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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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feste menschliche Abfälle mit großer Hitze aufgespalten, um nützliche Chemikalien und Wasser zu gewinnen. Doch der Prozess war nicht perfekt. Es blieben Rückstände, und jeden Tag musste jemand sie entfernen und zu einem Loch bringen, das sie draußen ins Eis geschlagen hatten. Das war eine der schlimmsten Aufgaben in der kleinen Kolonie und sorgte schon seit dem ersten Tag für Ärger.
    Sam Laws und Dai Llewellyn prügelten sich direkt neben diesem Ofen. Ihre Anhänger rotteten sich zusammen und schrien. Die üblichen Idioten, die einfach nur gern bei einer Schlägerei zusahen, versammelten sich ebenfalls. Sie machten alles nur noch schlimmer.
    Jamie ging dazwischen. Er war kleiner als diese schlaksigen Jugendlichen, die im All geboren worden waren, aber auch kräftiger gebaut und stärker. Er drängte sich zwischen die beiden, zwang sie auseinander und legte ihnen je eine Hand auf die Brust. »Hey, hey, immer mit der Ruhe.«
    Sam und Dai starrten sich schwer atmend an. Dai war der Junge, den Jamie am Tag ihrer Ankunft aus dem Methansee gezogen hatte. Seit dem Unfall stützte er sich auf eine selbstgemachte Krücke, da durch einen winzigen Riss in seinem Hautanzug ein extrem kaltes Methan-Ethan-Gemisch an sein Bein gelangt war. Vom Knie bis zum Knöchel hatte er schwere Erfrierungen davongetragen. Sam trug eine Platzwunde über dem Auge, und auf seiner Wange begann sich eine Prellung abzuzeichnen.
    Die beiden schrien sich immer noch an, also packte Jamie sie und schüttelte sie. »Schnauze halten, alle beide! Was ist hier los, Sam?«
    »Dai hatte heute die Ofenschicht«, sagte Sam, »aber er hat nichts gemacht. Der Ofen ist überladen und hat sich abgeschaltet. Die ganze Anlage steht still.«
    Jamie war entsetzt. »Heißt das, es gibt kein Frühstück?«
    Phee bahnte sich ihren Weg durch die Menge. Phee, die einzige A in der Kolonie, Herrscherin der Schichtpläne. Sie war nicht sonderlich beliebt, auf der anderen Seite aber auch nicht unbeliebt. »Sam hat recht«, sagte sie.
    »Du hältst natürlich zu ihm«, sagte Dai wütend.
    »Es war deine Schicht. Du bist nicht aufgetaucht.«
    »Dann soll es ein anderer machen«, stieß Dai hervor. »Du zum Beispiel, A-Rang. Schichtkönigin.«
    »Diese Aufgaben müssen erledigt werden«, sagte Sam, »sonst funktioniert hier bald nichts mehr.« Seine Stimme klang vernünftig, ebenso seine Worte, aber Jamie sah, wie verärgert er war, wie frustriert, wie erniedrigt.
    Dai schüttelte den Kopf. »Dann können wir ja gleich zurück in die Mine gehen, wenn es hier so laufen soll. Was willst du machen, Sam, uns einkesseln? Soll dein Leibwächter mir die Zehen abschneiden?« Er zeigte mit dem Daumen auf Jamie.
    Der schubste ihn warnend. »Benimm dich.«
    Dai sah zu Sam. »Wenn du willst, dass diese Suppe aus dem Ofen geholt wird, dann mach es selbst. Na los.«
    »Ich bin nicht dran.«
    » ›Ich bin nicht dran‹ «, äffte Dai ihn in einem kindischen Singsang nach. » ›Ich bin nicht dran‹. Ah, ich weiß schon. Du fliegst heute lieber eine Runde über Vesuvius. Das hat sich unser großer Anführer verdient. Sollen die anderen doch die Suppe aus dem Ofen holen. Ich bin ja nur ein C-Rang, richtig?«
    »Ich bin auch ein C, du Steinkopf.«
    »Aber nicht mehr lange, oder? Planst du, der einzige A auf Tartarus zu werden? Ein Super-A? Ein Super-Duper …«
    »Halt die Fresse und mach deine Arbeit.«
    »Mach du sie!«
    Sam zögerte.
    Mach schon, dachte Jamie und feuerte Sam lautlos an. Sag, dass du es machst. Sag, dass du hier bleibst und dich um den Ofen kümmerst. Das würde ein wahrer Anführer in einer solchen Situation tun. Mit gutem Beispiel vorangehen. Zeig ihnen, dass du dir nicht zu schade für niedere Arbeiten bist … Gib deine Freizeit auf, mach dir die Hände schmutzig. Damit wirst du Dai beschämen und ihn wieder auf deine Seite ziehen.
    Doch in Sam kämpfte Rebell gegen Anführer. Er war daran gewöhnt, derjenige zu sein, der die Regeln brach, nicht der, der sie durchsetzte.
    Am Ende gewann der Rebell. Sam knurrte und schlug Jamies Hand beiseite. »Ich werde fliegen. Ich bin dran. Und du, Llewellyn, wirst machen, was auf dem Schichtplan steht.« Er wandte sich ab und ging.
    Die Menge, die er zurückließ, schrie wütend. »Oder was?«, rief ihm Dai mit dünner Stimme hinterher. »Wie willst du mich zwingen? Was willst du machen?«
    Sam drehte sich nicht um.
    Die Menge löste sich auf, und bald standen nur noch Jamie und Phee neben den abgeschalteten Maschinen.
    »Er war

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