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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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für ungut, Mr. Freeman«, sagte Dave. »Aber Sie sind irgendwie zu alt für einen Bodyguard, und schließlich geht es hier um meine Tochter.«
    Billy hob seine Hemdschöße. Zum Vorschein kam eine Pistole in einem abgewetzten schwarzen Holster. »Ein Colt M eins-neun-eins-eins«, sagte er. » Vollautomatik. Hat den Zweiten Weltkrieg mitgemacht. Das Ding ist auch schon ziemlich alt, aber es funktioniert ausgezeichnet.«
    »Abra?«, sagte John. »Meinst du, man kann diese Kreaturen mit Kugeln töten, oder sind dazu nur Kinderkrankheiten in der Lage?«
    Abra beäugte die Waffe. »O ja«, sagte sie. »Man kann sie durchaus erschießen. Es sind ja keine Geisterleute. Sie sind genauso wirklich, wie wir es sind.«
    John sah Dan an. »Du hast wahrscheinlich keine Schusswaffe, oder?«
    Dan schüttelte den Kopf und sah zu Billy hinüber.
    »Ich hab eine Jagdflinte, die ich dir leihen könnte«, sagte Billy.
    »Tja, das … reicht eventuell nicht aus«, sagte Dan.
    Billy dachte nach. »Also, ich kenne jemand unten in Madison. Der kauft und verkauft größere Dinger. Teilweise viel größere.«
    »Oje«, sagte Dave. »Das wird ja immer schlimmer.« Mehr sagte er jedoch nicht.
    »Billy«, sagte Dan. »Können wir morgen den Zug reservieren, um bei Sonnenuntergang am Wolkentor ein Picknick zu veranstalten?«
    »Klar. Das machen viele Leute, besonders in der Nachsaison, wenn die Preise niedriger sind.«
    Abra lächelte. Den Ausdruck hatte Dan schon einmal an ihr gesehen. Es war ihr zorniges Lächeln. Er fragte sich, ob der Wahre Knoten es sich wohl anders überlegt hätte, wenn er gewusst hätte, dass sie ein solches Lächeln im Repertoire hatte.
    »Gut«, sagte sie. »Gut!«
    »Abra?« Dave sah verblüfft und leicht verängstigt drein. » Was willst du damit sagen?«
    Abra ignorierte ihn fürs Erste. Stattdessen wandte sie sich an Dan: »Sie verdienen nichts anderes nach allem, was sie dem Baseballjungen angetan haben.« Sie wischte sich mit der Hand über den Mund, als wollte sie ihr Lächeln auslöschen, doch als sie die Hand wegzog, war es immer noch da. Zwischen ihren schmal gewordenen Lippen sah man die Spitzen ihrer Zähne. Sie ballte die Hand zur Faust.
    »Sie haben es nicht anders verdient.«

Teil drei
    FRAGEN UM LEBEN UND TOD

Kapitel dreizehn
    AM WOLKENTOR
    1
    Die Niederlassung von EZ Mail Services befand sich in einem Einkaufszentrum zwischen Starbucks und O’Reillys Autoteilehandel. Crow betrat sie kurz nach zehn Uhr vormittags, zeigte seinen Ausweis mit dem Namen Henry Rothman vor, unterschrieb den Empfang eines Päckchens von der Größe eines Schuhkartons und ging damit unter dem Arm wieder hinaus. Trotz der Klimaanlage stank es im Winnebago inzwischen nach Barrys Krankheit, aber sie hatten sich daran gewöhnt und rochen es kaum noch. Das Päckchen trug den Absender eines Sanitärversands in Flushing, New York. Die betreffende Firma existierte tatsächlich, hatte mit der Sendung jedoch nichts zu tun. Crow, Snakebite Andi und Jimmy Numbers sahen zu, während Nut mit seinem Schweizer Offiziersmesser das Packband aufschlitzte und den Deckel aufklappte. Er holte erst ein Stück Luftpolsterfolie heraus, dann eine doppelte Watteschicht. Darunter lagen in einer Styroporform eine große, unetikettierte Flasche mit einer strohfarbenen Flüssigkeit, acht Spritzen, acht Injektionspfeile und der dazugehörige Schussapparat.
    »Heiliger Strohsack, das reicht ja aus, eine ganze Schulklasse nach Mittelerde zu befördern«, sagte Jimmy.
    »Rose hat großen Respekt vor dieser kleinen Göre«, sagte Crow. Er nahm die Betäubungspistole aus ihrem Styroporbett, untersuchte sie und legte sie wieder zurück. »Also nehmen wir uns ein Beispiel daran.«
    »Crow!« Barrys Stimme klang belegt und heiser. »Komm mal her!«
    Crow überließ Walnut den Inhalt der Schachtel und ging zu dem auf dem Bett schwitzenden Kranken. Der war inzwischen mit Hunderten hellroter Flecke bedeckt. Die Augen waren fast zugeschwollen, die verfilzten Haare klebten ihm an der Stirn. Crow spürte, wie das Fieber in ihm wütete, aber Barry war wesentlich kräftiger, als Grampa Flick es gewesen war. Er kreiste immer noch nicht.
    »Geht’s euch noch gut?«, fragte Barry. »Kein Fieber? Keine Flecke?«
    »Nichts dergleichen. Mach dir keine Sorgen um uns, du musst dich ausruhen. Vielleicht ein bisschen schlafen.«
    »Ich schlafe, wenn ich tot bin, und das bin ich noch nicht.« Barrys blutunterlaufene Augen glänzten. »Ich kann sie jetzt auffangen.«
    Crow ergriff

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