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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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hatte ihn kaum gekannt, aber er hatte sich ihr gegenüber freundlich und gütig gezeigt. Mit Erleichterung dachte sie daran, dass sie sich für eine Weile auf die Wissenschaft konzentrieren durfte. Den Gefühlen, die Sinbads Ende in ihr hervorriefen, würde sie sich später stellen. Fürs Erste legte Zoe sie in eine Schublade tief in ihrer Seele.
    Jo Laws verließ das Labor als letzte. »Brauchen Sie sonst noch etwas? Jemand von Sinbads Assistenten könnte Ihnen zur Hand gehen.«
    »Nein, danke«, sagte der Doktor geschäftig. »Die Ausstattung ist zwar einfach, aber recht umfassend. Wir werden damit schon zurechtkommen, keine Sorge.«
    »Wir suchen noch nach Sinbad. Wir besitzen einige Tiefenscanner, die wir gerade auf Mnemosyne richten. Tiefenradar. Wärmesensoren. Damit suchen wir normalerweise nach Bernaliumvorkommen. Wenn wir sie neu kalibrieren, sodass sie auf Bewegungen und Wärme reagieren, finden wir vielleicht Sinbad oder weitere Ansammlungen der blauen Puppen.«
    »Hmm«, machte der Doktor. »Meinen Sie nicht, das wäre schon vorher eine nützliche Idee gewesen? Aber da tanzten Sie ja alle noch nach der Pfeife von Florian Hart, die solche Scans wahrscheinlich schon die ganze Zeit durchführen lässt.«
    Zoe berührte seinen Arm. »Doktor …«
    »Oh … Bitte entschuldigen Sie, Bürgermeisterin Laws. Das ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt. Aber ich fürchte, Sinbad ist verloren. Zumindest in seiner menschlichen Form.«
    Jo nickte ausdruckslos. »Vergessen Sie bitte nicht, dass ich drei Kinder habe. Zwei sind irgendwo auf Titan und das Kleinste mit diesen … Abbildern in Berührung gekommen. Mir läuft es kalt den Rücken herunter, wenn ich mir vorstelle, dass sie Casey auch hätten entführen können, anstatt sie einfach nur anzuschauen.«
    »Aber das haben sie nicht«, sagte Zoe sanft.
    »Wissen Sie, ich habe meine Kinder damals hergebracht, weil ich dachte, sie hätten es hier besser als auf der überbevölkerten, verseuchten und von Kriegen zerrütteten Erde. Aber ich kann sie nicht einmal hier oben vor Gefahren schützen.« Sie zeigte auf eine Kamera, die in einer Ecke an der Decke hing. »Man wird Sie beobachten. Das muss so sein, wegen der offiziellen Akten. Außerdem bin ich gezwungen, eine Wache an die Tür zu stellen.«
    »Damit wir drinnen bleiben, oder damit andere nicht hinein kommen? Ach, ist ja auch egal. Wir kommen schon zurecht, Jo.«
    Er führte sie aus dem Raum, schloss die Tür und stieß theatralisch die Luft aus. »Was für eine Erleichterung! Also los, Zoe, wo waren wir?«
    Zoe hatte sich bereits umgesehen und Operationsbesteck, Skalpelle, Klemmen, Pinzetten und sogar einige große Sägen gefunden. Über dem Tisch hingen modern aussehende Scanner und medizinische Laser. Sie öffnete einen Schrank und zog graue Chirurgenkittel, Hauben und Masken hervor. »Die könnten wir brauchen.«
    »Gut mitgedacht, Zoe. Allerdings glaube ich nicht, dass Infektionsgefahr besteht.« Er zog den Kittel über. »Wie sehe ich aus? Steht mir das A-Rang-Grau?«
    Sie schnaufte. »Nicht, so lange deine speckige alte Fliege über den Kittel hängt.«
    »Na gut.« Er sah sich nach einem Waschbecken um. »Wir waschen uns besser erst mal die Hände. Dann kann der Spaß beginnen.«
    Sie reinigten ihre Hände und Arme mit der Desinfektionsflüssigkeit, die sich in einem Spender neben dem Waschbecken befand. Als sie die langen Chirurgenhandschuhe anlegten und die Masken zurechtrückten, fühlte sich Zoe, als nähme sie an einem uralten Ritual teil.
    Dann standen sie mit erhobenen Händen nebeneinander vor dem Tisch, auf dem der Körper lag. Der Doktor, von dessen Gesicht man wegen der Maske nur die Augen sah, zwinkerte Zoe zu. »Wir stehen hier, tragen Masken und halten Zangen in der Hand. Ein außerirdischer Körper auf einem Metalltisch, eine Kamera in der Ecke. Das erinnert mich an Roswell, 1947.
Das
zu erklären, war nicht ganz einfach, das kannst du mir glauben.«
    »Doktor?«
    »Spielt keine Rolle. Lass uns anfangen.«
    »Sollen wir den Laser benutzen?«
    Er hob die Schultern. »Wir begeben uns auf unbekanntes Terrain, Zoe, bleiben wir also lieber bei den altmodischen Methoden.« Er nahm ein Skalpell und betrachtete das reglose Gesicht der Puppe. »Tut mir leid.« Er legte ihr eine Hand über die Augen.
    Vorsichtig drückte er das Skalpell in die Brust der Puppe, unmittelbar unter ihrer Kehle – beziehungsweise in die glatte Oberfläche, wo sich bei einem Menschen die Kehle befunden hätte. Zoe sah, dass

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