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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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immer noch so faul und übellaunig wie eh und je, aber er hatte zumindest gelernt, Doctor Sleep aus dem Weg zu gehen. Dan war das recht so.
    Carling, dessen Schicht bald beginnen würde, hatte eine fettfleckige McDonald’s-Tüte auf dem Schoß und mampfte einen Big Mac. Die beiden Männer fixierten sich einen Augenblick. Keiner sagte hallo. Dan hielt Fred Carling für einen üblen Nichtsnutz, der nur seine Zeit bis zur Rente absaß, und Carling hielt Dan für ein selbstgerechtes Arschloch, das sich überall einmischte, wodurch ein Gleichgewicht hergestellt war. Solange sie sich nicht gegenseitig in die Quere kamen, war alles in bester, wenn nicht gar allerbester Ordnung.
    Dan besorgte die beiden Becher Kaffee (den von Billy mit vier Tütchen Zucker, wie gewohnt), dann ging er über die Straße zum Stadtpark, der im goldenen Licht des frühen Abends dalag. Dort war viel los. Frisbeescheiben schwebten durch die Luft. Mütter und Väter schubsten ihre auf Schaukeln sitzenden Kinder an oder fingen sie auf, wenn sie von den Rutschen sausten. Auf dem Softballplatz war ein Spiel im Gang, Kinder vom YMCA von Frazier gegen eine Mannschaft aus Anniston, wie die orangefarbenen T-Shirts belegten. Am Bahnhof sah er Billy, der auf einem Hocker stand und die Chromverzierung der Riv polierte. Das sah alles so gut aus. Es sah nach zu Hause aus.
    Wenn es nicht so sein sollte, dachte Dan, dann kommt es dem Zuhausesein so nahe, wie ich es je erreichen werde. Jetzt brauche ich nur noch eine Frau namens Sally, einen Sohn namens Pete und einen Hund namens Rover.
    Er schlenderte die Miniaturversion der Cranmore Avenue entlang und trat in den Schatten des Bahnhofs von Teenytown. »He, Billy, ich hab dir ’nen Becher Zucker mit Kaffeegeschmack mitgebracht, genau wie du ihn magst.«
    Beim Klang seiner Stimme drehte der erste Mensch, der Dan in Frazier ein freundliches Wort geschenkt hatte, sich um. »Na, das ist aber wirklich nett von dir. Ich dachte gerade, so was könnte ich jetzt mal – ach du Scheiße, das war’s dann wohl.«
    Das Papptablett war Dan aus den Händen gefallen. Er spürte etwas Warmes, weil heißer Kaffee auf seine Tennisschuhe klatschte, aber das kam ihm weit weg und unwichtig vor.
    Über Billy Freemans Gesicht krochen Fliegen.
    7
    Am folgenden Morgen weigerte Billy sich anfangs standhaft, Casey Kingsley aufzusuchen. Er wollte sich den Tag nicht frei nehmen, und zum Arzt gehen wollte er erst recht nicht. Er fühle sich gut, erklärte er Dan ein ums andere Mal, blendend, pudelwohl. Selbst von der Sommergrippe, die ihn normalerweise im Juni oder Juli erwische, sei er diesmal verschont worden.
    Dan hatte in der vorangegangenen Nacht jedoch die meiste Zeit schla fl os im Bett gelegen und dachte gar nicht daran, sich abwimmeln zu lassen. Wäre er davon überzeugt gewesen, dass es bereits zu spät war, so hätte er sich vielleicht anders verhalten, aber das war es wohl nicht. Er sah die Fliegen nicht zum ersten Mal und hatte gelernt, ihre Bedeutung zu interpretieren. Traten sie im Schwarm auf – in so großer Zahl, dass die Gesichtszüge des Betroffenen von einem Gewimmel aus scheußlichen Leibern verborgen wurden –, dann wusste man, dass es keine Hoffnung gab. Ein Dutzend oder so bedeutete, es konnte eventuell noch etwas unternommen werden. Waren es nur wenige, so war noch Zeit. Auf Billys Gesicht waren nur drei oder vier gewesen.
    Auf den Gesichtern der todkranken Patienten im Hospiz sah Dan nie irgendwelche Fliegen.
    Er erinnerte sich daran, wie er seine Mutter neun Monate vor ihrem Tod besucht hatte, an einem Tag, an dem sie ebenfalls behauptet hatte, sie fühle sich toll, blendend, pudelwohl. Was guckst du so, Danny, hatte Wendy Torrance gefragt. Hab ich irgendwo einen Fleck? Als sie sich scherzhaft die Nasenspitze abgewischt hatte, waren ihre Finger direkt durch die Scharen von Todesfliegen geglitten, die sie vom Kinn bis zum Haaransatz wie eine Maske bedeckt hatten.
    8
    Casey war es gewohnt, zu vermitteln. Mit der ihm eigenen Ironie erklärte er den Leuten gern, das sei der Grund für seinen gewaltigen sechsstelligen Jahresverdienst.
    Zuerst hörte er Dan an. Dann lauschte er Billys Einwänden, wieso dieser angeblich auf keinen Fall seinen Posten verlassen könne – mitten in der Hauptsaison, während die Leute schon Schlange stünden, um die Riv zu ihrer ersten Fahrt um acht Uhr morgens zu besteigen. Außerdem sei vermutlich kein Arzt bereit, ihm so kurzfristig einen Termin zu geben. Schließlich hätten die

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