Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter

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Damit ließe sich diese Struktur erklären.«
    »Ja, es könnte sich um eine extrem weiterentwickelte Form dieser Technik handeln. Das stimmt, Zoe.«
    »Ist dir eine solche Technologie schon mal begegnet, Doktor?«
    Er kratzte mit dem Griff des Skalpells über seine Koteletten. »Ja, das ist sie tatsächlich. In einem Museum für uralte Vergangenheiten. Das Ausstellungsstück wurde damals leider von den Darstellungen der Welten der Großen Vampire und so weiter ein wenig in den Schatten gestellt. Es gab jedenfalls einmal ein Volk, die Kystra, glaube ich. Während ihrer Ära der Verkörperung verfügten sie über eine solche Technologie, allerdings wesentlich weiter entwickelt. Diese Kystra konnten Materie bis hinunter auf die Ebene der Quantenfunktionen verändern. Sie waren Händler, die ihre Waren an den Höchstbietenden verkauften. Das bedeutet, dass die Kystra diese Technologie nicht unbedingt selbst benutzten. Aber das ist alles schon sehr lange her, fünf oder sechs Milliarden Jahre, glaube ich.«
    »Ihre ›Ära der Verkörperung‹? Was kam denn danach?«
    »Natürlich die Ära der
Ent
körperung, was denn sonst? Aber das ist eine andere Geschichte.«
    Zoe betrachtete die aufgeschnittene Puppe. »Also sehen wir uns hier und heute einer sehr alten Technologie gegenüber.«
    »Ja. Was darauf hinweist, dass das, was sich im Herz des Mondes befindet, ebenfalls sehr alt ist, richtig? Das hatten wir ja schon vermutet.«
    »Und es gibt sich nicht länger damit zufrieden, mit seinem Materiedrucker Puppen herzustellen. Es fängt an, menschliches Fleisch zu transformieren.«
    »Das dürfen wir nicht vergessen. Im Verlauf dieser Autopsie werden wir vielleicht herausfinden, wie das geschieht. Möglicherweise wird durch Hautkontakt eine Art Replikator übertragen. Oder durch Injektionen mit Hilfe der Zähne. Eventuell gibt es auch eine Art Giftbeutel.«
    Der Gedanke ließ Zoe erschauern. Unwillkürlich dachte sie daran, wie die Kreaturen im Inneren des Eismondes auf sie gekrochen waren.
    »Ich glaube, es experimentiert«, sagte der Doktor. »
Es
– unser mysteriöses Zentralbewusstsein. Es probiert Dinge aus, um herauszufinden, was funktioniert. Es will eine Strategie entwickeln, die ihm bei der Lösung seines Problems hilft.«
    »Das wirkt aber alles sehr improvisiert.«
    »Sogar schluderig. Vielleicht stehen wir einem Wesen gegenüber, das zwar sehr mächtig, aber nicht so richtig kompetent ist.«
    »Alt und verwirrt.«
    »Das würde ich nicht ausschließen.«
    Eine Kommunikationskonsole piepte, dann erschien Jo Laws’ Gesicht auf dem Monitor. »Entschuldigen Sie die Störung.«
    »Schon gut«, sagte der Doktor.
    »Wir haben erste Resultate des Tiefenradarscans von Mnemosyne. Leider keine Spur von Sinbad Omar. Aber wir fanden eine Ansammlung von Puppen.«
    »Was für eine Ansammlung?«
    »In einer Höhle nahe der Oberfläche. Sieht nach einem weiteren Nest aus, Doktor, und zwar nach einem großen.«
    Erfreut sah der Doktor Zoe an. »Dahin gehen wir als Nächstes.«
    Zoe widersprach. »Beim letzten Mal endete unser Besuch auf diesem Mond mit Schüssen. Eine der Puppen wurde getötet, einer von uns entführt.«
    »Wir haben keine andere Wahl, Zoe, wir müssen zurückgehen. Diesen Ort umgibt ein Rätsel, und dessen Lösung werden wir nur im Herzen des kleinen Mondes finden. Wir werden so lange zurückgehen, bis wir in dieses Herz vorgestoßen sind. Und mit den Puppen fangen wir an – am besten bei ihrem Anführer, auf den wir ja schon einige interessante Hinweise gefunden haben.«
    »Aber wie sollen wir die Puppen dazu bringen, uns zu vertrauen?«
    »Ich habe da so eine Idee. Dafür brauchen wir eine dieser animierten Flaggen, auf die sie hier so stolz sind. Jo Laws kann bestimmt eine besorgen. Sag, Zoe, wann hast du eigentlich zuletzt mit unserem Freund MMAC gesprochen?«

27
    Wieder einmal war es ein Streit, der Jamie weckte. Er hatte seine alte Schottenstoffdecke über einen Griff an der Kuppelwand gehangen und sich damit ein wenig Privatsphäre verschafft. Nun kroch er darunter hervor, streckte sich und gähnte.
    Jeder Tag begann mit einer Entscheidung: Welches Ende der schäbigen, kleinen Recyclinganlage, über die diese improvisierte Kolonie verfügte, sollte Jamie als erstes besuchen? Die Anlage bestand aus einer Reihe von Abwasserschächten und Filtermaschinen, weiße Schachteln, die Rohre und Kabelbäume miteinander verbanden. Sam und seine Kumpane hatten die einzelnen Komponenten aus der Betriebstechnik auf