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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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…«
    Vorübergehend war die Farbe aus David Stones Wangen gewichen, aber jetzt kehrte sie zurück. Auf einen Schlag. »Abra ist nicht krank!«, blaffte er.
    Sie sah ihn an. »Das weiß ich doch! Mamma mia! Lässt du mich bitte ausreden?«
    Dave setzte eine leidende Miene auf und hob die Hände. » Verzeihung, Verzeihung, Verzeihung.«
    »Hör auf, mich anzuschnauzen, David!«
    » W enn ihr unbedingt weiterstreiten wollt, liebe Kinder, muss ich euch in die Ecke stellen«, sagte John.
    Concetta seufzte. »Es ist sehr stressig. Für uns alle. Tut mir leid, Davey, ich hab mich nicht richtig ausgedrückt.«
    »Kein Problem, cara mia . Wir sitzen ja im selben Boot.«
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ja. Ja, das tun wir. Beobachten Sie Abra, wie Sie jedes andere Kind mit einem undiagnostizierten Zustand beobachten würden, Dr. Dalton. Mehr können wir nicht von Ihnen verlangen, und ich glaube, das reicht vorläufig auch. Vielleicht fällt Ihnen etwas ein. Das hoffe ich jedenfalls. Wissen Sie …«
    Mit einem hil fl osen Ausdruck, der wahrscheinlich nur selten auf ihr strenges Gesicht trat, richtete sie den Blick auf David Stone.
    » Wir haben Angst«, sagte Dave. »Ich, Lucy, Chetta – wir haben furchtbare Angst. Nicht vor Abra, sondern um sie. Weil sie noch so klein ist, verstehen Sie? Was ist, wenn diese Kraft in ihr … ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll … was ist, wenn die noch nicht ihre volle Stärke erreicht hat? Wenn sie noch wächst? Was tun wir dann? Womöglich wird Abra dann … ich weiß auch nicht …«
    »Er weiß es«, sagte Chetta. » Womöglich verliert Abra dann die Beherrschung und fügt sich oder jemand andres Schaden zu. Ich weiß zwar nicht, wie wahrscheinlich das ist, aber allein schon die Vorstellung, dass so etwas geschehen könnte …« Sie berührte Johns Hand. »Die ist furchtbar.«
    7
    Dan Torrance wusste, dass er im Turmzimmer des Hospizes wohnen würde, seit sein alter Freund Tony ihm von dort aus zugewinkt hatte – aus einem Fenster, das beim zweiten Blick mit Brettern zugenagelt war. Als er sich bei Mrs. Clausen, der Verwalterin, nach dem Raum erkundigte, arbeitete er bereits sechs Monate im Rivington, als Hausmeister/Pfleger … und inoffizieller Arzt des Hauses. Natürlich gemeinsam mit seinem treuen Begleiter Azzie.
    »Dieses Zimmer ist doch komplett zugemüllt«, hatte Mrs. Clausen gesagt. Sie war Anfang sechzig und hatte unglaubwürdig rote Haare. Wenngleich sie eine sarkastische und oft anzügliche Schnauze hatte, war sie eine kluge, mitfühlende Verwalterin. Noch mehr schätzte der Vorstand des Hospizes jedoch ihre unglaublichen Fähigkeiten, Spenden zu beschaffen. Dan war sich nicht sicher, ob er sie mochte, aber er hatte Respekt vor ihr.
    »Dann räume ich es aus«, sagte er. »In meiner Freizeit. Es wäre doch besser, wenn ich hier wohnen würde, meinen Sie nicht? Immer auf Abruf sozusagen.«
    »Ich würde gern mal was wissen, Danny. Wie kommt es, dass Sie Ihre Sache so gut machen?«
    »Das weiß ich eigentlich auch nicht.« Mindestens zur Hälfte stimmte das. Vielleicht sogar zu siebzig Prozent. Er lebte schon seit seiner Geburt mit dem Shining, begriff es aber immer noch nicht.
    »Abgesehen von dem ganzen Gerümpel ist es da oben im Sommer heiß und im Winter so kalt, dass Sie sich die Eier abfrieren werden.«
    »Das lässt sich beheben.«
    »Ach ja? Ab ist ab, da ist nichts mehr zu machen.« Mrs. Clausen sah ihn über ihre Lesebrille hinweg streng an. » Wenn die Leute vom Vorstand wüssten, was ich Ihnen hier erlaube, würden sie mich wahrscheinlich zum Korbflechten ins betreute Wohnen unten in Nashua schicken. Da gibt’s rosa Wände und Kaufhausmusik aus dem Lautsprecher.« Sie schnaubte. »Doctor Sleep nennt man Sie, ja?«
    »Der Doktor bin nicht ich«, sagte Dan zahm. Er wusste, dass er bekommen würde, was er wollte. »Das ist Azzie. Ich bin bloß sein Assistent.«
    »Azreel ist ein verfluchter Kater «, sagte sie. »Ein struppiger Streuner, der direkt von der Straße hier hereinmarschiert ist und von Patienten adoptiert wurde, die inzwischen alle in die ewigen Jagdgründe abgeschwirrt sind. Den interessiert doch nur, dass man ihm zweimal am Tag seinen Napf mit Friskies hinstellt.«
    Darauf hatte Dan nichts geantwortet. Das war nicht notwendig, weil sie beide wussten, dass es nicht stimmte.
    »Ich dachte, Sie hätten eine prima Bude in der Eliot Street. Pauline Robertson lobt Sie über den grünen Kleister. Das weiß ich, weil ich mit ihr im

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