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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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warmes Gewicht an ihrem Hinterkopf.
    (Dan?)
    Kein Kontakt, was sie nicht überraschte. Wie konnte sie hoffen, Dan zu erreichen, wenn sie kaum herausbekam, wie man mit dieser dämlichen Zapfsäule umging? In ihrem ganzen Leben hatte sie sich nie weniger hellsichtig gefühlt.
    Nach einer Weile gelang es ihr schließlich, die Pumpe in Gang zu bringen, nachdem sie die Kreditkarte beim ersten Mal verkehrt herum eingesteckt und wieder von vorn hatte anfangen müssen. Das Tanken schien ewig zu dauern, aber die Mündung der Zapfpistole war mit einer Gummimanschette ausgerüstet, um die Dämpfe zurückzuhalten, und in der Nachtluft bekam Abra einen klareren Kopf. Am Himmel standen Milliarden Sterne. Normalerweise weckten die mit ihrer Schönheit und Fülle ein ehrfürchtiges Gefühl in Abra, aber heute machte es ihr nur Angst, sie zu betrachten. Sie waren ganz weit weg. Sie sahen Abra Stone nicht.
    Als der Tank endlich voll war, studierte sie mit zusammengekniffenen Augen den neuen Text, der auf dem Display erschienen war. Sie drehte sich zu Crow um. » Wollen Sie eine Quittung?«
    »Ich glaube, darauf können wir verzichten, meinst du nicht?« Crow setzte wieder sein umwerfendes Lächeln auf, das einen einfach glücklich machte, wenn man es hervorgerufen hatte. Bestimmt hatte er eine Menge Freundinnen.
    Nein. Er hat nur eine. Seine Freundin ist die Frau mit dem Hut. Rose. Wenn er noch eine andere hätte, würde Rose die umbringen. Wahrscheinlich mit ihren Zähnen und Fingernägeln.
    Sie trottete zur Beifahrertür zurück und stieg ein.
    »Das war großartig«, sagte Crow. »Du kriegst den Hauptgewinn – eine Cola und ein Mineralwasser. Na … was sagt man da zu seinem Daddy?«
    »Danke«, sagte Abra teilnahmslos. »Aber Sie sind nicht mein Daddy.«
    » Wieso nicht? Für Mädchen, die nett zu mir sind, kann ich ein richtig guter Daddy sein. Für brave Mädchen.« Er stoppte den Wagen vor dem Getränkeautomaten und gab Abra einen Fünfdollarschein. »Bring mir eine Fanta mit, wenn’s so was gibt. Wenn nicht, auch eine Cola.«
    »Sie trinken Fanta wie ganz normale Menschen?«
    Er zog eine gespielt gekränkte Miene. » Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht?«
    »Shakespeare, stimmt’s?« Sie rieb sich wieder den Mund. »Romeo und Julia.«
    » Der Kaufmann von Venedig, Dummerchen«, sagte Crow … aber mit einem Lächeln. » Wie es weitergeht, weißt du wahrscheinlich nicht, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. Das war ein Fehler. Das Pochen in ihrem Kopf, das allmählich nachgelassen hatte, war wieder voll da.
    » Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht?« Er tippte mit der Nadel der Spritze an Mr. Freemans Bein. »Denk darüber nach, während du unsere Getränke holst.«
    14
    Er beobachtete sie genau, während sie den Automaten betätigte. Die Tankstelle befand sich am bewaldeten Rand einer Kleinstadt, und es bestand ein gewisses Risiko, dass die Kleine auf die Idee kam, den alten Knacker seinem Schicksal zu überlassen und auf die Bäume zuzurennen. Crow dachte an die Pistole, ließ sie jedoch liegen, wo sie war. Angesichts von Abras Zustand war es vermutlich kein großes Problem, sie einzuholen. Aber sie warf nicht einmal einen Blick in Richtung Wald. Sie schob den Geldschein in den Automaten und holte die Getränke heraus, eines nach dem anderen, wobei sie einen Augenblick pausierte, um einen tiefen Zug aus der Flasche Wasser zu nehmen. Dann kam sie zurück und öffnete die Beifahrertür, stieg aber nicht ein. Sie deutete auf die Seite des Shops.
    »Ich muss pinkeln.«
    Crow war perplex. Daran hatte er nicht gedacht, obwohl es zu erwarten gewesen war. Sie hatte unter Drogen gestanden, und nun musste ihr Körper sich von dem Gift reinigen. »Kannst du damit nicht noch ein bisschen warten?« Bestimmt würde ein paar Meilen weiter ein Rastplatz kommen, an dem er halten und sie hinter einen Busch gehen lassen konnte. Solange er ihren Schopf dahinter sah, war das in Ordnung.
    Aber sie schüttelte den Kopf. Natürlich tat sie das.
    Er dachte nach. »Okay, hör zu. Du kannst in die Damentoilette gehen, wenn sie nicht abgeschlossen ist. Sonst musst du hinter dem Haus verschwinden und dort pinkeln. Reingehen und nach dem Schlüssel fragen lasse ich dich jedenfalls nicht.«
    »Und wenn ich hinters Haus muss, werden Sie mich beobachten, stimmt’s? Perversling.«
    »Da steht bestimmt ein Müllcontainer, hinter den du dich hocken kannst. Es wäre zwar kaum auszuhalten, deinen süßen kleinen

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