Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)
Ihnen durch MMAC …«
»Huch, das kitzelt.«
»Sei ruhig, MMAC.«
Ein Monitor an der Wand der Phibienkabine leuchtete auf wie der Scanner der TARDIS, dann erschienen Bilder vom Rad, der Mondoberfläche und den Kabeln, die beide verbanden. Jamie sah, dass sich die Lichtpunkte immer noch über die Kabel auf das Rad zubewegten, doch an den Basisstationen nahe der Mine bildeten sich bereits tiefblaue Pfützen.
»Okay«, sagte Sonia. »Wie Sie sehen, ist die Evakuierung noch nicht abgeschlossen. Die Fahrstühle stehen unter Maximalbelastung, und wir setzen Schiffe ein, um Zurückgebliebene aufzulesen.«
»Ein wahrhaftiges Dünkirchen«, sagte der Doktor, aber niemand schien zu wissen, was er damit meinte.
»Auf dem Rad gab es Zwischenfälle mit den blauen Puppen, Sabotageakte, Zerstörungen, Übergriffe. Die Puppen sind alle gleichzeitig durchgedreht, genau zu dem Zeitpunkt, als der Ärger mit den größeren Modellen anfing.«
»Mit den blauen Soldaten«, sagte Zoe deutlich. »Sie brauchen einen Namen, also geben wir ihnen einen.«
»In Ordnung. Zum Glück sind die Puppen nicht so hoch entwickelt wie die Soldaten, außerdem kleiner und zu weniger in der Lage.«
»Offensichtlich lernt der Hersteller dieser Wesen dazu«, sagte der Doktor grimmig.
»Bisher gibt es noch keine Sichtungen von blauen Soldaten auf dem Rad«, fuhr Sonia fort. »Sie können nur in den Fahrstühlen und den Schiffen, die auf der Oberfläche landen, dort hinauf gelangen. Wir sollten die Luftschleusen des Rads genauestens kontrollieren.«
»Ich kümmere mich darum«, murmelte Jo Laws.
»Auf einigen Ihrer Bilder, Marshal«, sagte der Doktor, »sieht man, dass die blauen Soldaten
an den Kabeln
nach oben klettern. Das Vakuum scheint ihnen nichts auszumachen, also werden sie sicher nicht Schlange stehen und auf den nächsten Fahrstuhl warten. Darf ich einen Vorschlag machen?«
»Fahren Sie fort«, sagte Sonia.
»Captain Matthews, vielleicht könnten Sie uns zur Seite stehen. Fliegen Sie zum Mond, bleiben Sie außer Reichweite der Soldaten und schneiden Sie die Kabel durch. Wenn man sie hinter den letzten Fahrstuhlkäfigen kappt, sollten die Passagiere doch nicht in Gefahr geraten, oder?«
»Das glaube ich auch. Gute Idee. Wir fangen sofort damit an.«
Die Phibie schoss auf die Oberfläche von Mnemosyne zu. Jamie fühlte nichts. Anscheinend gab es ein künstliches Schwerkraftsystem auf dem Schiff, das ihn festhielt, während das Schiff hinabtauchte und scharfe Kurven flog. Doch der Anblick des Universums, das vor den Fenstern umher wirbelte, wurde immer schwindelerregender. Jamie versuchte, sich auf das Innere der Kabine zu konzentrieren, auf Harrys Sitz vor sich und den stabilen Rahmen, der ihn umgab.
»Dann werden die meisten Blauen auf dem Mond festsitzen.
Aber
…«
Nun unterbrach Zoe den Doktor. »Ich glaube, dass einige blaue Soldaten die Kabel vor uns erreicht haben. Sie dürften bereits an ihnen nach oben klettern – und zwar
vor
den Fahrstühlen.«
»Wir sehen uns das an«, sagte Harry. »Ich schalte mich in die externen Monitore ein. Mal sehen, ob wir Ihr Kabel finden.«
Kurz darauf gesellte sich ein neues Bild zu denen auf dem Monitor an der Wand der Phibie. Jamie beugte sich vor und sah ein dünnes Kabel, das man durch das All gespannt hatte. Es führte zu einer der Eisblasen auf dem Rad. Daran hing ein Fahrstuhlkäfig, eine durchsichtige Zelle, in der Jamie Menschen ausmachen konnte, unter anderem Zoe und den Doktor. Dessen schäbigen schwarzen Gehrock erkannte man selbst unter dem Hautanzug, den er trug.
Und über der Zelle sah Jamie blaue Gestalten, die sich an das Kabel klammerten und nach oben kletterten.
Sonia schnaubte. »Sie haben recht, Ms Heriot.«
Jamie betrachtete das Bild. »Einer wirkt verschwommen. Trägt er einen Hautanzug?«
Niemand beachtete ihn.
»Wir können die Kabel nicht
über
den aufsteigenden Fahrstühlen kappen, damit würden wir das Leben der Passagiere gefährden. Bürgermeisterin Laws, ich befürchte, Sie bekommen bald ungebetene Gäste.«
»Wir bereiten uns darauf vor, aber das wird uns an die Grenze der Belastbarkeit bringen.«
»Sind wir fertig?«, fragte Sonia.
»Nicht ganz«, sagte der Doktor streng. »Da endlich alle Hauptdarsteller dieser Tragödie miteinander reden, sollten wir die Gelegenheit nutzen, um über die Langzeitfolgen der Krise nachzudenken.«
»Was für Langzeitfolgen?«, fragte Florian so abweisend wie immer. »Wenn das vorbei ist, nehmen wir den Bergbau wieder auf
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