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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Wahren Kno… Dan? Was ist denn?«
    Dan erwiderte nichts. Zumindest vorläufig war er völlig sprachlos. Er erinnerte sich daran, wie die Stimme von Dick Hallorann aus Eleanor Ouellettes totem Mund gekommen war. Er hatte Dick gefragt, wo die leeren Teufel seien, und jetzt ergab dessen Antwort einen Sinn.
    In deiner Kindheit.
    »Dan?« Das war John. Seine Stimme erklang wie aus weiter Ferne. »Du bist weiß wie ein Laken.«
    Nun ergab alles einen merkwürdigen Sinn. Schon von Anfang an hatte er gewusst, dass das Hotel Overlook ein unheilvoller Ort war, noch bevor er es tatsächlich gesehen hatte. Nun war es verschwunden, niedergebrannt, aber wer hätte sagen mögen, dass das Böse, Unheilvolle dort ebenfalls verbrannt war? Er sicher nicht. Schließlich war er als Kind von den Geistern von Toten aufgesucht worden, die entkommen waren.
    Dieser Campingplatz, der ihnen gehört – der steht da, wo früher das Hotel gestanden hat. Das weiß ich. Und früher oder später müssen sie dorthin zurück. Das weiß ich ebenfalls. Wahrscheinlich müssen sie das ziemlich bald. Aber zuerst …
    »Es geht schon wieder«, sagte er.
    » Willst du auch eine Cola?«, fragte Abra. »Zucker löst eine Menge Probleme. Glaube ich wenigstens.«
    »Später. Ich habe eine Idee. Die ist zwar noch reichlich vage, aber wenn wir vier zusammenarbeiten, kann daraus vielleicht ein Plan werden.«
    6
    Snakebite Andi parkte im Lastwagenbereich einer Raststätte in der Nähe von Westfield, New York. Nut ging in den Laden, um Saft für Barry zu besorgen, der inzwischen Fieber und eine schmerzhafte Halsentzündung hatte. Während die anderen auf seine Rückkehr warteten, wählte Crow die Nummer von Rose. Sie hob schon beim ersten Läuten ab. Er informierte sie so knapp wie möglich, dann schwieg er.
    » Was höre ich da eigentlich im Hintergrund?«, fragte sie.
    Crow seufzte und rieb sich mit der Hand über die Bartstoppeln. »Das ist Jimmy Numbers. Er weint.«
    »Sag ihm, er soll aufhören. Echte Kerle weinen nicht beim Baseballspielen.«
    Crow gab das weiter, wobei er Rose’ eigenartigen Sinn für Humor aussparte. Jimmy, der damit beschäftigt war, Barry mit einem feuchten Tuch das Gesicht abzuwischen, schaffte es daraufhin, seine lauten und (das musste Crow zugeben) nervigen Schluchzer zu dämpfen.
    »So ist es besser«, sagte Rose.
    » Was sollen wir tun?«
    »Moment, ich versuche gerade nachzudenken.«
    Crow fand die Vorstellung, dass Rose versuchen musste nachzudenken, fast so beunruhigend wie die roten Flecke, die inzwischen überall auf Barrys Gesicht und Körper aufgetaucht waren, aber er gehorchte und hielt sich sein iPhone ans Ohr, ohne etwas zu sagen. Er schwitzte. War das Fieber, oder war es nur warm hier drin? Crow suchte seine Arme nach roten Flecken ab, sah jedoch keine. Noch nicht.
    »Liegt ihr im Zeitplan?«, fragte Rose.
    »Bisher ja. Wir sind sogar etwas früher dran.«
    Es klopfte zweimal kurz hintereinander an der Tür. Andi warf einen Blick durchs Fenster, dann machte sie auf.
    »Crow? Bist du noch dran?«
    »Ja. Nut ist gerade zurückgekommen. Er hat Saft für Barry geholt. Der hat Halsschmerzen.«
    » Versuch das mal«, sagte Walnut zu Barry und schraubte die Kappe ab. »Es ist Apfelsaft. Frisch aus dem Kühlschrank. Das wird deinem Hals richtig guttun.«
    Barry stützte sich auf die Ellbogen und trank von der kleinen Glasflasche, die Nut ihm an die Lippen setzte. Crow konnte das kaum mit ansehen. Er hatte erlebt, wie kleine Lämmer auf dieselbe schwache, hil fl ose Weise aus der Flasche tranken.
    »Kann er sprechen, Crow? Dann gib ihm das Telefon!«
    Crow schob Jimmy mit dem Ellbogen beiseite und setzte sich neben Barry. »Rose. Sie will mit dir sprechen.«
    Er versuchte, Barry das Telefon ans Ohr zu halten, aber der nahm es ihm aus der Hand. Der Saft oder das Aspirin, das Nut ihm aufgezwungen hatte, schien ihm ein wenig Kraft verliehen zu haben.
    »Rose«, krächzte er. »Es tut mir leid, Darling.« Er lauschte, dann nickte er. »Ich weiß. Das kapiere ich. Ich …« Wieder lauschte er. »Nein, noch nicht, aber … ja. Doch, das kann ich. Mache ich. Ja. Ich liebe dich auch. Da ist er wieder.« Er reichte Crow das Telefon, dann ließ er sich auf seinen Kissenstapel zurückfallen. Der vorübergehende Kraftschub war erschöpft.
    »Da bin ich«, sagte Crow.
    »Ist er schon am Kreisen?«
    Crow warf einen kurzen Blick auf Barry. »Nein.«
    »Das ist ein Silberstreif am Horizont. Er sagt, er kann die Kleine immer noch lokalisieren.

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