden Augen an.
    (komm zurück Abra es ist alles gut)
    Ihre Schultern, die sie fast bis zu den Ohren hochgezogen hatte, entspannten sich allmählich. Die Augen sahen ihn wieder. Sie atmete tief aus und sank in den Arm ihres Vaters zurück, der sie festhielt. Der Kragen ihres T-Shirts war vom

Weitere Kostenlose Bücher