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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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gekrümmtes Fenster, durch das man einen ungeheuer komplexen Himmel sehen konnte. Sie flogen an der Innenseite des Rads entlang, sodass sich die glänzenden Eisblasen und die plumperen Wracks mit ihren Metallwänden vor ihnen im All drehten. Kabel hingen von verschiedenen Teilen des Rads auf den in seiner Mitte kreisenden Mond hinab. Lichtstrahlen krochen an diesen empor. Das waren Fahrstühle, die Menschen vom Mond auf das Rad brachten, unter ihnen – wie Jamie hoffte – auch der Doktor und Zoe. Zwischen den Strahlen schossen Schiffe unterschiedlichster Größe umher wie schimmernde Insekten. Sie flogen den Mond an oder starteten von ihm. Es handelte sich, das erkannte Jamie sofort, um eine vollständige Evakuierung.
    Auf dem Mond selbst breitete sich aus den Spalten und Löchern im Boden etwas aus, das wie ein blauer Fleck wirkte. Betrachtete man ihn durch bestimmte Teile des Fensters, die das Gesehene vergrößerten wie ein Teleskop, schien der Fleck aus menschenartigen Körpern zu bestehen.
    Der Anblick des sich stetig verändernden, grauenvollen Gewusels überwältigte Jamie. Hinzu kam die angespannte Stimmung in der Schiffskabine.
    Harry Matthews, der Mann, den Sam Laws »Pop« nannte, war der zweite, mittlerweile geschiedene Ehemann von Jo Laws und der Vater von Sams Halbschwester Casey. Wenn Jamie das richtig sah, handelte es sich bei Harrys Co-Pilotin Karen um Harrys momentane Partnerin. Jamie fühlte sich, als wäre er in einen Familienstreit geraten.
    »Wir werden gleich zugeschaltet.« Harry warf einen Blick auf sein Display. »Da hätten wir Florian Hart in der Betriebszentrale des Industriesektors.«
    »Hier«, sagte Florian knapp.
    »Und Bürgermeisterin Laws in Sek drei …«
    »Lass die Bürgermeisterin weg. Ich bin deine Ex-Frau, Harry, nicht dein Boss.«
    »Schon gut, schon gut.«
    »Ist diese Madl auch da?«
    Karen sah Harry an und drückte seine Hand. Neben Jamie steckte sich Sam lautlos den Finger in den Mund, als wolle er sich übergeben. »Ja, ich bin hier, Jo«, antwortete Karen.
    »Gott sei Dank haben wir nicht die Bandbreite für eine Bildschaltung.«
    »Ganz ruhig, Ladys«, sagte Harry. »Ich hoffe, dass auch Marshal Paley uns hört. Sonia, sind Sie da?«
    Sonias Stimme klang dünner als die der anderen. »So halb. Ich bin in einem Fahrstuhl, der sich Sek drei nähert. Wir haben auf Mnemosyne einige Verluste erlitten, aber die meisten haben es geschafft. Die Reisenden wurden bereits …«
    Jamie setzte sich mit einem Ruck auf. »Meinen Sie den Doktor und Zoe?«
    »Geben Sie mir das Ding.« Trotz des Rauschens erkannte Jamie die unverwechselbare Stimme des Doktors. »Hallo? Hallo? Jamie, bist du da? Ist dieses Ding noch an?«
    »Doktor! Aye, ich bin hier. Mir geht’s gut. Was ist mit Zoe?«
    »Ihr geht es auch gut, aber wir hatten das eine oder andere Abenteuer, das gebe ich gern zu.«
    Zoe fiel ihm ins Wort. »Jamie – wo genau bist du?«
    Jamie sah sich hilflos um. »Oben am Himmel. Alles andere muss dir Captain Matthews erklären. Zoe. Ich sitze in einem fantastischen Raumschiff. Man nennt es Phib…«
    »Phibie«, sagte Karen an ihn gewandt.
    »Interessant. Wie eine Amphibie?«
    »Aye! Es kann im Weltraum fliegen, aber auch in der Luft – jedenfalls auf Titan.«
    »Um genau zu sein«, sagte Harry, »kann es auch in den Methanseen schwimmen gehen.«
    »Es hat Rotoren, die sich zusammenklappen, wenn man im All is’. Dann öffnen sich Seitenfächer und Raketendüsen kommen raus. Die Dinger kamen uns retten, als Sam auf dem Vulkan festsaß.«
    »
Was für ein Vulkan?
«, donnerte Jos Stimme durch die Kabine.
    »Oh Mann, Mutter …«
    »Jo, hack nicht auf dem Jungen herum«, warf Harry ein. »So ist das in dem Alter nun mal.«
    »Ich bin kein Junge,
Stiefvater«
, stieß Sam wütend hervor.
    »Niemandem ist etwas passiert«, sagte Harry.
    »Dank dir und deiner waghalsigen Rettungsaktion, richtig?«, sagte Jo. »Du hast bestimmt gern den Helden gespielt.«
    »Um genau zu sein, hat Jamie ihn gerettet. Karen und ich haben nur aufgeräumt.«
    Florian Harts Stimme klang wie zerbrechendes Glas. »Die Selbstzerfleischung Ihrer chaotischen Familie ist zwar sehr unterhaltsam, Bürgermeisterin, aber wir stecken hier gerade in einer Krise. Können wir uns also darauf konzentrieren?«
    Jo Laws seufzte. »Einverstanden. Sonia, wie ist die Sicherheitslage?«
    »Verwirrend. Ich kann die Nachrichten vom Rad und aus der Mine auf meiner Konsole hier im Fahrstuhl sehen. Einen Moment, ich übermittele sie

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